Schulleitungshandeln in Zeiten autoritärer Versuchungen
Am 16. und 17. Oktober 2025 fand das 17. Bamberger Schulleitungssymposium statt. Eingeladen hatten das ZLB und der Lehrstuhl für Allgemeine Pädagogik zusammen mit der Akademie für Lehrerfortbildung und Personalführung (ALP) Dillingen. Zwei Tage lang kamen Schulleitungen, Lehrkräfte, Forschende und Studierende zusammen, um sich dem hochaktuellen Thema „Demokratiebezogene Bildung“ aus verschiedenen Perspektiven zu widmen.
In einer Zeit, in der gesellschaftliche Polarisierung und Unsicherheiten zunehmen, bot das Symposium Raum für Austausch, Reflexion und gemeinsames Lernen. Schon die Eröffnungsvorträge von Prof. Dr. Annette Scheunpflug (Universität Bamberg) und Prof. Dr. Hermann Josef Abs (Universität Duisburg-Essen) zeigten eindrucksvoll, wie theoretische und empirische Perspektiven zusammenwirken, um ein vertieftes Bild demokratischer Bildung in Schule und Schulleitung zu zeichnen. Beide betonten, dass es heute keine Selbstverständlichkeit mehr sei, dass Kinder und Jugendliche grundlegende demokratische Werte mitbringen – vielmehr müsse die Schule diese Grundlagen bewusst legen und aktiv fördern.
Demokratie gestalten – von der Theorie in die Praxis
In weiteren Keynotes und Workshops wurde das Thema auf vielfältige Weise vertieft. Prof. Dr. Alexander Wohnig beleuchtete unterschiedliche Diskurse und Ansätze demokratischer Bildung und machte deutlich, wie wichtig Kooperationen zwischen Schulen, Wissenschaft und Gesellschaft sind. Dr. Felix Schreiber rückte die Fähigkeit zur Selbstregulation als zentrales Bildungsziel in den Vordergrund: Nur wer Unsicherheit als solche wahrnimmt und reflektiert, kann konstruktiv mit ihr umgehen – ein Schlüssel für die Stärkung demokratischer Handlungskompetenz.
Auch die praktischen Formate boten Raum für intensives Nachdenken und kollegialen Austausch. In Szenarien-Workshops setzten sich Schulleiterinnen und Schulleiter mit realen Herausforderungen auseinander – von Konflikten mit rassistischem oder antisemitischem Hintergrund bis hin zum Umgang mit politischen Spannungen im Schulalltag. Ziel war es, Urteilskompetenz und ein breites Handlungsrepertoire im Umgang mit solchen Situationen zu entwickeln.
Messe und Netzwerke der Unterstützung
Ein besonderes Highlight bildete die Begleitmesse, die zahlreiche staatliche und zivilgesellschaftliche Unterstützungsangebote für Schulen und Lehrkräfte präsentierte. Hier konnten sich Teilnehmende über Programme, Materialien und Beratungsstellen informieren, die demokratiepädagogische Arbeit im Schulalltag unterstützen. Die Botschaft war klar: Schulen müssen demokratische Bildung nicht allein stemmen – es gibt vielfältige Partnerinnen und Partner, die dabei zur Seite stehen.








