Studierende vor ihrem „Hauptquartier“, dem Hörsaal 105 im Gebäude An der Universität 7 (Fotos: Pressestelle).
Hochschulrat zeigt sich verständnisvoll
Seit Dienstag, 17. November, haben Studierende den Hörsaal 105 des Gebäudes An der Universität 7 beschlagnahmt. Dort sind sie rund um die Uhr aktiv. Sie erstellen zum Beispiel in verschiedenen Arbeitskreisen Forderungen an die Universität Bamberg und den Freistaat Bayern, über die am Abend im Plenum diskutiert und abgestimmt wird. Die Arbeitsprotokolle und vorläufigen Ergebnisse werden im Internet veröffentlicht. Die Besetzung des Hörsaals ist eine von vielen Aktionen, mit denen die Studierenden auf ihre Änderungswünsche aufmerksam machen: Sie sammelten auch Unterschriften gegen Studiengebühren und klärten die Bamberger mit einem Infostand in der Innenstadt über ihre Vorschläge zu Verbesserungen in der Bildungspolitik auf.
Forderungen stoßen auf Verständnis
Konkrete Forderungen an die Universitätsleitung wurden noch nicht offiziell gestellt. Die grundsätzlichen Ziele der Aktionen seien jedoch klar, erklärt der AK Öffentlichkeitsarbeit. Es gehe unter anderem um eine generelle Reform des Bologna-Prozesses, um die Abschaffung der Studiengebühren und um mehr Mitbestimmung in den Hochschulgremien. Die Fachschaften der Fakultät Geistes- und Kulturwissenschaften (GuK) sowie der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften (SoWi) haben sich mit den Forderungen der Studierenden solidarisiert. Auch Hochschulprofessoren begrüßen Veränderungen im Studiensystem und verfolgen die Aktivitäten mit Spannung.
Am vergangenen Freitag, 20. November, hat der Hochschulrat der Universität Bamberg über die Situation diskutiert. Er „zeigt Verständnis für ihm bekannt gewordene Besorgnisse der Studierenden und begrüßt den diesbezüglichen Dialog in der Universität“, heißt es in seiner Stellungnahme. Eine ausgearbeitete Liste mit Forderungen soll der Universitätsleitung am Donnerstag, 26. November, offiziell übergeben werden. Universitätsleitung und Studierende hoffen auf einen konstruktiven Dialog. Die Bereitschaft dazu hatten sowohl Präsident Prof. Dr. Dr. habil. Godehard Ruppert als auch Vizepräsident Prof. Dr. Sebastian Kempgen bereits zu Beginn der Aktionen signalisiert.