Giulia Iannicelli

Der Vorstand des Schöller Forschungszentrums Michael Amberg (links) zeichnet Tim Alexander Herberger mit dem Schöller-Junior-Fellowship aus.

Giulia Iannicelli

In Herbergers Projekt geht es um Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter.

- Patricia Achter

Spitzenforschung mit gesellschaftlichem Nutzen

Erstmals kommt Schöller-Fellow-Preisträger von der Universität Bamberg

Unternehmen kommunizieren kapitalmarktrelevante Unternehmensinformationen, zum Beispiel Geschäftszahlen, mittlerweile auch über soziale Netzwerke. Diese Beobachtung greift Dr. Tim Alexander Herberger von der Universität Bamberg für ein Forschungsprojekt auf, das mit dem Schöller-Junior-Fellowship ausgezeichnet und gefördert wird. Am Dienstag, den 20. Juni, war die Preisverleihung des Schöller Forschungszentrums im Historischen Rathaussaal in Nürnberg. Der Vorstand Prof. Dr. Michael Amberg zeichnete im Rahmen der Festveranstaltung „100 Jahre Dr. h. c. Theo Schöller“ insgesamt vier Fellows aus. Erstmals ist unter den Preisträgern die Universität Bamberg vertreten. „An diesem Wissenschaftspreis überzeugt mich besonders, dass neben wissenschaftlicher Exzellenz auch ein starker Anwendungsbezug gefordert wird. Somit bleibt die Kommunikation der Forschungsergebnisse und deren Implementierung nicht nur auf die wissenschaftliche ‚Community‘ beschränkt, sondern der Preis hilft, Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft konkret miteinander zu verbinden und daraus Nutzen zu stiften“, betont Herberger.

Darüber hinaus erhält Herberger 20.000 Euro Fördergeld für sein Projekt, in dem es um Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter geht. Welchen Nutzen haben diese Kanäle für Unternehmen, wenn sie kapitalmarktrelevante Informationen kommunizieren? Welchen Nutzen haben andere Zielgruppen und weitere Marktakteure davon? Das sind Forschungsfragen, denen Herberger vom Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Finanzwirtschaft, nachgeht. Dabei vergleicht der gebürtige Erlanger Social-Media-Kanäle auch mit traditionellen Kommunikationswegen und widmet sich in diesem Kontext auch dem Thema „Fake-News“.

„Das eingereichte Projekt hat uns gerade aufgrund der Aktualität überzeugt“, würdigt Amberg in seiner Funktion als Vorstand des Schöller Forschungszentrums das Projekt. Es findet in Kooperation mit Prof. Elisabeth Scherr an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) statt. Sie hat die Ernst & Young Stiftungs-Juniorprofessur für Wirtschaftsprüfung mit dem Schwerpunkt digitale Datenanalyse inne. Die FAU ist kein Neuland für Herberger, der dort Betriebswirtschaftslehre studiert hat. Seit 2007 ist er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Bamberg, wo er gerade habilitiert. „Das geförderte Projekt hängt zwar inhaltlich nicht direkt mit meinem konkreten Habilitations-Forschungsvorhaben zusammen. Aber es stellt für mich persönlich ein sehr reizvolles Forschungsfeld im Bereich der Digitalisierung dar und ist auch eine Erweiterung meines bereits bestehenden Forschungsprofils.“

Das Dr. Theo und Friedl Schöller Forschungszentrum für Wirtschaft und Gesellschaft an der Universität Erlangen-Nürnberg hat es sich zur Aufgabe gemacht, innovative Spitzenforschung im Bereich der Wirtschaftswissenschaften zu leisten. Seit 2009 unterstützt die Theo und Friedl Schöller-Stiftung Forschung und Lehre auf dem Gebiet der Betriebswirtschaftslehre. Herausragende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem In- und Ausland können sich für ein Fellowship bewerben. Ein Fellowship soll die Durchführung eines vorgeschlagenen Arbeitsvorhabens ermöglichen. Ziel des Forschungszentrums ist es, ein verantwortungsvolles Handeln in Wirtschaft und Gesellschaft zu stärken.