Das Basismodul besteht aus drei Lehrveranstaltungen:

  • Einführung 1: VL Einführung in die romanische Sprachwissenschaft
  • Einführung 2: Übung Spanische Phonetik und Phonologie
  • Einführung 3: VL Strukturen des Spanischen

Das Basismodul legt die theoretischen und begrifflichen Grundlagen, ohne die es inhaltlich nicht sinnvoll ist, vorschnell in Lehrveranstaltungen der anschließenden Module einzusteigen. Da gerade diese Grundlagen besonders studien- und examensrelevant werden, verwenden wir auch viel Zeit darauf, diesen Stoff gemeinsam einzuüben. Daher besteht das Basismodul aus drei aufeinander abgestimmten Lehrveranstaltungen, deren Stoff am Ende in einer einzigen Modulprüfung abgeprüft wird.

1. VL Einführung in die allgemeine und romanische Sprachwissenschaft

Diese Grundlagenvorlesung wird für alle Romanisten gemeinsam angeboten. Sie thematisiert, was Sprachwissenschaft ist und welche Teildisziplinen typischerweise dabei unterschieden werden, wie z.B. die Lautlehre, die Formenlehre, der Satzbau, das Verhältnis von Satz und Kontext usw. Daneben geht es aber auch um die gemeinsame Herkunft der romanischen Sprachen und die Ausgliederung der Einzelsprachen einschließlich der wichtigsten Lautwandelphänomene, die dabei auftraten. Ein Überblick über die modernen romanischen Sprachen mit ihren Ähnlichkeiten, aber auch charakteristischen Unterschieden schließt die Vorlesung ab.

2. Ü Phonetik und Phonologie des Spanischen

Dieser Kurs ist eine Übung, enthält also eine stärker praktische Komponente. Es geht darum, den gesamten Bestand der spanischen (und deutschen) Laute zu beschreiben, die dazugehörige Fachsprache einzuüben und das Transkribieren mit der Lautschrift (IPA) zu lernen. Dazu kommt eine Einführung in den Bestand der Laute, die Bedeutungsunterschiede verursachen und Reflexionen über das Verhältnis von Schrift und Lautung. Hier muss viel konkretes Wissen gelernt werden, das sowohl in der Modulprüfung als auch im Staatsexamen abgefragt wird. Sie sollten diese LV also entweder mit besonderer Aufmerksamkeit absolvieren und für sich dokumentieren – oder aber kurz vor dem Examen noch einmal zur Auffrischung als Gasthörer besuchen!

3. V/Ü Strukturen des Spanischen

Auf der Grundlage des bisher Gelernten wird hier nun das Augenmerk auf spezifische Eigenarten des Spanischen gelegt: Wie funktioniert der spanische Satz? Welche sind seine Bestandteile? Welche Eigenarten kennt die spanische Wortbildung? Wie stellt man die Baustruktur spanischer Sätze dar? Welche Variationen (räumlich, situativ etc.) lassen sich im Spanischen unterscheiden? Am Ende dieser dritten und letzten LV des Basismoduls steht eine Klausur. Gegenstand dieser Klausur ist ausdrücklich das gesamte Basismodul. Es handelt sich hier also um eine echte Modulprüfung!

2. Das Aufbaumodul

Das Aufbaumodul besteht aus zwei Lehrveranstaltungen:

  • Vorlesung Spanische Grammatik 1 von 2 (verbal oder nominal)
  • Vorlesung Spanische Grammatik 2 von 2 (verbal oder nominal)
  • Proseminar (freies Thema)

 

