Dr. Fabian Franke (v.l.) und Dr. Hartmut Plehn präsentieren die neuen Geräte (Fotos: Julia Kerzel / Universität Bamberg)

Florian Brütting (v.r.), Mitarbeiter des Rechenzentrums, zeigt Dr. Fabian Franke und Dr. Hartmut Plehn den zentralen Server.

„Eine Idee der Zukunft“

730.000 € für Infrastrukturerneuerung der Universitätsbibliothek bewilligt

Von einem zentralen Server aus alle PC-Arbeitsplätze warten und mit Betriebssystemen versorgen: Dieser Wunsch von Universitätsbibliothek und Rechenzentrum wird bald Wirklichkeit – dank eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft bewilligten Großgeräteantrags. Mit Beginn des kommenden Jahres wird so die IT-Infrastruktur in der Universitätsbibliothek entscheidend verbessert.

Dr. Fabian Franke, Direktor der Universitätsbibliothek, und Dr. Hartmut Plehn, Leiter des Rechenzentrums, freuen sich über die Bewilligung ihres Antrags für eine „virtualisierte IT-Infrastruktur“. Im Rahmen des Programms „Großgeräte der Länder“ der Deutschen Forschungsgemeinschaft werden 282 Arbeitsplätze (sowohl für die Benutzerinnen und Benutzer als auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter) in den Teilbibliotheken der Universität Bamberg ab dem Jahr 2015 aufgerüstet. „Neben neuen PCs, Druckern und Scangeräten sind vor allem sogenannte ZeroClients eine entscheidende Innovation der informationstechnologischen Infrastruktur“, erläutert Fabian Franke. „Sie machen verschiedene Betriebssysteme gleichzeitig oder nacheinander verfügbar.“

Angenehmere PC-Benutzung

ZeroClients sind kleine Geräte, die am bzw. im PC-Bildschirm angebracht werden. Sie ersetzen die individuell installierten Betriebssysteme an den einzelnen Arbeitsplätzen, indem sie das Betriebssystem direkt vom zentralen Server abrufen. Die von Plehn als „Idee der Zukunft“ bezeichneten Komponenten haben viele Vorteile: Zum einen wird für die Bibliotheksbesucherinnen und -besucher sowie für die Bibliotheksangestellten die Benutzung der PCs angenehmer. Sie loggen sich mit ihrer BA-Kennung automatisch auf dem Server des Rechenzentrums ein und können somit an jedem beliebigen Arbeitsplatz ihre zentral gespeicherte eigene Oberfläche sowie ihre eigenen Dateien nutzen.

Zum anderen wird die Wartung der Geräte im Vergleich zum jetzigen Zustand stark erleichtert. Bis dato müssen die Rechner am jeweiligen Standort repariert bzw. für den Wartungsvorgang ausgebaut werden. Dank der ZeroClients wird künftig beispielsweise ein einmalig auf dem zentralen Server installiertes Update sofort dezentral auf allen PCs verfügbar sein. Außerdem verfügen die neuen Geräte nicht über mechanische Bestandteile und sind daher leicht austauschbar sowie geräuscharm. Auch wird es möglich sein, ein Betriebssystem dank eines vorangegangenen „snapshots“ wiederherzustellen. Durch diesen sogenannten Schnappschuss kann der aktuelle Zustand eines Betriebssystems eingefroren und nach einem Fehler wieder abgerufen werden.

„Zeit überreif“

Die Idee für die neue virtualisierte Struktur der IT mittels ZeroClients kam Franke und Plehn bei der Überlegung, wie man mit den mittlerweile in die Jahre gekommenen PCs in den Bibliotheken umgehen soll. „Die letzte Großgeräteanschaffung geschah bereits vor zehn Jahren und auch die jetzige muss ein paar Jahre halten“, so Franke. Hartmut Plehn betont: „Die Zeit ist überreif für eine neue Infrastruktur.“ Franke und Plehn wagten sich an den aufwendigen Antrag bei der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Mit Erfolg: Der Gesamtbetrag von 732.500 Euro wurde in voller Höhe bewilligt.

„Noch viel Potential“

Für die Zukunft würde sich Plehn zusätzliche ZeroClients für die mehr als 500 Arbeitsplätze in den PC-Pools wünschen. Er sieht hier „noch viel Potential“. Zudem steht die Überlegung im Raum, die personenbezogene Umgebung sogar auf den eigenen Rechnern der Studierenden zur Verfügung zu stellen. „Eine personalisierte Oberfläche auf den privaten Rechnern wäre technisch kein Problem“, so Plehn. Lizenzrechtlich könnte es aber Schwierigkeiten geben, wenn beispielsweise eine kostenpflichtige Statistik-Software wie STATA nicht nur auf 500, sondern auf mehr als 13.000 Rechnern aufgerufen werden kann. Franke und Plehn halten die ZeroClients zudem für ein vielversprechendes System für die Verwaltung oder auch für einzelne Fachbereiche. Zunächst hoffen beide aber auf eine erfolgreiche Umstellung im Bereich der Universitätsbibliothek.

Hinweis

Diesen Text verfasste Julia Kerzel für die Pressestelle der Universität Bamberg. Er steht Journalistinnen und Journalisten zur freien Verfügung.

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