Medienkonvergenz aus Nutzersicht

Unter Medienkonvergenz wird im Allgemeinen das Verschmelzen bzw. die Annäherung bisher getrennt betrachteter Einzelmedien verstanden. Auch die gerade veröffentlichte ARD/ ZDF Onlinestudie 2013 belegt einmal mehr, dass dieses Phänomen im Alltag der Deutschen angekommen ist. 13 Prozent der deutschsprachigen Onliner ab 14 Jahre sehen zumindest einmal die Woche zeitversetzt fern, ebenso viele hören einmal pro Woche live im Internet ein Radioprogramm an (van Eimeren/ Frees 2013). Medienkonvergenz ist ein viel beforschtes Themenfeld, allerdings wird dabei überwiegend die medienrechtliche, journalistische oder medienpädagogische Perspektive eingenommen.

Das Forschungsprojekt »Medienkonvergenz aus Nutzersicht« nähert sich diesem Phänomen aus Nutzerperspektive. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die subjektiven Medienkonzepte von Mediennutzern und hier die Frage, welche Auswirkungen die Auflösung von zuvor technisch bedingten Mediengrenzen auf die Wahrnehmung von Medienangeboten durch die Rezipierenden hat. Verschwimmen mit der fortschreitenden technischen und inhaltlichen Medienkonvergenz auch die klassischen Mediengattungen in den Köpfen der Rezipierenden? Oder orientieren sie sich bei der Definition von unterschiedlichen Massenmedien nach wie vor an den »Endgeräten« Zeitung, Radiogerät, Fernsehgerät und Computer? Die Fragen werden u.a. mit dem Verfahren der Sortierstudie beantwortet. Im Juli 2013 wurde bereits eine erste Online-Sortierstudie durchgeführt, weitere sollen folgen, um ein umfassendes Bild zu den subjektiven Medienkonzepten der Mediennutzer in Zeiten der Medienkonvergenz zu erhalten.

Projektleitung

Miriam Czichon, M.A und Prof. Dr. Carsten Wünsch