Mehr als 400 Absolventinnen und Absolventen feierten im Juli ihr Examen (Fotos: Christian Herse)

Godehard Ruppert und Sibylle Rahm gratulierten 29 von ihnen besonders, denn sie hatten eine ausgezeichnete Note von 1,5 oder besser

Joschka Falck blickte stellvertretend für alle auf sein Studium zurück

Die Jazz-Combo des Lehrstuhls für Musikpädagogik und Musikdidaktik sorgte für das musikalische Rahmenprogramm

- Martina Bay

Gelassenheit im Unterricht

Absolventenfeier für Lehramt-Studierende

Friedolin Michel blickt auf eine sehr schöne Zeit in Bamberg zurück. „Vier wunderbare Jahre, eine super Stadt, nette Leute und meine Freundin nehme ich aus Bamberg mit“, erzählte er lachend. Michel studierte Geographie und Deutsch im Lehramt für Realschule, und beide Fächer machten ihm sehr viel Spaß. Natürlich schlage ihm wegen seiner Berufswahl auch manchmal Unverständnis entgegen. „Das ist dann so eine Mischung aus Belächeln und Beneiden“, erklärte er. Bei der Abschlussfeier am 31. Juli im Audimax in der Feldkirchenstraße war dagegen von Mitleid und Neid aber keine Spur. Dort bekamen die Absolventinnen und Absolventen aller Lehramtsstudiengänge erst einmal einen langen Applaus von Prof. Dr. Sibylle Rahm, der Leiterin des Bamberger Zentrums für Lehrerbildung, und von ihren Eltern und Freunden.

Post vom Kultusministerium

„Sie haben einen Grund zu feiern, denn Ihre Erfolge sind beachtlich“, erklärte Rahm. Die Studierenden hätten sich sehr engagiert, mit komplexen Prüfungsordnungen auseinandergesetzt und das Studium mit Energie und Ausdauer gemeistert. 29 der insgesamt mehr als 400 Absolventinnen und Absolventen schlossen ihr Studium mit einem ausgezeichneten Abschluss mit einer Note von 1,5 oder besser ab und wurden besonders geehrt. Eine von ihnen war Melanie Schölzel. Die Absolventin für Gymnasiallehramt in Deutsch und Latein hat eine Note von 1,3 und wartet jetzt mit großer Spannung auf Post vom Kultusministerium: Ende August wird sie erfahren, in welcher Stadt ihr Referendariat beginnt. Ihr Favorit ist Nürnberg. Auch sie kennt die Klischees, mit denen Lehrer häufig zu kämpfen haben: Sie hätten einen Halbtagsjob mit vielen Ferien. „Aber ich habe auch viel Positives gehört“, erklärte sie.

Der Lehrerberuf macht Freude und ist attraktiv

Positiv ist auch die Einstellung der Lehrkräfte selbst zu ihrem Beruf. Rahm verwies in ihrer Festansprache auf eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach von 2012. Danach üben 70 Prozent der Lehrer ihren Beruf mit Freude aus, 52 Prozent finden ihn attraktiv und nur 38 Prozent stehen ihm skeptisch gegenüber. Die Hälfte von ihnen sagt aber auch, dass der Unterricht anstrengend geworden sei – eine Folge nachlassender Disziplin und mangelnder Konzentration bei den Schulkindern.

Denken, verstehen und gelassen bleiben

Der Präsident der Universität Bamberg Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert nannte zwei Grundqualifikationen, die jeder Lehrer brauche: Denken und Verstehen. Mit dem heutigen Tag seien die Studierenden keine Lernenden mehr, sondern Lehrende. Aber man müsse Lernender bleiben, um Lehrender sein zu können. In diesem Übergang vom Lernenden zum Lehrenden befindet sich auch Joschka Falck. Er wird bald sein Referendariat an der Hauptschule machen und er blickte in seiner Absolventenrede auf seine Studienzeit in Bamberg zurück. Die Arbeit mit jungen Menschen sei wertvoll, auch wenn Schüler manchmal schwierig sein können. Aber er freue sich auf ein schönes Referendariat mit wissbegierigen, jungen Menschen. Sibylle Rahm schloss die Absolventenfeier mit einem Rat: Vernünftig und gelassen bleiben!