Sportwissenschaftler der Universität Bamberg helfen der Wirtschaft auf die Sprünge (Bilder: Nikola Brunner).

Virtuelle Netzwerkbildung mit Hilfe des Bamberger Virtuellen Campus brachte Andreas Henrich ins Gespräch.

Der Bamberger Transferbeauftragte Peter Rosner (r.) informierte über Kooperationsmöglichkeiten; hier am Info-Stand mit (von l.) den Bamberger Wissenschaftlern Roland Back und Stefan Voll.

- Nikola Brunner

Jetzt erst recht! – Kooperation in Zeiten der Krise

Die Universität Bamberg auf dem oberfränkischen Hochschultag

Von Klinsmann lernen? Warum denn eigentlich nicht! Bamberger Wissenschaftler präsentierten den Vertretern der regionalen Metall- und Elektroindustrie auf dem oberfränkischen Hochschultag innovative Lösungen.

Bereits zum dritten Mal trafen sich Dozenten und Ansprechpartner der nordbayerischen Hochschulen mit Wirtschaftsvertretern aus der Region am 12. März im oberfränkischen Thurnau zum Informationsaustausch. Die Verbände der bayerischen Metall- und Elektroindustrie BayMe und VBM hatten ein Programm rund um das Thema Wissens- und Technologietransfer organisiert, das von Sport über technische Lösungen bis hin zu alternativen Kooperationsmöglichkeiten reichte. Wie schon im vergangenen Jahr erfreuten sich die Angebote von Wissenschaftlern der Otto-Friedrich-Universität Bamberg eines großen Zuspruchs. Sie waren nicht nur die beiden meist besuchten Workshops, sondern verzeichneten in der Summe sogar mehr Teilnehmer als die vier übrigen zusammen.

Lernen vom Hochleistungssport und LMS4KMU

PD Dr. Stefan Voll und Roland Back von der Bamberger Forschungsstelle für Angewandte Sportwissenschaften (FfAS) veranschaulichten in ihrem Vortrag „Erfolgsfaktor Sport für Wirtschaftsunternehmen – Was können Führungskräfte vom Hochleistungssport lernen?“ die Analogien zwischen Spitzensport und Wirtschaft. So sei es möglich, die Ergebnisse der sportlich orientierten Motivationspsychologie ins Wirtschaftsleben zu übertragen und hierdurch wertvolle Rückschlüsse nicht nur hinsichtlich Zielsetzung und Mitarbeitermotivation zu gewinnen. Auch viele weitere Module seien übertrag- und damit nutzbar, machten die beiden Sportwissenschaftler deutlich.

Bei der bestbesuchten Veranstaltung des Nachmittags stellte Prof. Dr. Andreas Henrich, Inhaber des Bamberger Lehrstuhls für Medieninformatik, den Teilnehmern seines Workshops „LMS4KMU – Wissenstransfer zwischen Hochschulen und Wirtschaft“ sein neuestes Forschungsprojekt vor. „Man muss neue Wege gehen“, so Henrich, „Learning-Management-Systeme, wie zum Beispiel der in Bamberg bereits erfolgreich etablierte Virtuelle Campus, existieren bereits an vielen Hochschulen.“ Sie böten exzellente Voraussetzungen für Innovationen. Die Schaffung eines virtuellen Netzwerks, das eine flexible Kooperation von Wissenschaftlern und Studierenden einerseits und Wirtschaftsunternehmen andererseits ermögliche, sei dabei im Interesse aller Beteiligten, betonte Henrich. Die Pilotphase der entsprechenden Plattform „LMS4KMU“ startet bereits im Sommersemester 2009. 

Nicht nur die Teilnehmerzahlen zeigten, dass das Interesse an einer verstärkten Kooperation ungebrochen ist, sondern auch die regen Diskussionen der Wirtschaftsvertreter mit Peter Rosner vom Dezernat Forschung & Transfer (Z/FuT) der Otto-Friedrich-Universität.

Die Weichen für die Zukunft stellen

Allerdings müssen hierzu von beiden Seiten auch konkrete Schritte folgen. „Die oberfränkische Wirtschaft muss noch vermehrt Anstrengungen unternehmen“, mahnte der Geschäftsführer von BayMe und VBM in Oberfranken, Franz Brosch, bereits in seiner Begrüßungsrede an. Man müsse einen höheren Prozentsatz an Akademikern beschäftigen, um das an den Hochschulen vermittelte Wissen und die Fähigkeiten der Absolventen direkt in die betreffenden Unternehmen zu transferieren. „Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, die Zukunft nicht aus den Augen zu verlieren“, so Brosch weiter. „Krise“ bedeute seinem Ursprung nach nicht zuletzt Entscheidung und so seien gerade in schwierigen Zeiten Forschung und Entwicklung wichtiger denn je, um die Wettbewerbsfähigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg auch zukünftig zu sichern.

Die Netzwerkbildung zwischen Hochschulen und Unternehmen sei deshalb unbedingt erforderlich, meinte Dr. Jörg Franke, BayMe/VBM-Vorsitzender der Region Oberfranken-Ost. „Dazu bietet sich auch an der Universität Bamberg noch enormes Potenzial“, ist der Bamberger Transferbeauftragte Rosner überzeugt.

Weitere Informationen:

Mehr zum Wissenstransfer an der Universität Bamberg können Sie hier finden.

Den Internetauftritt der Forschungsstelle für Angewandte Sportwissenschaften (FfAS) finden Sie hier.

Die Projektseiten zur geplanten Plattform „LMS4KMU“ finden Sie hier.