„Aus einem zweckmäßigen Programm eine praktische Webapplikation zu machen, das war der Kern der Arbeit“, erklärt Christophe Qignon (Fotos: IT-Cluster Oberfranken e.V.)

Dr. Alois Kastner-Maresch, Jurysprecher (l.) und Claus Huttner, Vorsitzender des Vorstands des ITCO (r.) gratulieren den Gewinnern des Absolventenpreises 2011: Benjamin Krull, Absolvent der Hochschule Coburg (2. Platz), Christophe Quignon, Absolvent der Universität Bamberg (3. Platz) und Andres Brischwein, Absolvent der Hoch-schule Coburg (1. Platz) (v.l.n.r.)

Die achtköpfige Jury bestand aus je einem Professor der vier Hochschulen und vier Vertretern oberfränkischer IT-Unternehmen

Im Verein IT- Cluster Oberfranken e.V. haben sich Unternehmen und Institutionen aus ganz Oberfranken zu einem regionalen Branchen-Netzwerk zusammengeschlossen

- Katja Hirnickel

Die Benutzer vertreten

Dritter Platz des ITCO-Absolventenpreises für Bamberger Informatiker

„Software wird schnell unübersichtlich, weil alle Beteiligten jedes Detail und die ganzen Hintergründe kennen. Da braucht es jemanden, der für Fokus sorgt und die Benutzer vertritt“, erklärt Christophe Quignon, Bachelor-Absolvent des Studiengangs Angewandte Informatik der Universität Bamberg. Mit diesem Thema befasste er sich in seiner Abschlussarbeit Usability-Konzeption einer Web-Applikation im Bereich Content  Management Systeme. Usability ist das Schlagwort für leicht verständliche und schnell benutzbare Software. Quignon arbeitete mit dem Bamberger Unternehmen Docufy zusammen. „Aus einem zweckmäßigen Programm eine praktische Webapplikation zu machen, das war der Kern der Arbeit. Ich habe Docufy mit meiner Bachelorarbeit gezeigt, wie die Dinge aus Sicht der Benutzer sein müssen.“

Dr. Ute Schmid, Professorin für Angewandte Informatik, insbesondere Kognitive Systeme, betreute Christophe Quignon und reichte seine Arbeit beim IT-Cluster Oberfranken (ITCO) ein. „Es ist ein neues und zunehmend relevantes Thema. Christoph Quignon hat es wissenschaftlich fundiert aufgearbeitet und ein Konzept entwickelt, das tatsächlich in den Software-Entwicklungsprozess der Firma Docufy integriert worden ist“, so die Professorin.

Rückkehr nach Bamberg ist jetzt finanziert

Die achtköpfige Jury des ITCO-Absolventenpreises bestand aus je einem Professor der vier oberfränkischen Hochschulen – Bamberg, Bayreuth, Coburg und Hof – und vier Vertretern regionaler IT-Unternehmen. Christophe Quignon belegte den dritten, mit 1.000 Euro dotierten Platz. „Anfangs hatte ich mir wenig Chancen ausgerechnet, weil das ITCO den Peis ja ausgeschrieben hat, um die Absolventen in der Region zu halten und ihnen den Start ins Berufsleben zu erleichtern“, erzählt der Informatiker. „Ich habe den Berufsstart aber schon hinter mir und bin in Bremen gelandet, wo ich mich wieder um Usability kümmere. Aber ich vermisse Bamberg schon. Wenn ich für den Master wiederkomme, ist der Umzug auf jeden Fall finanziert, denn ich habe das Preisgeld zur Seite gelegt.“

Den ersten Preis bekam Andreas Brischwein, Informatikstudent der Hochschule Coburg. Er entwickelte ein Konzept für die technische Leistungsmessung bei Internetanwendungen. Der zweite Platz ging an Benjamin Krull, ebenfalls Absolvent der Hochschule Coburg, mit einer Arbeit zu sicherheitskritischen Ereignissen in Unternehmensnetzwerken. Der erste und zweite Platz waren mit 3.000 bzw. 2.000 Euro dotiert.