KI ist mittlerweile Teil der Lebens- und Arbeitswelt. So dürfen grundsätzlich  KI-Werkzeuge (z.B. ChatGPT, Copilot, HAWKI) für Abschluss- und Hausarbeiten als Hilfsmittel verwendet werden

Im Zuge der Chancengleichheit wird bei Abschluss- und Hausarbeiten nicht vorausgesetzt, dass Sie Zugang zu kostenpflichtigen KI-Diensten haben. Von der Universität wird daher der eigene KI-Dienst HAWKI für alle Studierenden kostenlos bereitgestellt.

Die grundsätzliche Erlaubnis der KI-Nutzung entbindet Sie aber nicht von einem reflektierten Umgang, der Einhaltung der Regeln guter wissenschaftlicher Praxis und der Pflicht zur Kennzeichnung. Ihre Eigenleistung und Ihr kritisches Denken stehen nach wie vor im Vordergrund. Die KI-Nutzung darf niemals, weder qualitativ noch quantitativ, die Funktion eines Werkzeugs übersteigen.

Damit sind - insbesondere bei zu bewertenden Arbeiten - bestimmte Regelungen bei der KI-Nutzung zu beachten, die Sie hier näher einsehen können.

Generelles zur KI-Nutzung

Wenn Sie KI für Ihren eigenen Lernprozess anwenden, ohne dass dies in eine direkte Bewertung einfließt, ist die Verwendung kennzeichnungsfrei. Dies trifft z.B. auf Folgendes zu:

  • Nutzung zur individuellen Prüfungsvorbereitung (z.B. Lernkarten, Zusammenfassungen eigener Notizen)
  • Generieren von Erklärungen (z.B. zum eigenen Verständnis von Fachbegriffen)
  • Übersetzen von fremdsprachigen Texten (z.B. Fachartikel) zum eigenen Verständnis
  • Nutzung in expliziten Übungsphasen (z.B. in einer Vorlesung unter Anweisung der Lehrperson)
  • Rechtschreib- und Grammatikprüfung (z.B. Word)

Sobald Sie KI unterstützend für Aufgaben nutzen, welche bewertet werden, müssen Sie dies angeben. Denken Sie daran: Transparenz ist ein entscheidender Grundsatz für wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben! Durch eine korrekte Kennzeichnung stellen Sie sicher, dass Ihre Eigenleistung nachvollziehbar bleibt und Ihre verwendeten Hilfsmittel klar erkenntlich sind. 
 

Folgende KI-Nutzungen sind damit unbedingt kennzeichnungspflichtig

  • Unterstützung bei der Ideenfindung (z.B. für Brainstorming, Strukturierung oder Gliederung von Haus- und Abschlussarbeiten)
  • Visualisierungen (z.B. zusammenfassende Grafiken)
  • Sprachliche Überarbeitungen (z.B. Formulierungshilfen, Generieren von Beispielen)
  • Unterstützung bei der Literaturrecherche (z.B. Vorschläge für Suchbegriffe)
  • Transkription und Analyse von Interviews sowie Datenanalyse für empirische Studien (wenn im Vorfeld von den Teilnehmenden das ausdrückliche Einverständnis für eine KI-Auswertung eingeholt wurde!)
     

Wichtig: Die Kerninhalte (Analyse, Argumentation, Schlussfolgerung) der Abschluss- oder Hausarbeit müssen von Ihnen selbst verfasst worden sein. Die eigentliche Denkarbeit und die Verantwortung für den Inhalt liegen bei Ihnen!

Urheberrecht:
Die von derUniversität bereitgestellten Lehrmaterialien (Folien, Skripte) sind urheberechtlich geschützt. Demnach ist es Ihnen nicht gestattet, diese (oder wesentliche Teile davon) in Cloud-basierte KI-Systeme hochzuladen oder zur Analyse und Verarbeitung einzugeben. Ein Verstoß gegen das Urheberecht kann strafrechtlich verfolgt werden! 

Datenschutz:

  • Seien Sie sich bewusst, dass viele Cloud-basierte KI-Dienste Ihre Eingaben speichern und potenziell zum Training ihrer Modelle verwenden.

  • Achten Sie bei der Verwendung von KI auf Ihre eigenen Daten und die anderer. Geben Sie keine personenbezogenen Daten (z.B. Namen, Matrikelnummern, E-Mail-Adressen, Diskussionsbeiträge) in externe KI-Werkzeuge ein (weder eigene noch die von anderen Studierenden oder die Daten von Dozierenden).

  • Nutzen Sie nach Möglichkeit datenschutzfreundlichere KI-Dienste wie HAWKI (universitätseigen). 

Sollten Sie KI-generierte Texte als eigene Leistung einreichen, wird dies als Täuschungsversuch gewertet, was zum Nichtbestehen der Prüfungsleistung führt!

