Florian Seubert hatte statt einer Festrede ein Narrenstück vorbereitet. (Fotos: Hendrik Steffens)

Nach der Zeugnisübergabe...

... war genügend Zeit, um ein Gläschen auf den erfolgreichen Studienabschluss zu trinken...

... und den besonderen Moment fotografisch festzuhalten.

Abschiedsfeier mit Narrenkappe

Zeugnisübergabe der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften

Zu Beginn waren die rund 400 Gäste feierlich von Prodekanin Prof. Dr. Andrea Bartl in Vertretung des Dekans Prof. Dr. Lorenz Korn in Empfang genommen worden. Ganz im Sinne einer geisteswissenschaftlichen Auseinandersetzung beschäftigte sie sich in ihrer Begrüßung mit der zweifachen Bedeutung des Wortes „Abschiedsfeier“. Einerseits trage dieses einen „Abschied“ in sich, den Aufbruch in einen neuen Lebensabschnitt.

Der zweite Bestandteil des Wortes, die „Feier“, bezeichne andererseits aber auch die Freude und den Stolz über die innerhalb des Studiums erbrachten Leistungen. Insgesamt schlossen in diesem Sommersemester 235 Studierende der Geistes- und Kulturwissenschaften ihr Studium und 14 Promovierende ihre Dissertation erfolgreich ab. Die respektvolle Anerkennung dieser Leistung, die Feier, sollte an diesem Tag den Abschiedsschmerz überwiegen.

Die Gesellschaft ist Kundin der Universität, nicht die Studierenden

„Ich hoffe, Sie haben Ihr Studium bereits in meiner Amtszeit begonnen“, begrüßte anschließend Präsident Prof. Dr. Dr. Godehard Ruppert die Absolventinnen und Absolventen. Denn andernfalls hätte sich ihr Studium an der Universität Bamberg über mehr als 27 Semester erstreckt. Mit der Zeugnisübergabe ende nun ein Bildungsabschnitt, der gebührend gewürdigt werden solle. Gleichzeitig sei damit aber nur die formale Phase des Lernens abgeschlossen. „Seien Sie sich bewusst, Sie werden Lernende bleiben“, betonte Ruppert.

Die formal innerhalb des Studiums erworbene Bildung dürfe dabei nicht ausschließlich als Befähigung zum Geldverdienen betrachtet werden. Vielmehr solle sie zu einer individuellen Auseinandersetzung mit der Wirklichkeit führen. Dies bedeute zuweilen eine „geistige Durchdringung“ derselben, zuweilen aber auch ein „Schweigen vor dem Unverstandenen“. Innerhalb des universitären Bildungsprozesses sollten sich die Studierenden nicht als Kunden einer Universität verstehen. Eher sei es die Gesellschaft, die als Kundin der Universität zu sehen sei.

Neue Perspektiven auf die Wirklichkeit

Für eine bunte Überraschung sorgte Germanistik-Bachelorabsolvent Florian Seubert. Insgeheim hatte er vor Beginn der Feierlichkeiten über 80 bunte Papphüte unter den Stühlen des Hörsaals versteckt, auf die er nun in seiner Abschlussrede aufmerksam machte. Umringt von Absolventinnen und Absolventen, die sich nun ebenfalls Gaukler-Kappen aufgezogen hatten, erklärte er, wie wichtig es insbesondere für die Geistes- und Kulturwissenschaftlerinnen und -wissenschaftler sei, neue Perspektiven auf die Wirklichkeit einzunehmen, statt den gesellschaftlich gesetzten Konventionen zu folgen. Dem ging er selbst mit bestem Beispiel voran: Statt der vom Publikum erwarteten Abschlussrede inszenierte er ein Narrenstück, das einerseits für große Unterhaltung sorgte, den Absolventen andererseits aber auch ironisch-augenzwinkernd eine Anregung für den zukünftigen Lebensweg mitgab.

Reiches Themenspektrum der Abschlussarbeiten

Gaukler- und Schelmenhütchen teilweise noch auf dem Kopf tragend, nahmen die Bachelor-, Master-, Diplom-, und Magisterabsolventinnen und -absolventen sowie die Doktoren ihre Auszeichnungen entgegen. Die Vielfalt der Bamberger Studienprogramme und -abschlüsse wurde durch die kurze Vorstellung der Abschlussarbeiten eindrucksvoll illustriert. So fanden sich dort Arbeiten zu so unterschiedlichen Themen wie dem modernen und postmodernen Roadmovie bei Wim Wenders, Kriegsschiffen der frühen Neuzeit, der phantastischen Literatur in Frankreich zwischen dem 18. und 19. Jahrhundert, der Archäologie historischer Gärten oder der Teheraner Metro als Gegenstand politischer Interessen.

Eines sei gewiss, versicherte Andrea Bartl den Absolventinnen und Absolventen zum Abschied: „Ihre Dozenten werden Sie vermissen!“

Hinweis

Diesen Pressetext verfassten für die Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften
Sandra Potsch und Nils Ebert
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Barbara Heger
Tel.: 0951/863-2141
E-Mail: absolventenfeier.guk@uni-bamberg.de