Impactfeld: Kultur & kulturelle Bildung

Förderung der Persönlichkeitsentwicklung und des interkulturellen Miteinanders, Befähigung zu sozialer und kultureller Teilhabe

Kaum eine andere Institution, kaum ein anderes Unternehmen prägt das kulturelle Leben Bambergs und der Region auf so vielfältige und intensive Weise wie die Otto-Friedrich-Universität. Unsere Lesungen, öffentlichen Vorträge oder Theateraufführungen weiten Horizonte, eröffnen neue Perspektiven, machen Theoretisches erfahrbar, wecken Emotionen, schaffen Zusammenhalt. Sie stehen allen Generationen, Kulturen, Geschlechtern, Bevölkerungs- und Einkommensschichten offen und schaffen so auch fernab ihrer Inhalte Raum für Blicke über den Tellerrand und sozialen Austausch. Damit fördern sie in und außerhalb von Lehrveranstaltungen Lern- und Auseinandersetzungsprozesse mit eigenen und gesellschaftlichen Werten, Traditionen, Normen, Urteilen oder Selbstverständnissen – und tragen so zum Zusammenhalt pluraler und weltoffener Gesellschaften bei.

Durch diese zahlreichen Angebote unterstützen wir Städte und Kommunen bei einer der wichtigsten gesamtgesellschaftlichen Aufgaben. Schließlich lautet ein Passus im aktuellen Koalitionsvertrag der Bundesregierung: „Indem wir Kultur und kulturelle Bildung für alle zugänglich machen, im urbanen und ländlichen Gebiet, unabhängig von Einkommen und Herkunft, ermöglichen wir echte Teilhabe am sozialen und kulturellen Leben.“

Kulturelles Bewusstsein in der Gesellschaft zu verankern und (inter-)kulturellen Austausch zu fördern – dazu fühlen wir uns als Universität, die im 17. Jahrhundert als Zentrum zeitgenössischer humanistischer Bildung gegründet wurde und diese Tradition bis heute lebendig hält, besonders verpflichtet. Wir wissen: Geistes- und kulturwissenschaftliche Zugänge haben für die Deutung der Welt, die Entfaltung von Kommunikations- und Handlungskompetenzen sowie für die kulturelle Weiterentwicklung hohe Relevanz. Das spiegelt sich auch in unserem einzigartigen Fächerspektrum und Lehrangebot in den Geistes- und Kulturwissenschaften.

Beispiele

Vermittlung von Schlüsselkompetenzen: 13 Institute mit geistes-/kulturwissenschaftlichem Fächerspektrum

Kulturelles Bewusstsein in der Gesellschaft zu verankern, bedeutet, dass wir kommenden Generationen die kulturbasierten Schlüsselkompetenzen zur gesellschaftlichen Teilhabe vermitteln und sie zugleich in die Lage versetzen müssen, diese Kompetenzen weiterzugeben.

Deshalb stärken wir gegen den Trend unser klares Profil in den Geistes- und Kulturwissenschaften, unsere gleichnamige Fakultät weist mit 13 Instituten das größte Fächerspektrum der Otto-Friedrich-Universität auf. Hier finden sich Studiengänge, die bayern- oder sogar deutschlandweit einzigartig sind, zum Beispiel der Bachelor Jüdische Studien, der Master Islamische Kunstgeschichte und Archäologie oder der Bachelor- und Masterstudiengang Interdisziplinäre Mittelalterstudien.

Die Interdisziplinären Mittelalterstudien werden von 14 Fächern getragen und bieten daher einen außergewöhnlich perspektivenreichen Einblick in eine Vielzahl kulturwissenschaftlicher Diszipline.


Facettenreiche Ausbildung kulturbezogener Kompetenzen: KulturPLUS für die Lehrerbildung

Das Projekt KulturPLUS greift das Potential unseres breiten Fächerspektrums auf und unterstützt interdisziplinäre Ansätze kulturbezogener Bildung, um (angehende) Lehrkräfte zu einem kultursensiblen Unterricht zu befähigen.

Durch enge Kooperationen, beispielsweise mit dem städtischen Bildungsbüro, profitieren Lehramtsstudierende bayernweit von den Bamberger Kompetenzen, die im Zentrum für Lehrerinnen und Lehrerbildung Bamberg (ZLB) gebündelt sind.


Ausbildung zu Multiplikatoren – mit interdisziplinärem und internationalem Fokus

Die rund 5000 Studierenden der Geistes- und Kulturwissenschaften werden bei uns mit interdisziplinärem und internationalem Fokus auf einen Beruf vorbereitet, in denen sie als Multiplikatoren ihr Kulturbewusstsein in die Gesellschaft hinein- und an nachfolgende Generationen herantragen. Zum Beispiel als Mitarbeiterin oder Mitarbeiter in kulturellen Institutionen, im kulturellen Bildungsbereich oder der Kultur- und Kreativwirtschaft.

An drei unserer insgesamt vier Forschungsschwerpunkte sind die Geistes- und Kulturwissenschaften maßgeblich beteiligt; sie spiegeln diesen besonderen Fokus wider:

  • Digitale Geistes-, Sozial- und Humanwissenschaften
  • Erschließung und Erhalt von Kulturgut
  • Kultur und Gesellschaft im Mittelalter

Kulturelle Bildung – von allen, für alle

Über 90 Konzerte aus der Reihe Musik in der Universität, über 50 Lesungen namhafter Autoren aus der Reihe Literatur in der Universität, dazu das jährlich stattfindende, preisgekrönte Kulturfestival kontakt, unzählige öffentliche Vorträge, Podiumsdiskussionen oder Ausstellungen: Dank des fakultätsübergreifenden Engagements unserer Universitätsangehörigen, insbesondere von Professuren und Lehrstühlen, Studierenden sowie Service-Einrichtungen wie Sprachenzentrum oder Universitätsbibliothek können wir interessierten Bürgerinnen und Bürgern eine Vielzahl von kostenlosen Veranstaltungen bieten.

Seit 30 Jahren präsentiert sich außerdem die Bamberger Hegelwoche als ein öffentliches Forum, um sachkundige und verantwortliche Personen aus Wissenschaft, Politik und Kultur mit der Öffentlichkeit ins Gespräch zu bringen – und dabei stets die philosophischen Grundfragen nach einem guten und richtigen Zusammenleben der Menschen im Blick zu behalten. Stadt Bamberg, Fränkischer Tag und Universität unterstützen die Idee einer öffentlichen Philosophie, die Tagespolitik, philosophische Reflexion und Öffentlichkeitsarbeit verbindet, bis heute.


Auf den Punkt gebracht

  • Forderung und Förderung von Studiengängen und Einrichtungen, die das kulturelle Leben bereichern oder Kulturgüter sichern

  • Förderung von und Ausbildung zur Vermittlung von Schlüsselkompetenzen zur gesellschaftlichen Teilhabe

  • Implementierung einer facettenreichen Ausbildung kulturbezogener Kompetenzen in der Lehrerbildung

  • Schaffung von offenen Bildungsangeboten und Erweiterung des städtischen und kommunalen Angebots in vielen Bereichen des kulturellen Lebens