Bibliotheksoffener Sonntag: Erweiterte Öffnungszeiten in den Teilbibliotheken 3 und 4 (Bilder: Nathalie Forster)

Besucher wurden am 26. April mit einem Erfrischungsgetränk begrüßt.

Trotz des guten Wetters: Der Lesesaal war gut besucht.

Fabian Franke freut sich, mit den verlängerten Öffnungszeiten auf die Wünsche der Bibliotheksnutzer eingehen zu können.

- Nathalie Forster

Erster bibliotheksoffener Sonntag

Mehr Service für Studierende – ab sofort haben die TB 3 und 4 sonntags geöffnet

26. April 2009, 13 Uhr: Erstmals öffnen sich in den Teilbibliotheken 3 und 4 auch an einem Sonntag die Türen. Finanziert wird dieser Service mit Studienbeiträgen. Die Bibliotheksleitung kommt damit einem Wunsch der Studierenden nach.

„Positiv überrascht“ war Dr. Fabian Franke bereits wenige Stunden nach Beginn des Projektes. Knapp 50 Studierende zählte der Direktor der Universitätsbibliothek am ersten bibliotheksoffenen Sonntag zwischen 14 und 15 Uhr in der TB 4. „Bei so gutem Wetter und gerade am Anfang des Semesters ist das gar nicht schlecht.“ Die Benutzungsfrequenz entsprach in etwa derjenigen des Samstages zuvor.

Bereits 2004 forderte im Rahmen einer bibliotheksinternen Befragung knapp die Hälfte der teilnehmenden Studierenden eine Ausweitung der Öffnungszeiten. „Die Forderung kommt immer wieder“, erklärt Franke. „Studierende kommen zu den Mitarbeitern und fragen, warum die Bibliotheken nicht auch am Sonntag geöffnet haben.“  Besonders während der Prüfungszeit, wenn die Teilbibliotheken häufiger frequentiert sind, werden die Forderungen lauter: „Es kommt schon mal vor, dass die Leute am Samstag um 18 Uhr noch nicht gehen wollen.“

Die TB 3 und TB4 stehen den Benutzern nun sonntags von 13 bis 18 Uhr zur Verfügung. An gesetzlichen Feiertagen bleiben die Zentralbibliothek und alle Teilbibliotheken auch weiterhin geschlossen. Dies gilt auch, wenn die Feiertage auf einen Sonntag fallen. Am 31. Mai und am 1. November 2009 beispielsweise haben die Teilbibliotheken geschlossen. 

„Die finanziellen Ressourcen sind jetzt da“

Bislang, so der Direktor der Universitätsbibliothek, sei eine Erweiterung der Bibliotheksöffnungszeiten finanziell nicht möglich gewesen. Ende des Wintersemesters 2008/09 fiel dann der Beschluss der Arbeitsgruppe Studienbeiträge: Ab sofort werden finanzielle Mittel für die Öffnung zweier Teilbibliotheken am Sonntag bereitgestellt – finanziert durch die Studienbeiträge. Die Sonntagsöffnung der Teilbibliotheken 3 und 4 läuft erst einmal probeweise. Im Rahmen dieses Projektes wurde auch die Öffnungszeit der TB 5 verlängert. Am Kranen können Studierende samstags ab sofort vier Stunden länger, also bis 18 Uhr, arbeiten.

Für Ausleihe, Auskunft und das Einstellen zurückgegebener Bücher werden jeweils zwei studentische Hilfskräfte benötigt, dazu kommt ein Wachdienst für die Aufsicht. Im Sommer entstehen damit nahezu nur Personalkosten in Höhe von 35 Euro pro Stunde und Teilbibliothek. „Das ist absolut tragbar“, sagt Franke. Er geht davon aus, dass das neue Angebot vor allem in der Prüfungszeit und im Wintersemester rege genutzt werden wird. Demnach ist davon auszugehen, dass die zwei größten Teilbibliotheken „auch im kommenden Wintersemester sonntags geöffnet sein werden.“ 

Konkurrenz belebt die Bibliothek

Die Erweiterung der Öffnungszeiten geht einher mit der bereits seit längerer Zeit forcierten Modernisierung des technischen Bestandes und der Erweiterung des Onlineangebots. Die Maßnahmen seien ein wichtiger Schritt, um beim bundesweiten Bibliotheksindex Bix weiter im vorderen Feld mitmischen zu können, erklärt der Direktor der Universitätsbibliothek. Im vergangenen Jahr konnte die Universitätsbibliothek Bamberg beim Vergleich der Leistungsfähigkeit der Bibliotheken vor allem mit Dienstleistungsorientierung und Mitarbeiterengagement punkten.

Um Studierende auf die neuen Öffnungszeiten aufmerksam zu machen, wurden Flyer verteilt und Plakate aufgehängt. Am Premieren-Sonntag wurden die Besucher außerdem mit einem kalten Getränk empfangen. Zur Feier des ersten bibliotheksoffenen Sonntags zierte die Ausleihtheke eine rote Tischdecke  „Wir haben zwar Werbung gemacht, aber zusätzlich setzen wir auf Mundpropaganda unter den Studierenden“, betont Franke.

Susanna Bauernfeind studiert Germanistik und hat gerade ein Jahr in Frankreich verbracht. Sie ist begeistert: „In Bordeaux hatte die Bib nicht einmal am Samstag auf.“ Dass sie in Bamberg nun auch am Sonntag in die Bibliothek gehen kann, will sie auf jeden Fall nutzen, „es ist ja der Tag an dem man am besten Zeit zum lernen hat.“ Von 24-Stundenbibliotheken, wie es sie in den USA gibt, sei man zwar noch lange entfernt, gibt Franke zu, aber „wir gehen gerade eine wichtigen Schritt zur Verbesserung der Studienbedingungen in Bamberg“.  

Davon konnten sich 207 Besucher in der TB 4 und 221 in der TB 3 am ersten bibliotheksoffenen Sonntag überzeugen. Im Laufe des Semesters erwartet Franke jedoch noch weitaus mehr Besucher. Sollte das Projekt genug Anklang finden, könnten die erweiterten Öffnungszeiten in einigen Semestern auch für andere Teilbibliotheken eingeführt werden. Hier sei, laut Franke, natürlich die Nachfrage und das Feedback der Studierenden entscheidend.