1. VL Spanische Grammatik 1 von 2 (verbal oder nominal)

Die Einführungsphase ist nun vorbei und die dort vermittelten Kenntnisse werden als bekannt vorausgesetzt. Das Rückgrat der theoretischen Ausbildung sind die zwei Vorlesungen “Grundlagen der spanischen Grammatik”, in denen ein Großteil des Theoriewissens erarbeitet wird, auf dem alles Weitere basiert. Die Vorlesung ist auf eine Dauer von zwei Semestern angelegt und wird regelmäßig angeboten, wobei der Stoff in einen nominalen und einen verbalen Teil aufgeteilt wird. Sie sollten beide Teile daher idealerweise in aufeinander folgenden Semestern hören! Es geht hier darum, die grundlegenden Kenntnisse zur spanischen Grammatik zu erarbeiten, wie sie nicht zuletzt auch im Staatsexamen als bekannt voraus­gesetzt werden. Das geschieht anhand einer stets abwägenden Argumentation konkurrierender Erklärungsansätze und vor allem in der kritischen Beleuchtung dessen, was wir aus gesundem Menschen­verstand und Sprachunterricht bereits zu wissen glauben. Die Vorlesungen orientieren sich an einer ausgewählten Anzahl klassischer Beschreibungs­probleme des Spanischen, an denen die Theorien und Analysemethoden der modernen Linguistik erprobt werden. Das Ziel ist dreifach:

· Es geht darum, diese Phänomene des Spanischen vertieft zu verstehen – nicht zuletzt, um ggfs. die eigenen unzuverlässigen Sprachintuitionen überprüfen zu können.

· Es geht auch darum, die moderne Linguistik bei der Arbeit zu beobachten um dabei Theorien, Autoren, Argumentationen und Terminologie kennen­zu­lernen und einzuüben.

· Es geht um die Erarbeitung des methodischen Rüstzeugs, das später bei der konkreten linguistischen Textanlyse benötigt wird.

 

2. VL Spanische Grammatik 2 von 2 (verbal oder nominal)

Dies ist nun der Teil 2 der zweisemestrigen Vorlesung. Wenn Sie auch diesen Teil gehört haben, sind Sie – zumindest passiv – mit den zehn bis zwölf klassischen Beschreibungs­problemen der spanischen Gramamtik vertraut gemacht worden, die einen erheblichen Teil der Staatsexamensfragen ausmachen. In den Vorlesungen wird eine Teilnahmeliste geführt, um sicherzustellen, dass weiterführende Lehrveranstaltungen nur besucht werden können, wenn diese Kenntnisse vorliegen. Diese Teilnehmerlisten haben keinerlei prüfungsrecht­lichen Konsequenzen; allerdings sind die Teilnahmenachweise im internen Gebrauch die Bedingung für den Besuch der Übung “Textanalyse” und des Blockkurs “Examens­vorbereitung. Beide Übungen dienen der praktischen Anwendung theoretischer Kenntnisse und eine Teilnahme ist nur dann sinnvoll, wenn diese auch vorhanden sind.

 

3. PS Proseminar (freies Thema) 

Im Proseminar sollen Sie lernen, unter Anleitung selbständig zu einem ge­ge­be­nen Thema einschlägige Fachliteratur zu recherchieren, daraus eine Aus­wahl zu treffen und unter professioneller und formal korrekter Verwendung die­ser Lite­ra­tur­­grundlage einen wissen­schaft­lichen Aufsatz von ca. 15 Seiten Um­fang zu ver­fassen, in den mindestens 10 ein­schlägige Titel aus der Forschungsliteratur einge­flossen sind. Es wird aktive Mitarbeit erwartet; das beinhaltet normalerweise, dass sie eine Seminarsitzung (mit-)gestalten – z.B. indem Sie die vorläufigen Ergebnisse Ihrer Recherchen für Ihre Seminar­arbeit präsentieren. Das dabei gewonnene Feedback sollten Sie sich notieren und bei der endgültigen Ausarbeitung berücksichtigen. Da jedes Modul formal nur einen Prüfungsanlass haben darf und in der Vorlesung nicht geprüft wird, ist die Note der Seminararbeit zugleich auch die Gesamtnote des Moduls. Entsprechende Sorgfalt sollte darauf verwendet werden. Thematisch passend können hier, je nach Angebot, Seminare zu Themen wie “Varietäten des Spanischen”, “Syntax / Satzanalyse” oder auch zu älteren Sprach­zuständen gewählt werden. 

