Das Bamberger Programm
Unser Masterprogramm ist forschungsorientiert und international ausgerichtet. Sie erhalten ein breites Verständnis politischer Prozesse und Institutionen sowie zentraler politikwissenschaftlicher Theorien. Sie sind in der Lage, komplexe politische Zusammenhänge mithilfe geeigneter sozialwissenschaftlicher Theorien und Analyseansätzen selbstständig zu erfassen und zu erklären.
Wir legen besonderen Wert auf theoriegeleitete Analyse, sorgfältige Forschungsdesigns und moderne empirische Methoden. Sie als Studierende arbeiten in kleinen Gruppen an aktuellen Forschungsfragen, lernen komplexe politische Zusammenhänge präzise zu untersuchen und erwerben Kompetenzen, die vielseitig in Praxis und Forschung einsetzbar sind.
Vor allem aber haben Sie mit insgesamt drei umfassenden und zielgerichteten Schwerpunkten die Möglichkeit, Ihre Interessen und Fähigkeiten in optimaler Weise zu vertiefen. Ihr gewählter Schwerpunkt wird explizit in Ihrem Abschlusszeugnis ausgwiesen - verleihen Sie so Ihrem Masterabschluss Ihr ganz persönliches inhaltlichliches und methodisches Profil.
Unsere Schwerpunkte im Überblick
International Relations and Global Public Policy

Globale Politik befindet sich im Wandel. Machtverschiebungen, geopolitische Konflikte, neue Sicherheitsbedrohungen, wachsende wirtschaftliche Ungleichheiten und die Folgen des Klimawandels stellen die internationale Ordnung vor enorme Herausforderungen. Internationale Institutionen sehen sich mit steigenden Erwartungen konfrontiert – zugleich wird ihre Wirksamkeit, Legitimität und Fähigkeit zur Konfliktlösung zunehmend infrage gestellt. Hinzu kommt, dass globale Dynamiken nationale Politikgestaltung stärker prägen als je zuvor – von Außen- und Sicherheitspolitik bis zu Migration, Handel und Klima.
Diese Entwicklungen werfen grundlegende Fragen auf: Wie kooperieren Staaten in internationalen Organisationen, und wann scheitert Zusammenarbeit? Wie verändern sich internationale Institutionen und die Normen, die ihnen zugrunde liegen, unter dem Druck globaler Machtverschiebungen? Welche neuen Formen von Governance entstehen – und wie gerecht sind sie? Wie beeinflussen globale Herausforderungen nationale politische Entscheidungen, und warum reagieren Staaten unterschiedlich auf die gleichen internationalen Impulse? Und schließlich: Welche Rolle spielen Fragen globaler Gerechtigkeit bei der Gestaltung internationaler und nationaler Politik?
Der Schwerpunkt International Relations and Global Public Policy setzt sich analytisch und empirisch mit diesen Fragen auseinander. Er verbindet zentrale Perspektiven der Internationalen Beziehungen, der Globalen Governance und der vergleichenden Policy-Forschung und vermittelt ein tiefes Verständnis dafür, wie internationale Prozesse, Institutionen und Normen entstehen, wirken und sich verändern – und wie sie nationale Politik beeinflussen.
Beteiligte Lehrstühle:
- Internationale und europäische Politik (Prof. Dr. Monika Heupel)
- Policy-Analyse (Prof. Dr. Carina Schmitt)
- Politische Theorie (Prof. Dr. Johannes Marx)
Lehrveranstaltungen
- Lecture: International Institutions
- Lecture: Global Challenges for Public Policy
- Seminar: International Relations and Global Order
- Seminar: Foreign and Security Policy
- Seminar: Public Policies in a Globalized World
- Seminar: National Public Policies and International Organisations
- Seminar: Theories of Global Justice
Democratic Politics

