- Julia Schmidt

"Der Mensch im Mittelpunkt"

Absolventenfeier der Fakultät GuK

In der AULA der Universität Bamberg vergab die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften an 67 ihrer insgesamt 150 Absolventinnen und Absolventen die Abschlusszeugnisse.

Gelöste Stimmung am 19. Juni in der altehrwürdigen Dominikanerkirche: 67 Absolventinnen und Absolventen waren gekommen, um ihr Abschlusszeugnis offiziell entgegenzunehmen. Hierbei betonte Prof. Dr. Andrea Bartl, Vorsitzende des Magisterprüfungsausschusses für die Fakultäten Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) sowie Humanwissenschaften, wie denkwürdig dieser Tag sei, denn eine Verabschiedungsfeier sei an vielen anderen Hochschulen bis heute noch kein fester Bestandteil. „Ich habe damals beispielsweise mein Zeugnis kommentarlos zugeschickt bekommen.

In Bamberg gibt es glücklicherweise einen anderen Umgang mit den Absolventen.“Auch Prof. Dr. Klaus van Eickels, Dekan der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften,  hob die Besonderheit einer solchen zeremoniellen Übergabe hervor. Zwar gebe es keine Abschlussveranstaltung, die sich über eine Woche ziehe wie beispielsweise in den USA. Er hoffe aber trotzdem darauf, dass die zahlreichen Alumni der Fakultät GuK, darunter 32 Bachelor- und fünf Master-Absolventinnen und Absolventen, 41 Studierende mit einem Magister und 49 mit einem Diplom, sich ihrer Universität weiter verbunden fühlen und mit ihr in Kontakt bleiben. Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen wandte sich mit der Hoffnung an die ehemaligen Studierenden, dass sie das Gefühl gehabt hätten, gut betreut gewesen zu sein: „Der Otto-Friedrich-Universität ist es wichtig, dass der Mensch im Mittelpunkt steht – wie heute Abend.“

Studium als persönlicher Lernprozess

Sebastian Kempgens Wunsch sollte in Erfüllung gehen. In ihrer feierlichen Ansprache, die sie in Vertretung für alle Absolventinnen und Absolventen hielten, betonten Daniela Schurr und Jessica Mann: „Hier war man an seinem eigenen Lehrstuhl keine Nummer, sondern stets ein menschliches Individuum. Überschaubare Veranstaltungsgrößen waren dabei ein echter Pluspunkt, in erster Linie an unserer Fakultät. Der dadurch mögliche enge Kontakt zu unseren Professoren war eine gute Voraussetzung für eine individuelle Betreuung.“

Doch ein Studium an der Fakultät GuK bedeutet für die beiden noch mehr: „Das Studium war für uns ein Lebensgefühl und teils auch ein Selbstfindungsprozess.“ Studieren in Bamberg, das hieß auch, den Weg in die Selbstständigkeit zu beschreiten, Selbstbewusstsein zu entwickeln, den respektvollen Umgang mit verschiedensten Persönlichkeiten zu erlernen, eigene Stärken und Schwächen wahrzunehmen oder unzählige organisatorischen Abläufen zu meistern. Studieren in Bamberg war aber nicht nur für die Alumni ein Lernprozess: „Danke Ihnen allen, liebe Absolventinnen und Absolventen, nicht nur Sie haben von Ihren Dozenten viel gelernt, Ihre Dozenten haben ebenfalls viel von Ihnen gelernt“, resümierte Andrea Bartl. Und so paarte sich nicht nur bei den ehemaligen Studierenden, um es mit den Worten der beiden Rednerinnen auszudrücken, „ein klein wenig Melancholie mit der Freude über den Abschluss.“