Promotionsprojekte

Vergleichende Forschung der Lehrerbildung für berufliche Schulen in China und Deutschland

Promovendin: Hui Tang

Kontakt: hui.tang(at)uni-bamberg.de

Projektbeschreibung

China hat sich in den vergangenen Jahrzehnten nicht nur wirtschaftlich, sondern auch wissenschaftlich rasant entwickelt und ist für Deutschland längst zu einem wichtigen internationalen Partner geworden, und besonders auch im Berufsbildungsbereich. Die beiden Staaten haben auch viele Kooperationsprogramme im Bereich der Lehrerbildung für berufliche Schulen. Mit einer vergleichenden Studie der Lehrerbildung für berufliche Schulen in Deutschland und China kann das gegenseitige Verständnis vertieft werden. 

Diese Studie beschäftigt sich mit 3 Zielen: (1) Systematische Einblicke und vergleichende Betrachtungen zur Lehrerbildung für berufliche Schulen in Deutschland und China, sowie an Beispielen von Wirtschaftspädagogik und Metalltechnik; (2) Lösungen für chinesische Probleme bei der Lehrerbildung für berufliche Schulen und mögliche Vorschläge für die deutsche Lehrerbildung für berufliche Schulen; (3) Rückblick auf die vergangene Kooperation und Ausblick auf  die zukünftige Kooperation der Lehrerbildung für berufliche Schulen in Deutschland und China.


Digitale Kompetenzen für die betriebswirtschaftliche Domäne

Promovend: M. Sc. Philipp Schlottmann

Kontakt: philipp.schlottmann(at)uni-bamberg.de

Projektbeschreibung

Der Einsatz digitaler Technologien hat disruptive Auswirkungen auf die Wertschöpfung von Unternehmen und das gesamte Wirtschaftssystem. Neue Geschäftsmodelle entstehen, Alte werden transformiert und teilweiße bis vollständig in die digitale Welt integriert. Dabei verändern sich Arbeits- und Geschäftsprozesse und führen ausweislich zu neuen Kompetenzanforderungen. Für die Betriebswirtschaftslehre – und auf der fachwissenschaftlichen Ebene auch die kaufmännischen Lehrerbildung – ergibt sich die Herausforderung, die wirtschaftswissenschaftliche Domäne und die sie beschreibenden ökonomischen Anforderungssituationen vor dem Hintergrund digitaler Transformation zu analysieren und neu zu modellieren. Ziel der Promotion ist es jene Veränderungen zu erfassen und für das Modell der Business Digital Literacy zu systematisieren. Auf dieser Basis wird ein Testinstrument für die Diagnostik digitale Kompetenzen im Kontext ökonomischer Handlungsanforderungen entwickelt und validiert.

Literatur:

  • Schlottmann, P., Gerholz, K.-H., Winther, E. (2021). Digital Literacy für Wirtschaftspädagog*innen – Modellierung des domänenspezifischen Fachwissens in der beruflichen Lehrerbildung. In: bwp@Berufs- und Wirtschaftspädagogik – online, Ausgabe 40, 1-20. Online: https://www.bwpat.de/ausgabe40/schlottmann_etal_bwpat40.pdf
  • Schlottmann, P. (2021). Digital Literacy – was bedeutet es digital kompetent zu sein? In: berufsbildung. Zeitschrift für Theorie-Praxis-Dialog, 75. Jg./H. 188, 36-38.
  • Gerholz, K.-H. & Schlottmann, P. (2020). Digital Literacy – die unsichtbare Hand des Erfolgs?! – Lernsituationen für die berufliche Unterrichtsarbeit. vlb-Akzente 10/2020, 14-18.

