Sebastian Kempgen/Universität Bamberg

Mittels historischer Materialien, Techniken und Werkzeugen soll eine Reisestation aus der Zeit Kaiser Karls IV. entstehen.

Sebastian Kempgen/Universität Bamberg

Die Sicht zeigt einen Teil des ArchaeoCentrums bayern-böhmen von oben.

- Elena Schirmer

Baufortschritt in Bärnau

ArchaeoWerkstatt feiert Richtfest

Angegliedert an den Geschichtspark im oberpfälzischen Bärnau entsteht seit gut einem Jahr das ArchaeoCentrum bayern-böhmen. Als grenzüberschreitender Lehr- und Lernort im Bereich der Experimentellen Archäologie soll das ArchaeoCentrum bayern-böhmen den Besuchern das gemeinsame Erleben von Kultur- und Naturerbe ermöglichen. „Das ArchaeoCentrum hat vor allem ein Ziel: Die Besucherinnen und Besucher sollen Archäologie zum Anfassen erleben und Geschichte verstehen lernen“, so Prof. em. Dr. Ingolf Ericsson, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit und Ideengeber des Projektes.

Das von der Europäischen Union mit 2,8 Millionen Euro geförderte Projekt umfasst den Bau einer ArchaeoWerkstatt mit Arbeitsräumen für Archäologen und Archäologinnen sowie den Betrieb eines Freiluftlabors in Form einer mittelalterlichen Dauerbaustelle. Mit Mitteln der experimentellen Archäologie, also ausschließlich mit historischen Materialien, Techniken und Werkzeugen, soll eine Reisestation aus der Zeit Kaiser Karls IV. entstehen.

Im Februar 2018 konnten zahlreiche Gäste aus Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur das Richtfest der ArchaeoWerkstatt feiern. Der wissenschaftliche Leiter des Projektes Stefan Wolters vom Lehrstuhl für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit betonte in seiner Rede zu den Feierlichkeiten: "Bärnau ist eine große Bereicherung für die Lehre in diesem Fach und macht als praxisbezogener Außenstandort das dortige Angebot sehr attraktiv.“ Die ArchaeoWerkstatt sei überdies das erste Gebäude, welches eigens für die experimentelle Archäologie errichtet wurde. Der stellvertretende Landrat des Landkreises Tirschenreuth, Alfred Scheidler, bezeichnete den Bau zudem als „universitäres Vorzeigeprojekt“. Bis April 2018 soll der Bau der ArchaeoWerkstatt abgeschlossen sein.