Bei einer festlichen Übergabefeier bekamen Absolventen (Fotos: Christian Herse)...

... und auch Promovenden...

... vor den Augen von Familie, Freunden und Verwandten ihre Zeugnisse und Urkunden überreicht.

- Carolin Regler

„Bleiben Sie der Universität Bamberg treu!“

Feierliche Zeugnisübergabefeier der Fakultät GuK

 

„Der Tag gibt Anlass zu Freude und Stolz.“ Mit diesen Worten eröffnete die Prodekanin der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) Prof. Dr. Andrea Bartl am 20. November 2010 die Zeugnisübergabefeier. 70 von insgesamt 140 Absolventinnen und Absolventen waren mit Familie und Freunden in die AULA der Otto-Friedrich-Universität gekommen, um den Abend gemeinsam zu verbringen. Das festliche Beisammensein bot den Rahmen für Rückblicke auf die absolvierte studentische Laufbahn, aber auch für Reflexionen über Gegenwart und Zukunft.

Der Dekan der Fakultät GuK, Prof. Dr. Klaus van Eickels, blickte in seiner Rede zuerst zurück. Der Historiker spannte den Bogen von der 68er-Generation bis in die Gegenwart und wies darauf hin, dass die Umstellung auf das Bachelor- und Mastersystem nur das vorläufige Ende einer Kette von Reformen bildete, die die deutsche Hochschullandschaft in den vergangenen Jahrzehnten verändert habe.

Das Publikum war festlich gekleidet – Talar oder Doktorhut suchte man in den Reihen der Zuhörenden aber vergebens. Diese Kleidungsstücke seien in den USA und in Großbritannien üblich, wo die Absolventen meist kniend in ihre neue Würde eingeführt würden, erläuterte der Dekan die kulturellen Unterschiede. Positiv hob er die starke Verbundenheit von Universitäten und Absolventen im angloamerikanischen Raum hervor und richtete auch an die Bamberger Absolventen die Bitte: „Bleiben Sie der Universität Bamberg und der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften treu!“ Vizepräsidentin Prof. Dr. Anna Susanne Steinweg nahm Bezug auf den angloamerikanischen Brauch und forderte die Absolventinnen und Absolventen der Magister-, Diplom-, Bachelor- und Masterstudiengänge sowie zwei Promovenden auf, ihre Zeugnisse „aufrecht und selbstständig“ und nicht kniend in Empfang zu nehmen.

Tragfähige Kompetenzen und gute Erfahrungen

„Ich hoffe, dass Sie ihre im Studium erworbenen Kompetenzen als tragfähig erleben, ob im Beruf oder in einem anschließenden Master- oder Promotionsstudiengang.“ Zudem äußerte Steinweg die Hoffnung, dass die Erfahrungen der Absolventen dem Motto der Otto-Friedrich-Universität „vom Anfang bis zum Ende gut betreut“ entsprochen hätten – und dass die gute Betreuung auch in Zukunft trotz steigender Studierendenzahlen und geplanter Kürzungen in der Bildungspolitik gewahrt werden könne.

Auch Katja Hirnickel, die einen Magisterstudiengang mit den Fächern Deutsche Sprachwissenschaft, Europäische Ethnologie und Psychologie absolviert hat, hob in ihrer Ansprache hervor, was ihrer Meinung nach für die Universität Bamberg gesprochen hat und noch immer spricht: ihre Familiarität. Sie blickte in ihrer Rede aber auch in die Zukunft: „Ich wünsche zukünftigen Studentengenerationen dieselbe Freiheit bei der Auswahl ihrer Studienfächer und Stundenplankombinationen, damit auch sie über ihren Tellerrand schauen können.“

Studieren in der Weltkulturerbe-Stadt

Dass die Absolventinnen und Absolventen in ihrem Studium nicht nur ihren Horizont erweitert haben, sondern auch zu Experten auf mindestens einem Gebiet geworden sind, zeigten die Titel ihrer Abschlussarbeiten. Beispielsweise wurden im Fach Denkmalpflege fränkische Burgen und Schlösser untersucht. Dies, so Vizepräsidentin Steinweg, liege in der Weltkulturerbe-Stadt Bamberg ebenso nahe wie die Beschäftigung mit dem Mittelalter, das an der Universität Bamberg im Zentrum für Mittelalterstudien (ZEMAS) interdisziplinär erforscht wird. Aber auch die Sprach- und Literaturwissenschaften seien, so Steinweg, in Bamberg stark untereinander vernetzt und gut aufgestellt.

Die Ehrung der Absolventinnen und Absolventen stand im Mittelpunkt des Abends. Gleichzeitig war es ehemaligen Studierenden aber auch ein Anliegen, sich zu bedanken – bei Silke Böhm, der Organisatorin der Abschiedsfeier, bei Freunden und Familie, vor allem aber bei den Dozenten der Universität Bamberg. Marco Kühnlein zitierte in diesem Sinne den Apostel Paulus: „Was hast du, das du nicht empfangen hast?“ Er und Stefan Zinsmeister teilen sich den diesjährigen EZZO-Preis für hervorragende Diplomarbeiten im Fach Katholische Theologie; der vom Erzbistum Bamberg vergeben wird. David Friedrich wurde mit dem Hugo-von-Trimberg-Preis der LIGA-Bank Bamberg ausgezeichnet, dem Pendant des EZZO-Preises für Lehramtsstudierende.