Demokratie- und Wertebildung an beruflichen Schulen

Promovend: M. Sc. Sebastian Ciolek

Kontakt: sebastian.ciolek(at)uni-bamberg.de

 

Projektbeschreibung

Ein Ziel der beruflichen Bildung ist es, die Lernenden dazu zu befähigen, sich in der Gesellschaft zu orientieren und politische, soziale und wirtschaftliche Fragen und Probleme kompetent zu beantworten bzw. zu bewältigen. Die berufliche Bildung soll bei den Schülerinnen und Schüler ein Verständnis von Werten, die auf den freiheitlichen und demokratischen Grund- und Menschenrechten basieren, aufbauen und festigen. Im Rahmen des Promotionsprojektes werden Unterrichtssequenzen mit Lehrkräften an beruflichen Schulen (weiter-)entwickelt, um einen stärkeren Lebensweltbezug bei den Lernenden zu erreichen und Demokratie in praktisches Handeln für und außerhalb des Unterrichts einzuüben. Diese komplexen Lehr-Lernsituationen werden durch die wissenschaftliche Begleitung evaluiert, um didaktische Gestaltungsparameter zu identifizieren, die für eine Demokratie- und Wertebildung an den Berufsschulen förderlich sind. 

Literatur:

  • Ciolek, S. (2021). Stichwort – Wertebildung. In: berufsbildung. Zeitschrift für Theorie-Praxis-Dialog, 75. Jg./H. 188, 26.

Die Rolle von Promotoren bei der Implementation digitaler Medien an beruflichen Schulen – Erprobung einer Fuzzy-set QCA für die Wirtschaftspädagogik auf Basis einer Interviewstudie

Promovendin: M. Sc. Anne Wagner

Kontakt: anne.wagner(at)uni-bamberg.de

Projektbeschreibung

Die Implementation digitaler Medien stellt eine zentrale Herausforderung für berufliche Schulen dar. Neben der Integration auf didaktischer Ebene im Unterricht, erfordert der Medieneinsatz einen Wandel auf administrativer, organisationaler und kultureller Ebene der Schule (Blau & Shamir-Inbal 2017, Pettersson 2018, 2021, Zhang 2010). Beim Implementationsprozess im Rahmen der Schulentwicklung (Rolff 2016, Schulz-Zander 2001) spielen Promotoren eine wichtige Rolle (Klieber 2012, Prasse 2012). Es braucht also Beteiligte – Fach-, Macht- (Witte 1973), Prozess- (Hauschildt & Chakrabarti 1988) und Beziehungspromotoren (Gemünden & Walter 1995) – innerhalb der Schulorganisation, die das Vorankommen einer Innovation aktiv unterstützen sowie Barrieren und Widerstände überwinden und abbauen. Mithilfe der Fuzzy-set QCA (Ragin 2000) soll die Bedeutung der Promotorenrollen für den Implementationsprozess digitaler Medien an Schulen zu untersucht werden.  Ziel ist es verschiedene Kombinationen relevanter Bedingungen (Promotoren), die das Outcome (nachhaltige Schulentwicklung) erzeugen, herauszufinden. Zum einen wird also der Frage nachgegangen, welche Rolle Promotoren an beruflichen Schulen aus theoretisch-konzeptioneller und empirischer Sicht bei der Implementation digitaler Medien als Innovationen im Rahmen der Schulentwicklung spielen und zum anderen welche Bedeutsamkeit dem in der Berufs- und Wirtschaftspädagogik bisher wenig beachteten Forschungsansatz Fuzzy-set QCA für generelle Fragestellungen der Disziplin beigemessen werden kann.

Literatur:

  • Wagner, A. & Gerholz, K.-H. (2022). Promotionsaktivitäten bei der Implementation digitaler Medien an beruflichen Schulen. Empirische Ergebnisse einer Interviewstudie. In: MedienPädagogik 49 (Schulentwicklung): 22–47. https://doi.org/10.21240/mpaed/49/2022.06.21.X.
  • Wagner, A. (2022). Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne – oder doch ein Fluch? Eine Interviewstudie zu Barrieren im Implementationsprozess digitaler Medien an Schulen. In: Gerholz, K.-H., Schlottmann, P., Slepcevic-Zach, P. & Stock, M. (Hrsg.). Digital Literacy in der LehrerInnenbildung. Konzepte, Didaktik und empirische Ergebnisse im Kontext der Wirtschaftspädagogik. Wbv: Bielefeld, 257-270.

