Rätselhaften Namen in mittelalterlichen Texten auf der Spur

Start der öffentlichen Vortragsreihe „Mediävistisches Oberseminar“

In so manchem mittelalterlichen Gedicht, Lied oder Roman tauchen Namen auf, deren Bedeutung rätselhaft ist. Zum Beispiel, weil der Text den Namen nicht genauer erklärt oder die Namensnennung für den Fortgang der Handlung nicht wichtig zu sein scheint. Dieses Phänomen wirft verschiedene Fragen auf und lässt vermuten, dass der Autor eine besondere Beziehung zu diesem Namen oder der Person hat, die sich dahinter verbirgt. Dabei kann es sich beispielweise um einen Förderer oder Mäzen handeln, dem der Autor durch die Erwähnung in seinem Werk einen Gefallen tun möchte. Um dem auf den Grund zu gehen, erprobt Dr. phil. Bernd Bastert, Professor für Germanistische Mediävistik an der Fakultät für Philologie der Ruhr-Universität Bochum, mit der Gönnerforschung eine neue wissenschaftliche Richtung. Am Montag, den 15. Oktober 2018, widmet er sich in seinem Vortrag „Bischof Gunther von Bamberg und der Beginn der deutschen Literatur“ Gönnernennungen in deutschsprachigen Texten des 11. und 12. Jahrhunderts. Damit eröffnet er die Vortragsreihe „Mediävistisches Oberseminar“, die vom Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) an der Universität Bamberg ausgerichtet wird und zu der alle Interessierten herzlich eingeladen sind.

Kern des Vortrags wird das „Ezzolied“ sein, ein in der zweiten Hälfte des 11. Jahrhunderts entstandener Text, der theologisches Spezialwissen jener Zeit versammelt. Bernd Bastert geht der Frage nach, was die Nennung des Bamberger Bischofs Gunther im Prolog des „Ezzolieds“ zu bedeuten hat. Mit den Ergebnissen möchte er Gönnernennungen in volkssprachigen Werken insbesondere des späten 12. Jahrhunderts in einem neuen Licht betrachten.

Das Mediävistische Oberseminar findet immer montags um 19 Uhr im Raum U5/02.22, im Gebäude An der Universität 5, statt. Die insgesamt acht Vorträge setzen sich mit mittelalterlichen Kulturgütern unterschiedlichster Bereiche auseinander: Kathedralen und Kirchenportale werden dabei ebenso eine Rolle spielen wie Minnegesang, Literatur oder Buchmalerei.

Weitere Informationen und das komplette Programm finden Sie unter www.uni-bamberg.de/zemas.

Weiterführende Informationen für Medienvertreterinnen und -vertreter:

Kontakt für Rückfragen zum Mediävistischen Oberseminar:
Prof. Dr. Christof Rolker
Professur für Historische Grundwissenschaften
Tel.: 0951/863-2352
christof.rolker(at)uni-bamberg.de

Medienkontakt:
Tanja Eisenach
Pressereferentin/Leitung Pressestelle
Tel.: 0951/863-1023
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