Anna Steinweg und Karl Möckl (rechts im Bild) mit den ausgezeichneten Absolventinnen und Absolventen (Bilder: Monica Fröhlich).

"Die Motivation des Schülers gründet in der Authentizität des Lehrenden" - Karl Möckl bei seiner Rede.

Anna Steinweg lenkte den Blick auf die Vorteile der Modularisierung des Studiums.

Freunde und Angehörige waren zahlreich in die AULA gekommen, um mit den Absolventinnen und Absolventen zu feiern.

- Monica Fröhlich

Die Authentizität des Lehrenden

343 Lehramtsabsolventen verabschiedet

Stolz und Freude – aber auch eine große Verantwortung: Die Universität verabschiedete die Lehramtskandidatinnen und -kandidaten in der AULA.

Die AULA der Universität war überfüllt, als Prof. Dr. Karl Möckl als Lehramtsbetreuer am 30. Juli die insgesamt 343 Lehramtsabsolventinnen und -absolventen der letzten beiden Semester verabschiedete. Stolz und Freude sollen sie empfinden, so Möckl feierlich, denn sie haben viel erreicht. Zugleich kämen große Aufgaben auf sie zu: Die Motivation des Schülers gründe in der Authentizität des Lehrenden. Die Faszination am Gegenstand werde im Wesentlichen durch seine Persönlichkeit vermittelt.

Obwohl die 94 Grundschul-, 42 Hauptschul-, 59 Realschul, 51 Berufschul- und 97 Gymnasiallehrer selbst noch nicht in modularisierten Strukturen studiert haben, nutzte Möckl die Feierstunde zu einer Sensibilisierung der angehenden Lehrer für den Bologna-Prozess. Das erklärte Ziel der Reformen, ein Europa des Wissens, sei zwar noch nicht erreicht, aber der Prozess betreffe alle, Studierende, Lehrer und Schüler. Zum einen erfahren die neuen Kollegen der kommenden Jahrgänge im neuen System ihre Lehramtsausbildung, zum anderen werden die Schulabgänger in Zukunft in modularisierten Strukturen studieren. Es gelte also, den Prozess kritisch zu begleiten.

„ Mit Auszeichnung bestanden“

Vizepräsidentin Prof. Dr. Anna Steinweg hob im Anschluss an Möckls Eröffnung die Vorteile der Modularisierung hervor, die sie als Chance für die Universität bezeichnete. Im Zuge des Umstrukturierungsprozesses können Profilbereiche stärker ausgebaut und neue Bereiche leichter eröffnet werden. Und durch die notwendig gewordene stärkere Abstimmung untereinander nähmen sich Fachkollegen gegenseitig besser wahr, argumentierte Steinweg für den Bologna-Prozess.

Den angehenden Lehrerinnen und Lehrern zeigte sie zwei relevante Perspektiven auf: In naher Zukunft soll dem Lehramt aller Schulbereiche die Promotion offen stehen. Und das Fort- und Weiterbildungsangebot des Bamberger Zentrums für Lehrerbildung (BAZL) sei doch ein guter Grund, mal wieder an der Alma mater vorbei zu schauen.

Bevor die Feierstunde in den Kreuzgang der ehemaligen Dominikanerkirche verlagert wurde, erhielten die Jahrgangsbesten noch ein Buchgeschenk: Möckl und Steinweg gratulierten den 19 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die zum Herbsttermin 2008 und zum Frühjahrstermin 2009 ihr Staatsexamen  "mit Auszeichnung bestanden" haben, und überreichten den Einserkandidaten je ein Exemplar von Umberto Ecos "Die Kunst des Bücherliebens".