„Wenn Lehrkräfte Multiplikatoren sind, dann sind wir alle, die in der Lehrkräftebildung tätig sind, die Multiplikatoren der Multiplikatoren.“ Mit diesem Statement begrüßte der Initiator und Leiter des Runden Tisches, PD Dr. Jürgen Paul, alle Anwesenden und führte in die Veranstaltung ein. Das Zentrum für Lehrerinnen- und Lehrerbildung Bamberg (ZLB) hat es sich auch zur Aufgabe gemacht, die drei Phasen der Lehrkräftebildung noch besser miteinander zu vernetzen, also (I) Studium, (II) Referendariat sowie (III) Fort- und Weiterbildungen. Der Runde Tisch soll ein Baustein hierfür sein. Gekommen waren Seminarlehrkräfte und Seminarrektoren verschiedener Schultypen und Fächer aus der Phase II, Angehörige der Universität Bamberg aus der Phase I sowie weitere Gäste, beispielsweise der Regierung von Oberfranken, des Schulamts in Bamberg oder der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung aus Dillingen (ALP). 

Nach der Einführung folgten zunächst drei Vorträge externer Referent(inn)en. Die Vizepräsidentin für Studium und Lehre der Universität Jena, Prof. Dr. Iris Winkler, berichtete über Erfahrungen und Perspektiven bei der Phasenvernetzung in der Lehrkräftebildung am Beispiel des Standortes Jena. Der Direktor des Zentrums für Lehrerbildung und Bildungsforschung der Universität Potsdam, Prof. Dr. Andreas Borowski, referierte über die Zusammenarbeit der ersten und zweiten Phase der Lehrerbildung in Brandenburg. Im dritten Vortrag erläuterte der Schulleiter und Seminarvorstand des E.T.A. Hoffmann-Gymnasiums aus Bamberg, Markus Knebel, typische Herausforderungen aus dem Seminaralltag und bezog sich dabei auf Äußerungen von Referendar(inn)en zur Phasenverknüpfung. Alle drei Referent(inn)en lieferten Ideen, Strukturüberlegungen und Praxisbeispiele, wie eine Phasenvernetzung weniger gut oder bestmöglich funktionieren kann.

Schließlich teilten sich alle Anwesenden in vier parallele Workshops auf. Die Zuteilung erfolgte gemäß Schultyp oder Schulfächer. Die Workshops moderierten Prof. Dr. Bettina König (Grundschulpädagogik und -didaktik), Prof. Dr. Daniela Sauer (Beratung im schulischen Kontext), Dr. Isolde Schmidt (Didaktik der Englischen Sprache und Literatur) und Prof. Dr. Jorge Groß (Didaktik der Naturwissenschaften). In den Workshops wurde vor allem die Frage diskutiert, wie zukünftig die Zusammenarbeit zwischen den Phasen I und II der Lehrkräftebildung in Nordbayern gestaltet sein sollte und könnte. Im Anschluss stellten Teilnehmende der Workshops ihre Ergebnisse im Plenum vor. Hierbei wurden beispielsweise genannt: Schulart- und fachspezifische Arbeitskreise, Andockung an bereits bestehende Einzelkooperationen, Einladungen von Lehrenden der jeweils anderen Phase in die eigene Veranstaltung, gemeinsame Fortbildungen oder digitale Austauschmöglichkeiten (Virtueller Campus, Mebis). In den Workshops wurde insbesondere auch der große Handlungsbedarf deutlich, die verschiedenen Phasen der Lehrkräftebildung noch besser aufeinander abzustimmen. Auf der Grundlage der gemeinsamen Kontaktliste sind bereits weitere Treffen in kleineren Kreisen zu konkreten Inhalten geplant.

Der diesjährige Runde Tisch diente als ein erstes Vernetzungstreffen auf nordbayerischer Ebene. Die Initiative wurde von den Anwesenden durchgehend sehr positiv aufgenommen. In der Folge soll der Runde Tisch alle zwei Jahre wiederkehrend stattfinden. Er soll eine gemeinsame Plattform für den Austausch von Perspektiven sein und Möglichkeiten zur weiterführenden Vernetzung sowie zur inhaltlichen Zusammenarbeit schaffen.