Das Vertiefungsmodul

Das Vertiefungsmodul besteht aus einer Lehrveranstaltung:

  • Seminar (freies Thema)

1. PS Hauptseminar (freies Thema)

Das Hauptseminar unterscheidet sich vom Proseminar nicht im Prinzip, sondern lediglich in der wissenschaftlichen Eindringtiefe. Bei der Seminararbeit wird nun erwartet, dass die Textsorte sicher beherrscht wird. Der Umfang dürfte noch ein wenig über den einer Proseminararbeit hinausgehen; relevanter ist aber die Menge und Qualität der verarbeiteten Literatur, die nun eher im Bereich von 15-20 einschlägigen Titeln anzusetzen ist. Was die Themen anbelangt, gibt es regelmäßig ausdrückliche Hauptseminare (d.h. “S im Vertiefungsmodul”). Wo angegeben, können Sie aber auch andere Seminare als HS besuchen. So besteht diese Möglichkeit normalerweise in den beiden Vorlesungen zur Grammatik und in der Übung zur Textanalyse. Dies wird Ihre zweite selbständige Seminararbeit und die Note darauf ist wieder zugleich die Gesamtnote für das Modul.

Zusätzliche Vertiefungsmöglichkeiten

Zu Ende Ihres Studiums bieten sich zwei weitere Möglichkeiten zur Vertiefung der erlernten Inhalte:

  • S/Ü Textanalyse
  • Examenskurs

1. S/Ü Textanalyse

Zu den beiden Vorlesungen des Aufbaumoduls wird in unregelmäßigen Abständen eine Übung “Textanalyse” angeboten. Hier wird gemeinsam ein längerer spanischer Text als Untersuchungsgrundlage angeschafft und gelesen, z.B. ein Roman. Es werden nun Methoden der linguistischen Analyse eingeübt, indem die Theorien der Grundlagenvorlesung auf einen konkreten Text angewandt werden. Die Teilnehmer bearbeiten jeweils eines der klassischen Probleme und erstellen kleine empirische Arbeiten, die ggfs. auch als Hauptseminararbeit eingereicht werden können. Die Analysen in dieser Übung entsprechen dem, was auch in der Staatsexamensklausur typischerweise verlangt wird. Der Kurs ist daher ein Schritt aus der Theorie in Richtung auf eine konkretere inhaltiche Examensvorbereitung. Die Übung ist integraler Bestandteil der Grundlagenvermittlung und sollte auf jeden Fall belegt werden. Sinnvoll ist eine Teilnahme aber nur nach Besuch beider Vorlesungen. Für eine Teilnahme muss daher der Nachweis geführt werden, dass beide Vorlesungen zur spanischen Grammatik nicht nur belegt, sondern auch gehört wurden.

2. Der Examenskurs

In der Regel wird der Examenskurs als dreitägige Blockveranstaltung kurz vor dem Examen angeboten. Dieser Kurs versteht sich allerdings nicht als Repetitorium! Wenn Sie intuieren, dass Sie ein Repetitorium brauchen, so überlegen Sie sich dies rechtzeitig, d.h. ein bis zwei Semester vor dem Examen, und besuchen Sie die regulären Lehrveranstaltungen zu diesen Themen erneut! Der Kurs ist konkret auf die Anforderungen der Staatsexamensklausur ausgerichtet. Geübt wird, wie man methodische Ungeschicklichkeiten vermeidet und verborgene Fallstricke vermeidet. Gearbeitet wird mit alten Staatsexamensklausuren. Da dies nur dann sinnvoll möglich ist, wenn die theoretischen Grundlagen bekannt sind, ist der Examenskurs intern zulassungsbeschränkt und kann nur besucht werden, wenn nachweislich beide Vorlesungen zur spanischen Grammatik und die Übung zur Textanalyse besucht worden sind.