Einen Wanderpokal und einen Pokal als Andenken bekam das Siegerteam beim Alumni-Fußballturnier (Fotos: Philipp Demling)

Wie schon 2011 standen die „Old Stars“ (rot) und die „Randgruppe“ im Finale ...

... doch in diesem Jahr gewann die „Randgruppe“ 3:0

Viele Spieler waren mit Frau und Kind(ern) angereist

- Philipp Demling

Ein Familientreffen mit Fußball

Alumni-Turnier bleibt feste Größe im Universitätsleben

Man konnte den Eindruck gewinnen, dass der Fußball eher Nebensache war: Ein paar Dutzend Männer sitzen beim Sportzentrum an der Feldkirchenstraße in Fußballtrikots auf Bierbänken. Sie essen, trinken, manche von ihnen haben Frau und Kind(er) dabei. Sie unterhalten sich, lachen, schwelgen in alten Zeiten. „Es ist ein großes Familientreffen“, beschrieb Otto J. Band, Vorsitzender des Personalrats der Universität Bamberg und Organisator, das Alumni-Fußballturnier am 7. Juli. „Jedes Jahr kommen ungefähr 100 Ehemalige. Wenn man ihre Familien noch dazu rechnet, sind es wahrscheinlich 150 Gäste. Zu keiner anderen Alumni-Veranstaltung an der Uni kommen so viele.“

Band veranstaltete das Turnier wie jedes Jahr zusammen mit Margit Ströhlein, Sekretärin des Personalrats, und ihrem Sohn Andreas, die Spieler und sonstige Besucher mit Bratwürsten und Getränken versorgen, die teilweise vom Dezernat Z/KOM gesponsert wurden.

„Nicht mehr so verbissen“

2012 war die fünfte Auflage des Alumni-Fußballturniers. Zehn Mannschaften nahmen teil – wie auch im letzten Jahr. Es hatte sich noch eine elfte angemeldet, erzählt Otto Band: „Aber mit elf kann man schlecht spielen. Also sind es zehn geblieben.“ Denn die Mannschaften werden in zwei Fünfergruppen eingeteilt, die Plätze eins und zwei jeder Gruppe erreichen das Halbfinale.

Reinhard Martl fährt jedes Jahr vom Chiemsee ins „gute alte“ Bamberg, um die alten Kumpels wieder zu sehen. Martl schloss vor guten zehn Jahren sein BWL-Studium in Bamberg ab: „Es ist nicht mehr so verbissen wie früher. Die Gemeinschaft rückt immer mehr in den Vordergrund.“ Martls Mannschaft „SpiceBoys“ begründete die Turniertradition – ungewollt, aber nicht unerwünscht. „Wir haben damals gefragt, ob wir hier auf dem Platz spielen dürfen. Fast mein ganzer BWL-Jahrgang – Spieler und Fans – feierte damals noch ein letztes Mal zusammen. Es war ein gigantisches Fest“, erzählte er. Otto Band sei begeistert gewesen und habe spontan einen Teil der Infrastruktur zum Feiern zur Verfügung gestellt. Im Laufe der Zeit schieden einige Mannschaften aus, neue Teams kamen dazu, es wurde ein Turnier der Ehemaligen nicht nur aus der BWL daraus. Anfangs sei die Veranstaltung belächelt worden, doch inzwischen ist sie eine feste Größe im Kalender der Universitätsveranstaltungen.

Selbes Finale wie 2011

Burkhard Marx, der ebenfalls für die „SpiceBoys“ spielt, reiste mit Frau und Kind sogar von Düsseldorf an. Der 36-Jährige hat 2005 seinen Abschluss in Europäischer Wirtschaft gemacht und arbeitet nun als Wertpapierhändler und Fondsmanager. Während seines Studiums spielte er jahrelang in der Uni-Fußballmannschaft und wurde 2003 mit der Uniauswahl Turniersieger, Torschützenkönig und Penalty Cup Sieger bei einem internationalen Fußballturnier in Eindhoven. „Es ist schön, einmal im Jahr nach Bamberg zu kommen“, erklärte er den Grund, warum sich die weite Reise für ihn lohnte. „Und es ist interessant zu sehen, wie sich alle ehemaligen Kommilitonen entwickeln, was sie für Berufe ergreifen und wie sie Familien gründen.“ Zwar verbringe er wie viele der Spieler den Abend vor dem Turnier auf dem uni.fest, doch das Turnier sei den meisten wichtiger. Da störe es am Ende auch niemanden, dass die „SpiceBoys“ nur Achter wurden.

Das Finalspiel fand in derselben Besetzung statt wie schon 2011: „Old Stars“ gegen „Randgruppe“. Vor einem Jahr hatten sich die in Rot spielenden „Old Stars“ mit Spielertrainer John Vincken knapp mit 2:1 durchgesetzt. Vincken gilt als Veteran des Universitätssports. Charakteristisch für ihn ist, dass er immer im Trikot seines Heimatvereins FC Liverpool zum Alumni-Turnier antritt. In diesem Jahr trafen die „Old Stars“ und die „Randgruppe“ schon in der Gruppenphase zum Eröffnungsspiel aufeinander. Dort gewannen die „Old Stars“, diesmal mit 4:2.

War damit ohnehin alles entschieden, die „Old Stars“ im Finale der klare Favorit? Nein, meinte Otto Band, der alle Mannschaften genau kennt: „Auf diesem Niveau gibt es keine Favoriten.“ Er sollte recht behalten. Im Finale trumpfte die in Weiß gekleidete „Randgruppe“ auf und gewann mit 3:0. Zwei Pokale durften die Spieler am Ende vom Organisator entgegennehmen: einen Wanderpokal und einen als dauerhaftes Andenken.