Kompetenzstrukturmodell digitales Projektmanagement - Auswirkungen der Digitalen Transformation auf die notwendigen Kompetenzen von Projektmanagern

Promovendin (extern): M. Sc. Jessica Nagel

Kontakt: Jessica.Nagel(at)web.de

Projektbeschreibung

Die Digitalisierung der deutschen Wirtschaft schreitet immer weiter voran. Das Privatleben ist bereits in weiten Teilen von Digitalisierung geprägt und digitale Medien sind aus unserem Alltag kaum noch wegzudenken. Aber auch immer mehr Unternehmen nutzen die neuen Möglichkeiten in der Kommunikation oder Zusammenarbeit. Mit der Digitalisierung der Wirtschaft sind tiefgreifende Übergänge und Umbrüche verbunden, deren Folgen für den Arbeitsmarkt kontrovers diskutiert werden. Der Einsatz digitaler Technologien hat disruptive Auswirkungen auf die Wertschöpfung von Unternehmen und das gesamte Wirtschaftssystem. Durch die Digitalisierung werden alte Geschäftsmodelle transformiert oder es entstehen komplett neue Geschäftsmodelle. Unternehmen müssen die Fähigkeit entwickeln, sich rasch an neue Wettbewerbssituationen und technologische Standards anzupassen. Durch die Veränderungen der Geschäftsprozesse in Unternehmen ergeben sich auch immer neue Kompetenzanforderungen an die Mitarbeiter, die digitalisierte Arbeitswelt verändert das berufliche Spielfeld und hat nicht zuletzt auch Auswirkungen auf das Verhalten der Kunden und somit auf die Unternehmensberatung und das Projektmanagement. Die Veränderungen in Unternehmen durch Innovationen und Vernetzung sowie nicht zuletzt durch die Digitalisierung sind seit jeher der Antrieb der Beraterbranche. Um die Komplexität der Strategieentwicklung und der Unternehmenssteuerung bewältigen zu können, werden innovative und digitale Beratungsansätze und somit neue Kompetenzen benötigt.

Das Ziel der Promotion ist es, die Auswirkungen der digitalen Transformation auf die benötigten Kompetenzen im Projektmanagement der Unternehmensberatung zu analysieren und ein neues Kompetenzstrukturmodell zu modellieren.


Die digitalisierte Arbeitswelt - Führung in Remote Unternehmen

Promovendin (extern): M. Sc. Anett Steller

Kontakt: anett.steller(at)googlemail.com

Projektbeschreibung

Das Internet ermöglicht eine weltweite Vernetzung von Maschinen, Unternehmen und das auf globaler Ebene. Der entscheidende Unterschied liegt in der Dynamik und schnellen Ent- und Weiterentwicklung aufgrund der Digitalisierung, der es Unternehmen nicht mehr ermöglicht, sich Jahre darauf vorzubereiten und einzustellen. Die digitalisierte Arbeitswelt verändert das berufliche Spielfeld und hat disruptive Auswirkungen (vgl. Harwardt et. al., 2020, S.29). Die Auswirkungen liegen nicht nur in veränderten Geschäftsmodellen, dem Wettbewerb sowie Kundenverhalten, sondern auch in der Art und Weise wie Organisationen arbeiten und agieren - für die Führung sowie die Mitarbeiter. Die Führung ist konfrontiert mit selbststeuernden, oft virtuellen Teams und verlangt nach rapiden, oft datengetriebenen Entscheidung sowie anpassbaren Umsetzungen. Die Mitarbeiter sind konfrontiert mit einer hohen Selbstorganisation, Lernkompetenz, technischer Interaktion und dem Arbeiten in virtuellen Kontexten (vgl. Schmutte in Harwardt et.al. 2020,  S. 43 ff). Die Buzz-Wörter Homeoffice, flexible Arbeitszeitmodelle und die virtuelle Verbindung sowie Zusammenarbeit prägen den fortschreitenden Prozess der Digitalisierung und des globalen Arbeitsmarktes und dem Arbeiten aus der Ferne. Das Ziel der Promotion ist es, die bisherigen Untersuchungen in dem Feld aus dem universitären Umfeld loszulösen und Erhebungen im praxisnahen Umfeld durchzuführen und zu analysieren, wie sich Führung in Remote Unternehmen gestaltet.

