WiPäd Bamberg mit 4 Beiträgen bei der NEPS-Konferenz 2022 vertreten

 

Die NEPS-Tagungsreihe des Leibniz-Instituts für Bildungsverläufe (LIfBi) bringt Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus verschiedenen Disziplinen und aus unterschiedlichen Stadien ihrer wissenschaftlichen Laufbahn zusammen, um aktuelle Projekte der Bildungsforschung zu diskutieren. Den thematischen Rahmen setzt das Nationale Bildungspanel (NEPS) mit seinen sechs Panelkohorten über die gesamte Lebensspanne und den Schwerpunkten Kompetenzentwicklung, Bildungsprozesse in unterschiedlichen Lernumgebungen, Bildungsentscheidungen und soziale Ungleichheit, Bildungserwerb, Bildungsrenditen sowie motivationale und persönlichkeitsbezogene Aspekte. Bei der NEPS Konferenz 2022 war die Professur für Wirtschaftspädagogik gleich mit vier Beiträgen vertreten:

In Ihrem Beitrag „Individual work values: determinants of their fulfilment within the school-to-work transition” untersuchte Prof. Dr. Silvia Annen gemeinsam mit Dr. Annalisa Schnitzler (BIBB), ob Personen mit niedrigerem sozialem Hintergrund andere Wertvorstellungen in Bezug auf ihre Arbeit haben als Personen mit höherem sozialem Hintergrund. Zudem betrachteten sie, welche anderen (nicht nur individuellen) Faktoren neben dem sozialen Hintergrund die Fähigkeit des Einzelnen bestimmen, die Erfüllung seiner Arbeitswerte in seinem aktuellen Job zu realisieren.
Julia Hufnagl ging in ihrer Studie mit dem Titel „Perceived discrimination in transition to VET – an intersectional approach“ der Frage nach, wie sich die Wahrnehmung persönlicher ethnischer Diskriminierung bei Jugendlichen in Abhängigkeit von ihrer Herkunftsgruppe unterscheidet. Zudem lieferte ihr Vortrag Hinweise darauf, wie sich die wahrgenommene ethnische Diskriminierung je nach Geschlecht unterscheidet und in welcher Herkunftsgruppe der Unterschied zwischen jungen Männern und Frauen am stärksten ausgeprägt ist.
Warum Auszubildende einen Folgevertrag ablehnen und wie dies mit der Bindung an das Unternehmen, den Ausbildungsberuf und den Wohnort zusammenhängt zeigte Simon Reinwald in seinem Beitrag „Prediction of follow-up contract refusals towards the training company by apprentices from individual embeddedness foci“ .
Gemeinsam mit Xavier St. Denis (INRS Montréal, Canada) stellten Prof. Dr. Silvia Annen und Julia Hufnagl außerdem den Beitrag „Family background and exits from overqualification in the UK and Germany“ vor. Sie gingen darin den Ursachen für Qualifikationsmismatch und Überqualifikation nach. Die meisten Forschungsarbeiten konzentrieren sich auf Faktoren, die mit den soziodemografischen Merkmalen der Absolvent:innen (Geschlecht, Einwanderungsstatus, ethnische Zugehörigkeit usw.) oder den Merkmalen ihrer Ausbildung (Niveau, Studienrichtung usw.) zusammenhängen. Im Kontrast dazu fokussiert sich der Beitrag auf die wichtige Rolle der sozialen Herkunft bei Mismatch und Überqualifizierung.