Die Universitätsleitung begrüßt den Minister (v. l.): Vizepräsident Lehre Prof. Dr. Sebastian Kempgen, Universitätspräsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Vizepräsidentin Forschung Prof. Dr. Anna Steinweg, rechts im Vordergrund Minister Dr. Wolfgang Heubisch (Bilder: Pressestelle).

"Der europäische Hochschulraum steht!" - Wolfgang Heubisch beim Pressegespräch.

Im Gespräch mit Studierendenvertretern.

Der Minister im Stroh: Studierende protestierten gegen die Hochschulpolitik der Bayerischen Staatsregierung.

- Tanja Eisenach

„Der europäische Hochschulraum steht“

Wissenschaftsminister Heubisch zu Besuch an der Universität Bamberg

Hoher Besuch an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg: Wissenschaftsminister Dr. Wolfgang Heubisch traf sich am 3. Juli zu Informationsgesprächen mit der Universitätsleitung und Studierenden.

Die kürzlich vom Bayerischen Landtag verabschiedete Liberalisierung des Hochschulgesetzes, die Verwendung von Studienbeiträgen sowie die Reform der Studienabschlüsse – Gesprächsthemen gab es genug beim Besuch des Staatsministers für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Dr. Wolfgang Heubisch, an der Universität Bamberg. Natürlich standen auch die jüngsten Bausorgen der Universität im Gebäude Am Kranen 14, die Raumausstattung und die Personalausstattung insbesondere des Mittelbaus auf dem Programm.

Lange schon wartet die Universität auf eine Komplettsanierung des Gebäudes Am Kranen 14, jetzt hat ein Pilz die Dringlichkeit noch verstärkt. Bei einer vom Staatlichen Bauamt initiierten Untersuchung wurde der sogenannte Echte Hausschwamm gefunden, ein Holz befallender Pilz, der als gefährlicher Gebäudezerstörer gilt. Das Gebäude musste evakuiert werden. Heubisch betonte, dass entsprechende finanzielle Mittel zur Sanierung bereits beantragt, aber noch nicht genehmigt seien. In jedem Falle sei mit einer längeren Renovierungszeit zu rechnen, so der Minister weiter, denn: „Wenn der Staat baut, dann baut er richtig!“

Dauerthema Bologna

Weniger Verständnis brachte Heubisch den Kritikern des Bologna-Prozesses entgegen. Anfängliche Schwierigkeiten bei der Einführung neuer Strukturen seien völlig normal, das heiße aber nicht, dass das Konzept grundsätzlich schlecht sei, führte er aus. Das verbesserungsbedürftige Image der neuen Studienabschlüsse resultiert seiner Ansicht nach aus dem Problem, dass an vielen Universitäten zwar die Studienabschlüsse, aber nicht die Studieninhalte reformiert wurden. Studierende stünden so vor der Aufgabe, gleiche Inhalte in deutlich weniger Zeit erlernen zu müssen. Außerdem seien im Zuge der Reform die Prüfungsanforderungen gestiegen.

Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert, Präsident der Universität Bamberg, nutzte in diesem Zusammenhang die Gelegenheit, von der Politik mehr Flexibilität in der Umsetzung des Bologna-Prozesses zu fordern: „Ein Bachelor-Abschluss sollte nicht nur nach sechs, sondern auch nach sieben oder acht Semestern möglich sein.“ Außerdem müsse der Abschluss transparenter werden. „Es sollte klar sein, welche konkreten Inhalte das jeweilige Studium vermittelt hat“, führte Ruppert aus.

Bologna-Prozess oder Studienbeiträge – für Heubisch kein Grund, auf das Studium zu verzichten, schon gar nicht in Bamberg. „Die gelungene Integration in das Stadtleben und die ‚vertrauten Dimensionen’ machen die Universität Bamberg zu einem attraktiven Studienort“, ist sich der Minister sicher.