Im 21. Jahrhundert stehen repräsentative Demokratien vor tiefgreifenden Transformationen: dem Rückgang traditioneller Parteibindungen, dem Aufstieg des Populismus und affektiver Polarisierung, transnationalen politischen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Migration sowie massiven Veränderungen in der politischen Kommunikation und der Medienlandschaft.
Diese Entwicklungen betreffen den Kern demokratischer Politik und werfen grundlegende inhaltliche Fragen auf: Wie entscheiden Wählerinnen und Wähler, welche Parteien sie unterstützen? Und wie konkurrieren politische Parteien um Stimmen in einer zunehmend vielfältigen und volatileren Wählerschaft? Welche Regierungsformen entstehen in immer stärker fragmentierten und polarisierten Parteiensystemen – und in welchem Maße beeinflussen Regierungen tatsächlich politische Entscheidungen und Outputs? Wie werden politische Institutionen wie Wahlsysteme, Parlamente und Regierungen als Reaktion auf diese Herausforderungen verändert? Wie gut werden unterschiedliche marginalisierte Gruppen und ihre Interessen politisch vertreten?
Auf einer allgemeineren Ebene stellt sich zudem die Frage, inwiefern grundlegende gesellschaftliche Transformationen etablierte Forschungsergebnisse zu diesen Themen infrage stellen. Und schließlich: Wie können wir solche Fragen empirisch untersuchen, angesichts der Fülle neuer Datenquellen und computergestützter Methoden?
Das Masterprogramm setzt sich analytisch und empirisch mit diesen Fragestellungen auseinander. Durch die Verbindung von Erkenntnissen der Vergleichenden Politikwissenschaft, der Politischen Soziologie und der Demokratietheorie vermittelt das Programm den Studierenden ein breites Spektrum an theoretischen Zugängen, methodischen Werkzeugen und inhaltlichem Wissen, um eigenständige Forschung zu grundlegenden Fragen repräsentativer Demokratien im 21. Jahrhundert zu betreiben.
Beteiligte Lehrstühle:
- Lehrstuhl für Politische Soziologie (Prof. Dr. Sabrina Mayer)
- Lehrstuhl für Vergleichende Politikwissenschaft (Prof. Dr. Thomas Saalfeld)
- Lehrstuhl für Empirische Politikwissenschaft (Prof. Dr. Ulrich Sieberer)
- Lehrstuhl für Politische Theorie (Prof. Dr. Johannes Marx)
Lehrveranstaltungen
- Lecture: Understanding Political Attitudes and Behaviour
- Lecture: Political Institutions and Political Competition
- Seminar: The Psychological Roots of Political Behaviour and Intergroup Conflict
- Seminar: Immigration and Democracy
- Seminar: Parties, Institutions and Political Competition
- Seminar: Coalition Politics and Public Policy
- Seminar: Theories of Democratic Politics
Computation, Data, Politics

Die digitale Transformation verändert Politik, Gesellschaft und Wirtschaft in rasanter Geschwindigkeit. Neue Technologien formen Medienlandschaften, Entscheidungsprozesse, Wissensproduktion und öffentliche Kommunikation grundlegend um – und stellen Institutionen vor Herausforderungen, deren politische Bedeutung wir erst beginnen zu verstehen. Der Schwerpunkt Computation, Data, Politics untersucht diese Dynamiken und stattet die Studierenden mit dem Wissen und den Werkzeugen aus, die erforderlich sind, um die politischen Dimensionen des digitalen Wandels zu analysieren und zu gestalten.
Das Programm folgt einem interdisziplinären Ansatz, um zu untersuchen, wie Digitalisierung Gesellschaft und Politik formt – und zugleich durch diese geprägt wird. Durch die Kombination fortgeschrittener computergestützter Methoden mit theoretischen und empirischen Erkenntnissen aus Politikwissenschaft und Soziologie erhalten die Studierenden ein tiefes Verständnis der vielfältigen Auswirkungen digitaler Transformation. Die Studierenden arbeiten mit Fallstudien, quantitativen und computationalen empirischen Methoden sowie praxisnahen Forschungsprojekten, um Strategien zu entwickeln, die das Potenzial digitaler Werkzeuge nutzbar machen und gleichzeitig Risiken für Gesellschaft und Demokratie begrenzen.
Absolventinnen und Absolventen des Programms sind darauf vorbereitet, an der Schnittstelle von Politik, Daten und Technologie zu arbeiten – in Forschung, Politikberatung, Wirtschaft oder in Leitungsfunktionen von Organisationen, die sich den Herausforderungen einer digital transformierten Welt stellen.
Beteiligte Lehrstühle:
Lehrveranstaltungen
- Lecture: Computation, Data, Politics
- Seminar: Selected Topics in CDP
- Seminar: Empirical Approaches to CDP
- Seminar: Modeling Complex Systems
- Seminar: Theories of Democratic Politics
