Schloss Hemhofen

Hannah Winkler von Mohrenfels vor ihrem Schloss Hemhofen.

Julia Kerzel

Zum Landgut gehört auch eine Schweinezucht.

Schloss Hemhofen

Das Schloss bei Nacht

Unternehmerin mit Schloss

Alumna gibt Einblick in 300-jährige Familientradition

„Gesellig, spannend und lehrreich“: So beschreibt Alumna Hannah Winkler von Mohrenfels  ihre Studienzeit in Bamberg. Heute ist die ehemalige Studentin der Europäischen Wirtschaft eine erfolgreiche Unternehmerin.

Wer Dr. Hannah Winkler von Mohrenfels in ihrem Zuhause aus Kindertagen besucht, wird verblüfft sein, was die 30-jährige Absolventin der Universität Bamberg seit zwei Jahren ihr Eigen nennt: Sie ist Besitzerin des Schlosses Hemhofen, das zwischen Forchheim und Erlangen liegt. Die junge Frau managt ein 300 Jahre altes Schloss, welches zu einem Landgut gehört, das mitsamt ökologischer Schweinezucht, Ackerbau und Forstwirtschaft noch vom Vater der Alumna bewirtschaftet wird. In einigen Jahren wird sie auch dafür verantwortlich sein.

An einem sommerlichen Sonntag führt Hannah Winkler von Mohrenfels durch den Innenhof des Anwesens und zeigt im Schloss die verschiedenen Säle, die sie gerade renovieren lässt. „Der frühbarocke Bau soll durch seinen klaren Stil, hohe Stuckdecken und eine festliche Atmosphäre bestechen“, erläutert sie die Idee des Sanierungskonzepts. An der Außenanlage des Schweinestalls spricht sie so selbstverständlich von ihrem Lebensmittelbetrieb ökost, der artgerechten Haltung der Biosauen, dem Obst- und Gemüseanbau für den Bio-Lieferservice abokiste, dass sie auch als junge Biobäuerin durchgehen könnte.

Eine Vision mit rotem Faden

Hannah Winkler von Mohrenfels hat viele Interessensgebiete und Ideen, die eine Vision verbindet: „Ich verfolge einen roten Faden, der sich mit den Worten ökonomisch, ökologisch und sozial am besten umschreiben lässt“, so die junge Schlossherrin. „Ich möchte einerseits die Familientradition, zu  der schon seit Jahrzehnten die Biolandwirtschaft gehört, weiterführen und zugleich eigene Ideen wie die Öffnung des Schlosses für Hochzeitsfeiern, Feste und Tagungen umsetzen.“

Dank des interdisziplinären Studiengangs Europäische Wirtschaft, den die 30-Jähige zum Wintersemester 2004 an der Universität Bamberg aufnahm, konnte sie einige notwendige Kompetenzen für diese vielseitigen Tätigkeiten erwerben. Als Schwerpunkte wählte sie Marketing, Allgemeine BWL, Personal und Europäisches Gemeinschaftsrecht.

Die Alumna resümiert: „Jeder dieser Bereiche kommt in meinem Alltag vor.“ Marketing betreibt sie für ihre Unternehmen, auch die Allgemeine BWL begegnet ihr tagtäglich, zum Beispiel in Form von Bilanzrechnungen. „Personalmanagement wende ich bei meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an und das Europäische Gemeinschaftsrecht liefert mir hilfreiches Hintergrundwissen, um die komplexen Regularien der abokisten-Lieferung an Kindergärten und Schulen nachvollziehen zu können“, so die Unternehmerin.

Studienzeit in Bamberg

Doch auch außerhalb der Lehrveranstaltungen bot ihr die Universität Bamberg eine intensive Zeit. „Wenn ich meine Studienzeit in Bamberg in drei Worten beschreiben müsste, wären das gesellig, spannend und lehrreich.“ Sie lernte in dieser Zeit viele junge Studierende aus ganz Deutschland kennen und machte für zwei Auslandssemester und ein Praktikum unter anderem in Madrid und London Station.

Darüber hinaus engagierte sie sich in der studentischen Unternehmensberatung cogita e.V. und in ihren Nebenjobs. „Mir war es wichtig, neben meinem Studium auch praktische Erfahrungen zu sammeln, weshalb ich als Werkstudentin bei Siemens, aber auch als Verkäuferin hinter einem Marktstand gearbeitet habe.“ Mit ihrem Partner, der ebenfalls Europäische Wirtschaft im gleichen Semester in Bamberg studierte, schwelgt sie noch heute gerne in Erinnerungen an die Vorführung der Feuerzangenbowle oder Grillabende im Hain. „Ich bin Bamberg auch dankbar für ihn“, so die ehemalige Studentin schmunzelnd.

Analytisches Denken hilfreich

Für ihre Arbeit als Schlossherrin und Geschäftsführerin dreier Unternehmen helfen ihr nicht nur die Studieninhalte, sondern auch Softskills, die sie sich in ihrer Bamberger Zeit erworben hat: „Durch das analytische Denken, das ich während meines Studiums gelernt habe, verliere ich neben dem konkreten Tagesgeschäft meinen strategischen, roten Faden nicht aus den Augen.“ Weil ihr die analytische Art des Denkens gefällt und sie Spaß an Forschung und Lehre hat, bleibt die Alumna, die an der Goethe-Universität Frankfurt promovierte, dem wissenschaftlichen Betrieb weiterhin treu – zum Beispiel durch ihren Lehrauftrag mit dem Schwerpunkt Marketing an der Universität Nürnberg. „Das ist ein toller Ausgleich zu meinen anderen Aufgaben und immer wieder spannend und bereichernd“, betont Hannah Winkler von Mohrenfels beim Blick auf ihre vielen Tätigkeiten. „An der Universität Bamberg ist bisher kein Lehrauftrag geplant, aber eine ideelle Förderung von Studierenden als Alumna kann ich mir gut vorstellen.“

Open-Air-Konzert und Tanz im Schloss am 18. Juli

Eine Aufgabe freut sie momentan besonders. Gemeinsam mit ihrer Assistentin organisiert die junge Eigentümerin den 300. Geburtstag des Schlosses Hemhofen, das ab dem Jahr 1715 erbaut wurde. Am Samstag, den 18. Juli spielen ab 15 Uhr verschiedene Bands, wie die Boat Shed Pioneers oder Michael Ammon bei kostenlosem Eintritt unter freiem Himmel im Schlossinnenhof. Später spielen live aus Kuba die Soneros de Verdad, Sprösslinge des berühmten Buena Vista Social Club im Schloss, bevor die DJs von Elitebeats Hits und Charts auflegen. „Jeder Gast, vor allem natürlich die Bamberger Studierenden, sind herzlich willkommen“, lädt die Bamberger Alumna auf ihr Anwesen ein.

Hinweis

Diesen Text verfasste Julia Kerzel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

Bei Fragen oder Bilderwünschen kontaktieren Sie die Pressestelle bitte unter der Mailadresse medien(at)uni-bamberg.de oder Tel: 0951-863 1023.