Denis Messig, Kulturpreis Bayern 2020Malte Michelsen

Preisträger Denis Messig freut sich über den Kulturpreis Bayern und die damit verbundene Bronzestatue.

- Hannah Fischer

Denis Messig erhält Kulturpreis Bayern

Der Wissenschaftler hat untersucht, wie die richtige Sprache helfen kann, Lernprozesse zu verbessern.

Dr. Denis Messig hat am 12. November 2020 den Kulturpreis Bayern des Bayernwerks für seine Dissertation im Fach Didaktik der Naturwissenschaften der Universität Bamberg erhalten. Darin entwickelt er einen sprachanalytischen Ansatz zum Wissenstransfer der Fotosynthese. Die Dissertation, die unter Leitung von Prof. Dr. Jorge Groß entstanden ist, wurde somit als ein außerordentlicher Beitrag zur fachdidaktischen Forschung ausgezeichnet. Der Preis ist mit 2.000 Euro und der Bronzestatue Gedankenblitz dotiert. „Die ausgezeichneten Wissenschaftler geben dem Freistaat wertvolle Impulse. Sie erweitern unseren Horizont und schärfen unser Bewusstsein für gesellschaftliche Zusammenhänge. Sie festigen Bayerns Rolle als bedeutender Kunst- und Wissenschaftsstandort“, hob Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks, die Leistung der Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Wissenschaft hervor.

Wissen über Fotosynthese wirksam vermitteln

Wissen so zu vermitteln, dass der Lernende komplexe naturwissenschaftliche Prozesse möglichst schnell versteht, ist eines der Ziele des Studiengangs Didaktik der Naturwissenschaften. Oft spielt dem Lernenden sein (vermeintliches) Vorwissen einen Streich, beispielsweise, wenn es um das Verständnis für die Fotosynthese geht. Kann ein sprachanalytischer Ansatz helfen, Unterricht lernförderlicher zu gestalten und damit Lernprozesse verbessern? Denis Messig geht dieser Frage in seiner Dissertation mit dem Titel „Fotosynthese verstehen – Entwicklung und Evaluation einer Unterrichtsstruktur unter Anwendung der Metapherntheorie“ nach. Auf der Grundlage von Gruppendiskussionen und Interviewstudien hat er Unterrichtsleitlinien nicht nur inhaltsanalytisch, sondern auch mithilfe der konzeptuellen Metapherntheorie untersucht. Im Rahmen der Arbeit erhebt und interpretiert Denis Messig die grundlegenden Vorstellungen von Lernenden zur Pflanzenernährung. Darüber hinaus entwickelt er neue Lernangebote zur Fotosynthese sowie eine Unterrichtsstruktur und überprüft diese auf ihre Lernförderlichkeit. Mithilfe des Verfahrens der Didaktischen Rekonstruktion kann Messig geeignete Eingriffe für die Schulpraxis ableiten. Die Ergebnisse zeigen, dass das Wissen über die eigene Ernährung der Schlüssel zum Verständnis der Fotosynthese wird.

Denis Messig ist Lehrer am Bamberger Franz-Ludwig Gymnasium und unterrichtet die Fächer Englisch, Biologie und Natur und Technik. Gleichzeitig arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg. „Ich freue mich sehr, mit dem Bayerischen Kulturpreis ausgezeichnet worden zu sein und sehe darin eine große Wertschätzung meiner geleisteten wissenschaftlichen Arbeit. Ich möchte mich bei meinem Team für die außerordentliche Unterstützung und Kooperation bedanken.“

Eine Auszeichnung mit Geschichte

Seit mehr als 60 Jahren setzt sich das Bayernwerk für kulturelles und wissenschaftliches Engagement ein und würdigt es mit dem Kulturpreis Bayern. Heuer musste die Preisverleihung wegen des aktuellen Infektionsgeschehens zum ersten Mal online stattfinden. Die Veranstaltung war im Live-Stream zu verfolgen. Zudem wurde sie von mehreren lokalen Fernsehanstalten in Bayern live in deren Programmen übertragen. Die Preisträgerinnen und Preisträger wurden per Videobotschaften vorgestellt. Denis Messig ist einer von 33 Absolventinnen und Absolventen staatlicher bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend, 12. November, geehrt wurden. Darüber hinaus wurden fünf Preisträgerinnen und Preisträger aus der Sparte Kunst ausgezeichnet.