Die unaussprechliche Wahrheit. Ramon Llulls ‚Vom Freund und dem Geliebten‘

Multimediale Ausstellung zum 700. Todestag Ramon Llulls anlässlich des Katalanistentags 2016 in Bamberg

Ausstellungsdauer: 21.09.2016 - 24.09.2016

Ausstellungsort: Teilbibliothek 1

Öffnungszeiten:
Montag - Freitag:
08:30 - 20:00 Uhr

Samstag:
10:00 - 14:00 Uhr  

Ramon-Lull Jahr

In diesem Jahr gedenken wir des 700. Todestags von Ramon Llull. Die Interessen Ramon Llulls (Palma de Mallorca, 1232-1316) waren so breit gefächert, dass er alle Wissensgebiete seiner Epoche entscheidend bereicherte, darunter Philosophie und Theologie, aber auch Recht, Medizin, Astronomie, Rhetorik und Logik. Außerdem schuf er mit so repräsentativen Titeln wie Blaquerna – Teil davon ist das Buch Vom Freund und dem Geliebten –, Buch der Tiere und Buch vom Heiden und den drei Weisen ein beachtliches literarisches Werk, das den Anfängen der katalanischen Literatur zuzurechnen ist.

Ramon-Llull-Ausstellung

Um die Person und das Werk des außergewöhnlichen Denkers einem breiten Publikum nahezubringen und einen der wichtigsten Repräsentanten der katalanischen Kultur von universaler Bedeutung bekannter zu machen, hat das Institut Ramon Llull eine Ausstellung vorbereitet, die anlässlich des Katalanistentags 2016 vom 21. - 24.09.2016 in der Teilbibliothek 1 der Otto-Friedrich-Universität Bamberg gezeigt wird. Die Ausstellung mit dem Titel „Die unaussprechliche Wahrheit. Ramon Llulls Buch ‚Vom Freund und dem Geliebten‘“ wird von Joan Santanach, dem Kommissar des Llull-Jahrs kuratiert. Ausgehend von den Versikeln des Buchs Vom Freund und dem Geliebten erlaubt die Ausstellung, sich mit dem Leben Ramon Llulls, seinem historischen Umfeld und seinem Denken vertraut zu machen. Das zitierte Buch bildet einen Teil des Romans Blaquerna und verschmilzt die Mystik und die Philosophie Ramon Llulls.

Das Buch Vom Freund und dem Geliebten gehört zu den wichtigsten mystischen Texten der europäischen Literatur. Es ist zudem das bekannteste Werk des Schriftstellers Ramon Llull. In seinem mittelalterlichen Umfeld sticht Llulls außergewöhnliche Persönlichkeit hervor. Er verfasste hunderte von Schriften und legte tausende von Kilometern zurück. Er schrieb Bücher über wissenschaftliche, philosophische sowie theologische Themen und verwendete dabei das damals übliche Latein, aber auch seine katalanische Muttersprache. Dadurch kommt ihm eine wichtige Rolle beim Emanzipationsprozess der weltlichen Gebildeten zu. Die Originalität seines Schaffens weckte die Aufmerksamkeit zahlreicher späterer Denker, darunter Nikolaus von Kues, Giordano Bruno, Pico della Mirandola und Gottfried Wilhelm Leibniz. Dank des großen Interesses, das seinem Werk und besonders seinem in der Ars [Kunst] niedergelegten philosophischen System entgegengebracht wurde, war Llulls Einfluss so weitreichend, dass er zu einem der frühesten Vorläufer der von der Informatik angewandten Kombinatorik wurde. Darüber hinaus fühlten Intellektuelle und Künstler des 20. und 21. Jahrhunderts sich angezogen von seinem literarischen Schaffen und seiner außergewöhnlichen Biografie, wie etwa André Breton, Salvador Dalí, Aldous Huxley, Umberto Eco oder Miquel Barceló.