Im Rahmen von Abschluss- und Hausarbeiten ist es daher keinesfalls erlaubt ...

  • KI-generierte Inhalte als eigene Arbeit ohne ausreichende Kennzeichnung einzureichen.

  • direkte KI-Zitate einzufügen: Die KI gilt immer nur als ein Werkzeug und kann niemals an Stelle von konkret stützenden und belegenden Fachquellen gesetzt werden.

  • explizit Quellen zu zitieren oder zu paraphrasieren, die man nicht selbst gelesen hat. Jede direkt oder indirekt zitierte Quelle muss tatsächlich eingesehen worden sein! Dieses Prinzip, gilt generell für wissenschaftliches Arbeiten. ( siehe auch „Umgang mit KI-Fehlern“)

  • urheberrechtlich geschützte Fachquellen, Kursmaterialien oder personenbezogenen Daten in Cloud-basierte KI-Systeme ohne explizite Erlaubnis hochzuladen ( siehe auch „Urheberrecht und Datenschutz“)

 

Anpassung von Prüfungsformen und Prüfungsgrundsätzen

Da es bei Haus- und Abschlussarbeiten schwer zu kontrollieren ist, ob und wie KI-Tools genutzt wurden, müssen Prüfungsformen und Prüfungsgrundsätze angepasst werden. Ziel ist es immer, Ihre tatsächlichen Fähigkeiten und Ihr Verständnis fair zu bewerten, unabhängig davon, ob KI im Hintergrund genutzt wurde oder nicht. Die folgenden Maßnahmen sollen bei der Bewertung helfen.

  • Ohne Absprache zur KI-Nutzung mit der Lehrperson und ohne Wahrnehmung der Formalien muss mit einer deutlichen Abwertung gerechnet werden.
  • Die kompetenzorientierten Leistungen stehen weiterhin im Fokus der Bewertung (z.B. eine durchgehend erkennbare, von Ihnen stringent und konsistent geführte Argumentation, weiter Transferleistungen auf spezifische Sachverhalte sowie die kritische Analyse und Anwendung, weniger jedoch reine Wissensreproduktion).
  • Es werden stichprobenartige Überprüfungen der Quellen auf Korrektheit, Existenz und fehlerhafte Angaben durchgeführt. Überdenken Sie hier ggf. Ihren Zitierstil. Überlegen Sie, ob es sinnvoll sein könnte, auch bei indirekten Zitaten (vgl.-Angaben) Seitenzahlen hinzuzufügen, um eine Überprüfung der verwendeten Quelle zu gewährleisten.
  • Bei Verdacht auf unerlaubte KI-Nutzung kann ein mündliches Gespräch mit dem Prüfling einberufen werden, um das Wissen zum Thema abzufragen.

Schriftliche Erklärung zur Nutzung von KI-Werkzeugen

Fügen Sie am Ende Ihrer Arbeit einen separaten Abschnitt mit der Überschrift Erklärung zur Nutzung von KI-Werkzeugenein,
z.B. nach dem Literatur-, Abbildungs- oder Tabellenverzeichnis
(und vor der ebenfalls abzugebenden eidesstattlichen Erklärung).

In der KI-Nutzungserklärung müssen Sie konkret auf die KI-Nutzung in Ihrer Arbeit eingehen. Stellen Sie insbesondere folgende Aspekte dar:

  • Welche KI-Werkzeuge wurden verwendet? (z.B. ChatGPT-4.0 Bezahlversion, HAWKI, DeepL Write, usw.)
  • Für welche Arbeitsschritte wurden diese verwendet? (z.B. Ideenfindung, sprachliche Überarbeitung, Literaturrecherche)
  • Welche Passagen der Arbeit sind betroffen? (z.B. Angaben von Seiten)
  • Welche Vorgehensweise haben Sie gewählt bzw. welche Antworten des KI-Tools waren indirekt (Paraphrase) für die Weiterführung der eigenen Arbeit maßgeblich?
  • ggf. zusätzliche relevante Informationen

Als Format der Kennzeichnung von KI-Nutzung bieten sich stichpunktartige oder tabellarische Darstellungen an.
Rechts sehen Sie ein Beispiel.

 

Praktische Tipps zur Nutzung von KI

Wie Sie mit einer KI sprechen („prompten“), beeinflusst maßgeblich die Qualität der Antwort. Mit präzisen und durchdachten Anfragen erhalten Sie nützlichere und relevantere Ergebnisse. 

Bewährt haben sich v.a. folgende Strategien: 

  • Spezifisch sein: Je genauer Ihre Frage, desto besser die Antwort. Vermeiden Sie vage Anfragen.

  • Kontext geben: Erklären Sie kurz den Hintergrund oder das Ziel Ihrer Anfrage (z.B. „Ich schreibe eine Hausarbeit über X und brauche Y.“).