Literatur:

  • Harwardt, Mark; Niermann, Peter F.-J; Schmutte, Andre M.; Steuernagel, Axel (Hg.) (2020): Führen und Managen in der digitalen Transformation. Trends, Best Practices und Herausforderungen. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH; Springer Gabler.

Berufliche Orientierung und Stressentstehung im mittleren Management des Altenpflegebereichs

Promovend: Dr. Jens Aichinger

Kontakt: jens.aichinger(at)uni-bamberg.de

Status: Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Der Bereich der Altenpflege sieht sich einer komplexen Gemengelage gegenübergestellt, die für ein erhöhtes Belastungsniveau bei den Pflegenden, insbesondere auf Ebene des mittleren Managements, sorgen. Neben einer immer weiter ansteigenden Zahl Pflegebedürftiger ist gleichzeitig ein multifaktoriell verursachter Rückgang der Anzahl der Pflegekräfte zu konstatieren. Ein in diesem Zusammenhang besonders relevantes Phänomen ist der im Branchenvergleich hohe Anteil an Pflegekräften, die frühzeitig aus dem Beruf ausscheiden, wie auch der Anteilderjenigen, die wegen Burnout oder anderen Folgen psychischer Belastung absent sind.Die Gründe, weshalb bei identischen Arbeits- und Belastungsbedingungen sich bei einem Teil der Pflege- und Führungskräfte eine Belastungssymptomatik zeigt, bei anderen hingegen nicht, bedürfen weiterer Aufklärung. Im Rahmen des Dissertationsprojektes wurden Im Rahmen des Dissertationsprojektes wurden mithilfe der rekonstruktiven Sozialforschung nach Bohnsack geführte Interviews mit Pflegekräften der Ebene des mittleren Managements ausgewertet mit der Zielstellung, ggfs. vorhandene spezifische Orientierungsmuster zu rekonstruieren. Es konnte gezeigt werden, dass Pflegekräfte im mittleren Management, die ein hohes Belastungsniveau aufweisen, regelmäßig ihre in der jeweiligen Situation vorliegenden Handlungsoptionen als geringer einschätzen als solche Pflegekräfte, die nicht entsprechende Belastungsmuster aufweisen. Insgesamt konnten vier sinngenetischen Typen unterschieden werden. Im Rahmen der relationalen Typenbildung konnte darüber hinaus ein Zusammenhang abgeleitet werden zwischen der Einschätzung der Pflegekräfte im Hinblick auf die von ihnen verrichteten Arbeiten und der Ausprägung der Selbstwirksamkeit der Führungskräfte.

Literatur:

  • Aichinger, Jens (2021): Berufliche Orientierung und Stressentstehung im mittleren Management des Altenpflegebereichs. Dissertation.

Innovationsmanagement im bayerischen Berufsbildungssystem – Eine rekonstruktive Studie zur Implementierung von Innovationen an bayerischen Berufsschulen

Promovend (extern): Dr. Matthias Fünffinger

Kontakt: matthias(at)5-finger.de

Status: Abgeschlossen

Projektbeschreibung

Die Medienkonzeptinitiative ist ein Innovationsvorhaben des Bayerischen Kultusministeriums, das u.a. mit dem Ziel initiiert wurde, die bayerischen Berufsschulen auf die Herausforderungen der digitalen Transformation vorzubereiten. Die Studie untersucht anhand dieser Initiative die Sicht von Akteuren der Makro- und der Mesoebene auf das Innovationshandeln des Bayerischen Kultusministeriums und rekonstruiert im Zuge dessen auch den Kontext und die Entstehung vor dem Hintergrund aktueller Erkenntnisse der Governance-Forschung.