Fach- und Vernetzungstag 2025

Gesundheit und Sicherheit im digitalen Schulalltag: Potenziale und Herausforderungen für Lehrkräfte

Herzlich Willkommen zum Fach- und Vernetzungstag am 29. Oktober! Die Veranstaltung mit dem diesjährigen Titel Gesundheit und Sicherheit im digitalen Schulalltag: Potenziale und Herausforderungen für Lehrkräfte wird vom Arbeitsmedizinischen Institut für Schulen (AMIS-Bayern) in Kooperation mit dem ZeBERA (Zentrum für Beratung im schulischen Kontext) am ZLB (Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung) der Universität Bamberg veranstaltet. Freuen Sie sich auf spannende Keynotes und Workshops rund um das Thema Lehrkräftegesundheit in Bayern.

WANN? 29.10.2025 (09:30 - 16:30 Uhr)

WO? Markusplatzgelände der Universität Bamberg

Zur Anmeldung

(Anmeldeschluss: 30. September 2025)

Die Teilnahme ist kostenfrei. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an amis-vernetzung(at)lgl.bayern.de.

Programm

MEET AND GREET
9:30 Uhr

BEGRÜßUNG
10:00 Uhr

KEYNOTE I: Lernen über, mit und trotz KI: Wer braucht welche Kompetenzen? (Prof. Dr. Ute Schmid, Uni Bamberg)
10:15 Uhr

KEYNOTE II: Vernetzt, entgrenzt, erschöpft? Schule im Spiegel digitaler Entgrenzung (Prof. Dr. Ulrike Krein, JGU Mainz)
10:45 Uhr

PAUSE: Snacks und Getränke
10:30 Uhr

WORKSHOPS RUNDE 1
11:45 Uhr

PAUSE: Mittagessen
13:00 Uhr

PODIUM: OStDir M. Knebel (Schulleiter ETA-Hoffmann-Gymnasium Bamberg), Prof. C. Maier (Uni Bamberg), Prof. U. Krein (JGU Mainz)
MODERATION: Jan D. Freund (AMIS), Barbara Drechsel (Uni Bamberg)
13:45 Uhr

WORKSHOPS RUNDE 2
14:15 Uhr

PAUSE: Snacks und Getränke
15:30 Uhr

GALLERY-WALK
16:00 Uhr

ABSCHLUSSPLENUM
16:30

Keynotes

Die Digitalisierung stellt einen technischen-sozialen Wandeln dar, mit dem tiefgreifende Veränderungen gesellschaftlicher Systeme sowie individueller Handlungsmöglichkeiten einhergehen. Dies hat weitreichende Auswirkungen auf Schule, ihre Entwicklung und Akteur:innen. So sind Lehrpersonen und Schulleitende zunehmend mit einer Entgrenzung von Arbeitszeit, Arbeitsraum und Rollenerwartungen konfrontiert. Entgrenzungsphänomene, wie eine ständige Erreichbarkeit, aber auch datengetriebene Steuerungsprozesse, erzeugen dabei erhebliche Herausforderungen für die Gesundheit und das Wohlbefinden im Schulkontext. Allerdings können Entgrenzungen auch Potentiale bieten und beispielsweise die Kollaboration von Akteur:innen fördern, Partizipation stärken sowie innovative und individualisierte Arbeitsmodi ermöglichen. Aber welche „gesunden“ Grenzen braucht Schule hierfür? Und welche müssen vielleicht auch überschritten werden?

In der Keynote beleuchtet Jr.-Prof.in Ulrike Krein verschiedene digitalisierungsbezogenen Entgrenzungsphänomene und ihre Implikationen für Schule, Schulentwicklung und die Gesundheitsförderung im schulischen Kontext. Sie diskutiert anhand empirischer Erkenntnisse und konkreter Praxisbeispiele, wie Schule gestaltet sein muss, um sowohl Potentiale digitaler Entgrenzung zu nutzen als auch Herausforderungen zu überwinden.

Digitale Werkzeuge gehören zu unserer Lebens- und Arbeitswelt und sollten damit auch einen festen Platz in der Bildung haben. Die neuen Möglichkeiten, die KI-Methoden, insbesondere generative KI, bieten, können Lernende wie Lehrende sinnvoll unterstützen. Allerdings bringt die unreflektierte Nutzung auch zahlreiche Probleme mit sich: Wenn Hausaufgaben mit KI-Tools gemacht und von KI-Tools korrigiert und bewertet werden, fehlt Lernenden die vertiefte Auseinandersetzung mit einem Thema und Lehrende geben ihre eigenen Beurteilungskriterien auf. Damit besteht die Gefahr des Verlusts von Kompetenzen auf verschiedenen Ebenen: Die Fähigkeit, eine Aufgabe selbständig zu strukturieren, der Aufbau von Verständnis und von transferierbaren Problemlösefähigkeiten, sowie die Fähigkeit, die Qualität von Texten und Problemlösungen zu bewerten. Im Vortrag gehe ich zunächst darauf ein, warum ein grundlegendes Verständnis von Konzepten und Methoden der KI (AI Literacy) notwendig für einen reflektierten und sicheren Umgang mit KI-Werkzeugen ist. Danach stelle ich KI-Werkzeuge für die Bildung vor, insbesondere solche, die auf generativer KI basieren. Abschließend diskutiere ich, wie der Erwerb beziehungsweise der Verlust von Kompetenzen durch eine unreflektiere Nutzung von KI-Werkzeugen möglichst vermieden werden könnte.

