Nur eine kleine Gruppe der 78 Absolventinnen und Absolventen der Fakultät GuK... (Fotos: Christian Herse)

... die Dekan Klaus van Eickels in der AULA verabschiedete.

Zusammen mit 400 Gästen...

... blickten die Absoventinnen Corina Erk (li.) und Heike Wolkenstörfer auf ihr Studium zurück.

- Rabea Nikolay

„Auf zur nächsten Etappe“

Stimmungsvolle Zeugnisvergabe der GuK

„Heute feiern wir einen großen Tag im Leben der Absolventen“, begann Prof. Dr. Klaus van Eickels, Dekan der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften, seine Rede anlässlich der Absolventenfeier am 9. Juli in der AULA. Das Ende des Studiums sei eine Phase des Übergangs: Einige werden direkt in das Berufsleben einsteigen, andere der Universität noch eine Zeit lang erhalten bleiben. Eine Phase des Umbruchs durchlebe auch die Universität Bamberg als Institution. Dies zeige sich schon an den Zeugnissen. Da derzeit Studierende neuer und alter Studiengänge ihr Studium abschließen, „sei  die Vielfalt der Abschlüsse sehr groß“, erklärte van Eickels.

Umbruch an der Universität

Diese Absolventenfeier sei eine der letzten für die alten Studienabschlüsse Diplom und Magister und gleichzeitig eine der ersten für die neuen Abschlüsse Bachelor und Master. In einer „klassischen Universität“  hätten die älteren Studierenden die jüngeren angeleitet und ihnen mit Rat zur Seite gestanden, so der Dekan. Dies sei in den letzten Jahren schwieriger gewesen, da es parallel sehr verschiedene Studiengänge und damit auch unterschiedliche Erfahrungen gegeben habe. Die Phase des Umbruchs bringe aber nicht nur Verunsicherung mit sich, sondern auch die Möglichkeit mitzuwirken, erklärte van Eickels.  Die Studierenden hätten den Umbruch an der Universität Bamberg nicht erduldet, sondern auch miterlebt und mitgestaltet. „Umso schöner ist es, dass heute alle mitfeiern können“, freute sich der Dekan. Abschließend wünschte er allen einen guten Start ins Berufsleben oder in die nächste Studienphase.

„Diese Feier der GuK ist eine besondere Feier für mich“, gestand Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen: Es sei ja ‚seine‘ Fakultät. Die Absolventinnen und Absolventen könnten „glücklich und froh sein über das Erreichte“. Die Erwartungen hätten sich hoffentlich erfüllt, sagte Kempgen, die die Studierenden in die Universität und in die Stadt Bamberg gesetzt hatten. In seinem Grußwort verdeutlichte auch er den Umbruch an der Universität: „Die Absolventen haben Glück, dass sie jetzt fertig sind, bevor der doppelte Abiturjahrgang kommt“, erläuterte Kempgen. Nicht nur die Studienabschlüsse, sondern auch die Studiengänge wandelten sich. Obwohl dieser Jahrgang sehr unterschiedliche Abschlüsse erworben hätte, seien doch alle gleichermaßen anerkannt und gut angesehen. Der Vizepräsident wünschte den Alumni viel Erfolg für die nächste Etappe und bedankte sich für das Vertrauen, das sie zu Beginn ihres Studiums der Universität entgegen gebracht hatten.

Antriebslosigkeit und schwermütige Sehnsucht der Kreativen

„Melancholie ist wohl die treffende Beschreibung für die Stimmung, die beim Schreiben der Rede aufkam“, erklärten die Germanistik-Absolventinnen Corina Erk und Heike Wolkenstörfer. Die Definition des Begriffs umfasse Gegensätzliches: sowohl Antriebslosigkeit als auch schwermütige Sehnsucht der Kreativen, beides Phänomene, die einen im Studium begleiten. Auch der Rückblick der Absolventinnen auf ihr Studium gab diese Stimmung wieder: Die Vielfalt der Universität und der Stadt Bamberg wurden hierbei deutlich. Die vielen Hochschulreformen hätten zwar Verwirrung und einen stärkeren Leistungsdruck mit sich gebracht, aber die große Anzahl an Absolventen sei „ein Zeichen dafür, dass es doch zu meistern ist.“ Die praxisnahen Seminare und der persönliche Kontakt zu den Dozenten seien dabei sehr hilfreich gewesen. „Flexibilität, Durchhaltevermögen und Selbstbewusstsein zeichnen uns nun aus“, erklärten die beiden Rednerinnen stolz. Eine Frage wurde ihnen im Lauf des Studiums immer wieder gestellt: Was kann man mit dem Abschluss überhaupt machen? Jetzt komme die Zeit, in der man das herausfinden könne. „Der Abschluss ist auf jeden Fall eine Chance zur Neuorientierung“, sind sich die Absolventinnen sicher. Die Melancholie des Festes verdeutlichten sie zum Schluss mit einem Zitat des österreichischen Dramatikers Alfred Schnitzer: „Ein Abschied schmerzt immer, auch wenn man sich schon lange darauf freut.“

Eine Bildergalerie zur Absolventenfeier im Sommersemester 2011 finden Sie im Virtuellen Campus.