Der Eingangsbereich der neuen ERBA-Bibliothek (Fotos: Andreas Christ)

Eines der beiden RFID-gestützten Selbstverbucher-Terminals

Das neue Sicherungssystem hat den Schmuggel-Test bestanden.

Blick von oben: In diesen Regalen werden die Medien aus anderen Standorten für die Nutzerinnen und Nutzer bereit gestellt.

- Andreas Christ

Ein Lern- und Arbeitsort der besonderen Art

Die wichtigsten Informationen rund um die neue ERBA-Bibliothek

Einiges ist anders an der neuen Zweigstelle der Universitätsbibliothek Bamberg im Neubau auf dem ERBA-Gelände. Und es ist nicht nur der Name ERBA-Bibliothek, der sie von den bisherigen Teilbibliotheken 1 bis 5 unterscheidet und auf den besonderen Status verweist. Sie ist der erste Standort der Bamberger Uni-Bibliotheken, an dem die sogenannte RFID-Technologie zum Einsatz kommt. Dafür wurden rund 25.000 Medieneinheiten der Fächer Wirtschafts- und Angewandte Informatik, Kommunikationswissenschaft sowie Kunst- und Musikdidaktik, die den Bestand der Bibliothek bilden, mit Funketiketten ausgestattet. Damit können die Nutzerinnen und Nutzer ihre gewünschten Bücher an zwei in der Bibliothek installierten Selbstverbuchungsgeräten ausleihen.

Selbstverbuchung mit RFID

Verglichen mit den bisherigen Selbstausleihegeräten, die schon vereinzelt in Teilbibliotheken im Einsatz waren, macht RFID das Ausleihen bequemer: Alle Bücher können als Stapel auf das Gerät gelegt werden und, nachdem man sich durch Scannen seines Bibliotheksausweises angemeldet hat, gleichzeitig ausgeliehen werden. Das gilt nicht nur für den Präsenzbestand, sondern auch für in die ERBA-Bibliothek bestellte Medien anderer Standorte.

Diese werden vor Ort ebenfalls mit RFID-Etiketten ausgestattet und für die Nutzerinnen und Nutzer in einem Regal im Eingangsbereich bereitgelegt. „Eine Ausnahme bilden nur die über Fernleihe oder aus der Staatsbibliothek Bamberg bestellten Bücher“, erklärt Bibliotheksdirektor Dr. Fabian Franke. Diese müssen weiterhin beim Bibliothekspersonal an der Theke ausgeliehen werden. Dort können Ausleihen auch zurückgegeben werden oder – unabhängig von den Öffnungszeiten – an einem Rückgabekasten, der sich am Eingang der Bibliothek befindet.

Zutritt per Chipkarte

Qualifiziertes Personal zur Ausleihe der Medien ohne Funketiketten und zur Information steht den Bibliotheksbesuchern Montag bis Donnerstag von 10 bis 17 Uhr und Freitag von 10 bis 13 Uhr zur Verfügung. Außerhalb dieser Zeiten können Studierende und Uni-Mitarbeiter mit ihrer Chipkarte während der gesamten Gebäudeöffnungszeiten, zurzeit von 7 bis 22 Uhr, in die Bibliothek gelangen. „Für die ERBA-Bibliothek steht uns kein zusätzliches Personal zur Verfügung, sie muss aus den bestehenden Ressourcen mitbetrieben werden“, sagt Franke. Sollte sich jedoch herausstellen, dass die Nutzer Bedarf an mehr Beratung hätten, könnten die Zeiten mit Personal verlängert werden, verspricht der Bibliotheksdirektor.

Damit die Bücher in den Zeiten ohne Personal nur auf ordnungsgemäßem Wege die Bibliothek verlassen, dienen die RFID-Chips auch als Sicherungssystem. Durch die Ausleihe am Selbstverbucher wird der Chip entsichert und der Nutzer kann das Sicherungsgate am Ausgang problemlos passieren. Ein nicht entliehenes Medium verursacht dagegen einen visuellen und akustischen Alarm. Der Eingang zur Bibliothek ist videoüberwacht und das Auslösen des Alarms führt zur Speicherung einer Serie von Fotos der entsprechenden Person. 

Die Bibliothek als gemeinsamer Lern- und Arbeitsort

45 Einzelarbeitsplätze und ein Gruppenarbeitsraum machen die ERBA-Bibliothek zu einem Ort, der von den Studierenden für individuelle und kooperative Arbeiten genutzt werden kann. „Ein zusätzlicher Arbeitsraum wird noch eingerichtet“, kündigt Franke an. Dieser werde sich direkt neben der Bibliothek befinden. Zur Informationsrecherche stehen den Nutzern sechs Laptops und sechs Desktop-Computer sowie ein Aufsichtscanner und ein Kopierer mit icprint zur Verfügung. Besonders freut sich der Bibliotheksdirektor über ein interaktives Whiteboard, das im Gruppenarbeitsraum installiert wurde. Mit diesem können die Studierenden direkt auf einer Leinwand Ideen und Konzepte visualisieren und digital auf dem Laptop speichern. 

Einweihung mit einer Lesenacht

Am 25. Oktober wird die ERBA-Bibliothek mit einer besonderen Veranstaltung der Öffentlichkeit präsentiert: Ab 19 Uhr veranstaltet die Universität Bamberg dort im Rahmen der bundesweiten Aktionswoche der Bibliotheken eine Lesenacht. Zum Mitmachen und Zuhören sind alle Angehörigen der Universität eingeladen. Jeder Teilnehmer bekommt zwanzig Minuten Zeit, einen Text zum inhaltlichen Schwerpunkt „Heimatbezug“ vorzulesen, zum Beispiel von Autoren, die aus derselben Stadt stammen wie der oder die Vorlesende. Anmelden kann man sich im Kurs 453 auf dem Virtuellen Campus.