  • Rolle zuweisen: Bitten Sie die KI, eine bestimmte Rolle einzunehmen (z.B. „Erkläre es mir wie einem Studienanfänger“, „Antworte als kritischer Gutachter“).

  • Format anhand von Beispielen vorgeben: Sagen Sie der KI, wie die Antwort aussehen soll (z.B. „Liste in Stichpunkten“, „Erstelle eine Tabelle“, „Fasse in drei Sätzen zusammen“, „Antworte wie in diesem Beispiel“).

  • Iterativ arbeiten: Stellen Sie Folgefragen, bitten Sie um Klärung oder um Überarbeitung der Antwort.

  • Neutral formulieren: Vermeiden Sie suggestive Fragen, die die Antwort in eine Richtung lenken (statt „Stimmt es, dass X gut ist?“, besser „Was sind die Vor- und Nachteile von X?“).

Beispiel für einen spezifischen Prompt:
„Erkläre das Konzept 'XY‘ für eine Studierende/einen Studierenden der Grundschulpädagogik. Gib zuerst eine kurze Definition (max. 50 Wörter), dann zwei Beispiele aus dem Bildungskontext und nenne abschließend drei Kritikpunkte an diesem Konzept. Strukturiere die Antwort mit klaren Überschriften. Liste einschlägige Literaturquellen auf.“

KI-Werkzeuge sind beeindruckend, aber fehlbar. Mitunter machen KI-Systeme schwerwiegende Fehler! Die Verantwortung für die Richtigkeit Ihrer Arbeit liegt immer bei Ihnen, nicht bei der KI.

Daher gilt: „Glauben“ Sie der KI nichts, was Sie nicht selbst beurteilen können oder überprüft haben! Übernehmen Sie niemals einfach so formale oder inhaltliche Vorschläge der KI. 

 

Achten Sie insbesondere auf:

  • faktische Fehler („Halluzinationen“): Die KI erfindet Fakten, Daten oder Ereignisse, die plausibel klingen, aber falsch sind.

  • erfundene Quellen: Die KI zitiert Quellen (Bücher, Artikel, ISBN-Nummern etc.), die nicht existieren oder deren Inhalt falsch wiedergegeben wird.

  • veraltetes Wissen: Die Trainingsdaten der KI sind nicht immer aktuell und Informationen können veraltet sein.

  • lückenhafte oder einseitige Darstellung: Wichtige Aspekte, Perspektiven oder Gegenargumente können fehlen.

  • „Bias“: Die KI kann unbewusste Vorurteile aus den Trainingsdaten reproduzieren!

 

Folgende praktische Strategien zur Überprüfung der KI sind demnach sinnvoll:

  • Existenz einer Quelle überprüfen: Gibt es die Quelle wirklich? Stimmt die Aussage? Hier gilt wie generell beim wissenschaftlichen Arbeiten: Es ist nicht erlaubt, Literatur zu zitieren oder zu paraphrasieren, die man nicht selbst gelesen hat. Jede direkt oder indirekt zitierte Quelle muss tatsächlich eingesehen worden sein.

  • zentrale Fakten und Aussagen der KI mithilfe von wissenschaftlichen Quellen überprüfen (z.B. Fachliteratur, Datenbanken)

  • verschiedene KI-Systeme und deren Aussagen miteinander vergleichen

  • Seien Sie besonders skeptisch bei sehr spezifischen oder überraschenden Aussagen! Suchen Sie aktiv nach Gegenpositionen.

Quellenverzeichnis

Hochschule Bayern e.V. (Hrsg.) (2025). KI-Leitlinie Hochschullehre. Empfehlungen zum Umgang mit KI in der Lehre der bayerischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen. URL:https://www.hochschule-bayern.de/fileadmin/daten/Positionspapiere/KI-Leitlinie_Hochschule-Bayern-19052025.pdf (Stand 10.06.25).

Otto-Friedrich Universität Bamberg (Hrsg.) (2025a). Handreichung des Instituts Erziehungswissenschaft zu Haus- und Abschlussarbeiten.
für BA-Päd: URL: https://www.uni-bamberg.de/ba-paed/ordnungen/
für MA EBWB: URL: https://www.uni-bamberg.de/ma-erwachsenenbildung/ordnungen/
für MA EBWS: URL: https://www.uni-bamberg.de/ma-erziehungswissenschaft/ordnungen/ (Stand: 08.07.25).

Otto-Friedrich Universität Bamberg (Hrsg.) (2025b). HAWKI. GPT für die Hochschule. URL: https://hawki.its.uni-bamberg.de/login.php (Stand 10.06.25).

Otto-Friedrich Universität Bamberg (Hrsg.) (2025c). Künstliche Intelligenz an der Universität Bamberg. URL: https://www.uni-bamberg.de/cio/ki/ (Stand: 10.06.25).