Workshops

Sie haben die Möglichkeit an dem Tag, in zwei Sessions zwei verschiedene Workshops zu besuchen.

Die digitale Transformation verändert die Arbeitswelt Schule und ist mit Chancen, aber auch Herausforderungen für Lehrkräfte verbunden. So kann die Arbeit mit digitalen Technologien mit einer erhöhten Belastung einhergehen und als Technostress empfunden werden. Im Workshop werden die Teilnehmenden angeregt, digitale Belastungsfaktoren im Schulalltag zu identifizieren, eigene Ressourcen zu aktivieren und die Potenziale Künstlicher Intelligenz zur Entlastung im Unterrichtsalltag zu nutzen. Anhand konkreter Beispiele werden praxisnahe Anwendungsmöglichkeiten vorgestellt und gemeinsam reflektiert.

Psychische Erste-Hilfe ist ursprünglich ein Konzept für Professionelle und Laien, wie in einer Krisensituation - zum Beispiel nach einem Unfall oder Naturereignis - Beteiligte psychisch unterstützt werden können. In diesem Workshop wird das Konzept erklärt, erprobt und auf den Umgang mit psychisch belasteten Schülerinnen und Schülern übertragen.

Mit Digitalisierung verbundene Veränderungsprozesse treffen im Beruf der Lehrkraft auf eine besondere Situation: Digitalisierung findet immer stärkeren Anteil im beruflichen Alltag außerhalb des Unterrichts, v.a. in Verwaltungs- und Kommunikationsprozessen - muss aber gleichzeitig als Unterrichtsinhalt für neue Generationen von Schülerinnen und Schülern aufbereiten werden, oft unabhängig der eigenen Werte und Ziele der einzelnen Lehrkraft. Der so häufig entstehende Stress dieser Doppelaufgabe muss schlussendlich von den Lehrkräften selbst reguliert werden. Der Workshop gibt einen Überblick über mögliche Ansatzpunkte der Regulation des so erlebten Stresses, ein spezifisch für Lehrkräfte entwickeltes Selbstreflexionsinstrument und Selbstlernkurs wird vorgestellt und ausschnittweise durchgeführt. 

Im Projekt „Balko“ wurde auf Basis einer repräsentativen IST-Analyse eine innovative App zur Förderung der mentalen Gesundheit und Selbstfürsorge bayerischer Lehrkräfte entwickelt. In diesem Workshop soll die erste funktionstüchtige Version der App pilotiert werden und wichtige Ableitungen für die Weiterentwicklungsbedarfe aus Sicht der zukünftigen Nutzer*innengruppe gezogen werden.

Die wachsende Digitalisierung ist auch in der Bildung und somit an Schulen längst angekommen. Unbestritten der vielen Vorteile bringt dieser Transformationsprozess auch vielfältige Herausforderungen mit sich, wie digitalen Stress, Widerstände gegenüber Veränderungen, Sorgen und Ängste. In diesem Workshop wird anhand des Unterstützungssystems Innovationsteam digitale Bildung aufgezeigt, wie diesen Herausforderungen auf mehreren Ebenen begegnet werden kann, so dass der Transformationsprozess gesundheits- und resilienzerhaltend gestaltet werden kann.

Künstliche Intelligenz bietet viele Potenziale, um Verwaltungsaufgaben effizienter zu gestalten – doch welche Lösungen passen auch zum Schulalltag? In
diesem Workshop werden zunächst in einem kurzen Impulsvortrag Anwendungsfelder von KI für Verwaltungsaufgaben beleuchtet. In einem zweiten Schritt
sollen gemeinsam mit Experten die konkrete Einsatzmöglichkeiten von KI für diesen Bereich gesammelt und diskutieren werden.

Mit der Gesamtstrategie zur schulischen Suchtprävention des Bayerischen Zentrums für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) wird ein modernes
und nachhaltiges Präventionsverständnis in den Schulalltag integriert, das strukturelle und verhaltensbezogene Maßnahmen umfasst. Schwerpunkt ist die
Prävention exzessiver Mediennutzung bei Schülerinnen und Schülern. Der Workshop gibt Impulse und bietet Raum zum Austausch, wie Lehr- und
pädagogische Fachkräfte im Umgang mit den damit einhergehenden Herausforderungen unterstützt werden können.