Leitfaden für Studierende

Liebe Studierende,                                 

die folgenden Informationen sollen Ihnen als Hilfestellung bei der Ableistung Ihres fachdidaktischen Praktikums dienen. Für etwaige Fragen rund um das Praktikum, für Rückmeldungen diesen Leitfaden betreffend und für sonstige Anregungen zur Verbesserung der Praktikumsgestaltung stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung: dagmar.dorsch(at)uni-bamberg.de.

Als  Praktikantin/Praktikant …

  • … nehmen Sie zunächst einmal am Unterricht Ihrer Praktikumslehrkraft zum Zwecke der Hospitation teil und besprechen diese Stunden nach (Vorbereitung, Zielsetzung, Planung der Folgestunden…).
  • … können Sie in den Unterricht integriert werden, indem Sie kleinere Teilaufgaben übertragen bekommen (Hausaufgabenkontrolle o.ä.).
  • … vereinbaren Sie mit der Praktikumslehrkraft Themen für Ihre eigenen Unterrichtsversuche und bereiten diese vor (siehe auch Formular Unterrichtsskizze im Anhang).
  • … besprechen Sie mit der Praktikumslehrkraft ausführlich die von Ihnen gehaltenen Stunden (erforderlich sind mindestens drei eigene Unterrichtsstunden).
  • … erhalten Sie durch Ihre Praktikumslehrkraft Einblick in weitere schulische Arbeiten (z. B. Vorbereitung, Planung, Evaluation/Korrektur von Schülerarbeiten, Schriftverkehr etc.).
  • … führen Sie am Ende des Praktikums mit Ihrer Praktikumslehrkraft ein Beratungsgespräch, das Ihnen helfen soll, Ihre Eignung und Neigung für den angestrebten Beruf realistisch einzuschätzen.

Bitte denken Sie daran, dass Ihre Praktikumsschule Sie quasi als Gast bei sich aufnimmt und dass Ihnen das Praktikum dabei helfen soll herauszufinden, ob das Lehramt wirklich die richtige Berufswahl für Sie ist.

Als Praktikant/Praktikantin sollten Sie deshalb …

  • … pünktlich und mit ausreichend zeitlichem Vorlauf in der Schule erscheinen (und nicht um 7.59 Uhr  direkt ins Klassenzimmer hetzen).
  • … hinsichtlich Ihres Verhaltens im Klassenzimmer und im gesamten Schulhaus ein Vorbild für die Schülerinnen und Schüler sein: kein Kaugummi, kein Handy, kein lautes Gähnen, kein Auf-dem-Stuhl-Lümmeln etc.
  • … sich gegenseitig in Ihren Unterrichtsversuchen unterstützen, indem Sie konstruktiv Kritik äußern, aber auch positive Komponenten hervorheben und vor allem in der Vorbereitung auch Ideen und Materialien austauschen.
  • … dem Unterricht der Praktikumslehrkraft und der Mitstudierenden aufmerksam und unter Berücksichtigung pädagogisch-didaktisch sinnvoller Beobachtungskriterien (Einsatz von Medien, Schüleraktivitäten, Bewegung im Klassenzimmer…) folgen.
  • … sich Ihres Rollenwechsels vom Schüler zum Lehrer bewusst sein und Ihr Praktikum nicht einfach nur absitzen! Die Bestätigung der erfolgreichen Teilnahme am Praktikum setzt laut Bekanntmachung des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus vom 14. Juni 2019 voraus, „dass die oder der Studierende am Praktikum regelmäßig teilgenommen, die verpflichtenden Unterrichtsversuche durchgeführt [und] sämtliche im Rahmen des Praktikums und der zugehörigen Lehrveranstaltungen gestellten Aufgaben mit zureichendem Ergebnis erledigt hat“. Die Bestätigung der erfolgreichen Teilnahme muss also durchaus erarbeitet werden.

Im Begleitseminar an der Universität Bamberg werden Beobachtungskategorien für die Hospitation einer Unterrichtsstunde besprochen, die Ihnen helfen können, die Hospitationsstunden für sinnvolle Erkenntnisse zu nutzen:

  • Beobachtung und Beschreibung der äußeren Bedingungen: Raumsituation, technische Ausstattung, vorhandene Arbeitsmittel etc.
  • Beobachtung und Beschreibung der Schülergruppe: Zusammensetzung allgemein, Sozialverhalten, Lern- und Arbeitsverhalten, Wortmeldungen, Einhaltung von Regeln und/oder Ritualen, Wissensstand etc.
  • Beobachtung und Beschreibung des Lehrerverhaltens: Sprache (Lautstärke, Modulation…), Aufrufverhalten, Bewegung im Klassenraum, Umgang mit Medien, Verhältnis zwischen Lehrer und Schülern, Reaktion auf Störverhalten oder auf mangelnde Mitarbeit u.ä.
  • Beobachtung und Beschreibung des eigentlichen Unterrichts: Aufbau der Stunde, Abweichungen von der Verlaufsplanung, angewandte Methoden, Methodenwechsel etc.

(siehe auch Beurteilungsbogen)

Im abschließenden Beratungsgespräch soll gemeinsam mit der Praktikumslehrkraft reflektiert werden, was Sie aus dem Praktikum gelernt hat:

  • Welche Stärken und Schwächen wurden in den von Ihnen gehaltenen Unterrichtsstunden erkannt?
  • Wie können eventuelle Schwächen konkret behoben, Stärken weiter gefördert werden?

Niemand erwartet von Ihnen perfekte Unterrichtsstunden – wichtiger für das Abschlussgespräch ist, wie reflektiert Sie mit Ihrer Tätigkeit als Lehrperson umgehen. Vertrauen Sie auf die Beurteilung und das Feedback Ihrer Praktikumslehrkraft und nutzen Sie das Praktikum als das, was es sein soll: eine brauchbare Hilfe bei der Beantwortung der Frage „Tauge ich zum Lehrer?“

Am Ende Ihres Praktikums müssen Sie bei Ihrem Dozenten einen ausformulierten Stundenentwurf abgeben. Dieser beinhaltet folgende Teile:

  • Beschreibung und Analyse der Klassensituation: Schülerzahl – Sozialstruktur der Klasse –Verhaltensauffälligkeiten
  • Zielbestimmung: Unterrichtsziele  –  Lehrplanverankerung
  • Sachliche Analyse des Unterrichtsgegenstandes: fachliche Darstellung des Unterrichtsthemas – Erwähnung eventuell zu erwartender Verständnishürden bei den Schülern und sich daraus ergebender didaktischer Reduktionen hinsichtlich des Themas
  • Einbettung der Stunde in die Unterrichtssequenz: Vorkenntnisse der Schüler aus den vorhergehenden Stunden – Stundenthema der vorhergehenden und der nachfolgenden Stunden (sofern inhaltlich zusammenhängend)
  • Darstellung des Unterrichtsverlaufs: geplante Unterrichtsschritte – Erläuterung und Begründung der gewählten Methoden, Materialien und Arbeitsformen – Auseinandersetzung mit eventuell verworfenen Alternativen  –  Tafelbild

Die Einzelstunden der Praktikanten, die als Stundenentwurf dargestellt werden, können natürlich eine zusammenhängende Unterrichtssequenz ergeben und dann auch als diese in geeigneter Form dargestellt werden.