Hausarbeiten

Viele Studenten sind sich nicht sicher, was in einer wissenschaftlichen Hausarbeit eigentlich von ihnen erwartet wird. Beim Einlesen in ihr Thema haben sie immer stärker das Gefühl, dass alles Erdenkliche zum Thema ohnehin schon von Profis geschrieben worden ist und dass sie daher unmöglich noch einen eigenen Beitrag dazu leisten können. Andererseits erscheint ein reines Zusammenfassen des Gelesenen irgendwie zu wenig zu sein. Was also erwarten wir von Ihnen?

Allgemeine Erwartungen

Ich erwarte von Ihnen (z.B.):

  • dass Sie sich zuerst darüber informieren, was zum vereinbarten Thema bisher bereits publiziert worden ist (Literaturrecherche);
  • dass Sie aus der zumeist unüberschaubaren Masse von Publikationen 10-20 besonders wichtige oder besonders gut verwertbare Titel auswählen und daraus eine Liste der zugrundelegten Literaturbasis erstellen;
  • dass Sie das vereinbarte Thema in einen weiteren Problemzusammenhang stellen;
  • dass Sie ermitteln, welche Probleme im Zusammenhang mit Ihrem Thema diskutiert werden und welche Theorien zu deren Lösung vorgeschlagen werden;
  • dass Sie, wo möglich, Vertreter unterschiedlicher Meinungen oder Theorien auf Grundlage gut ausgewählter charakteristischer Texte präsentieren und ihre Differenzen herausarbeiten;
  • dass Sie diskutieren und begründen, welche der Theorien Sie überzeugen bzw. nicht überzeugen.

Sie sehen, dass beinahe die gesamte Arbeit darauf beruht, die Texte der Fachliteratur zu resümieren und bei besonders wichtigen oder charakteristischen Formulierungen auch zu zitieren. Dabei sollte im Idealfall zumindest im Kernteil Ihrer Arbeit jede Darstellung auf zumindest zwei Quellen beruhen, um die nötige Ausgewogenheit zu gewährleisten und Ihre Arbeit nicht zu einer Aneinanderreihung sklavischer Exzerpte werden zu lassen.

Dabei gilt, dass im Prinzip alles was Sie schreiben belegt werden muss, d.h. es muss für den Leser nachvollziehbar werden, woher diese Information stammt. Diese Textform aus Resümieren, Zitieren, Diskutieren und Belegen macht letztlich die Wissenschaftlichkeit Ihrer Arbeit aus und sie ist bis ins Detail durch Formalismen geregelt. Die Formalismen zu erlernen und die besagte Textsorte flüssig und stilsicher zu produzieren ist ein zentrales Lernziel des wissenschaftliche Hochschulstudiums. Erfahrungsgemäß werden diese Techniken an deutschen Universitäten zwar in mehr oder weniger strenger Auslegung überall vorausgesetzt, leider aber nur im Ausnahmefall auch unterrichtet.

Das "Stylesheet": Ihr Regelwerk für die formalen Aspekte der Hausarbeit

Um Sie mit diesem Problem einerseits nicht allein zu lassen, andererseits aber auch nicht ständig immer wieder dasselbe erklären zu müssen, habe ich ein detailliertes "Stylesheet" ausgearbeitet, in denen Sie Informationen zur Literaturrecherche und zur inhaltlichen, formalen und typographischen Gestaltung einer wissenschaftlichen Arbeit finden.

Dieses Stylesheet basiert auf jahrelanger Erfahrung bei der Korrektur von Studentenarbeiten. Sie sollten es, bevor Sie auch nur mit der Literaturrecherche beginnen, einmal ganz durchlesen. Markieren Sie dabei am besten alle Hinweise, die Sie überraschen und gegen die Sie wahrscheinlich ohne meinen Hinweis verstoßen hätten.

Wenn Sie Ihre Arbeit fertiggestellt haben, sollten Sie das Stylesheet noch einmal ganz durcharbeiten und sich vergewissern, dass Sie sich auch an alles gehalten haben. Ich helfe Ihnen bei allen Zweifelsfällen gern und Sie sollten sich nicht scheuen, sich auch mit Detailfragen an mich zuwenden - allerdings nur, wenn Sie sich zuvor vergewissert haben, dass die betreffende Frage definitiv nicht bereits im Stylesheet angesprochen und beantwortet wird. Meine weitreichende Hilfsbereitschaft basiert auf der Annahme, dass Sie zuerst alle naheliegenden Hilfsmittel ausschöpfen, bevor Sie mich fragen. Laden Sie sich also das Stylesheet unter dieser Adresse herunter:

STYLESHEET

Bedenken Sie auch, dass dieser Text immer wieder überarbeitet wird und überprüfen Sie ab und zu (d.h. vor Abgabe Ihrer Hausarbeit), ob Sie noch die neueste Version verwenden!

Ich habe die Hinweise des Stylesheets in §§ eingeteilt, um mir die Arbeit zu erleichtern. Ich werde also bei der Beratung (und hinterher auch bei der Korrektur) auf die Paragraphen verweisen und davon ausgehen, dass Sie diese dann im Stylesheet nachlesen. Wenn ich also beispielsweise eine unterstrichene Überschrift beanstande, dann schreibe ich einfach nur "§ 3.1" daneben, was soviel heißt wie: "Hier wurde gegen § 3.1. des Stylesheets verstoßen. Bitte lesen Sie diesen Paragraphen noch einmal und korrigieren Sie den Fehler auf dieser Grundlage!"

Die Arbeitsschritte

Literatursuche

Nachdem wir uns auf ein Thema geeinigt haben, ist Ihr erster Arbeitsschritt die Literatursuche. Eine sinnvolle Literaturbasis ist das Fundament einer jeden gelungenen Seminararbeit und eines gelungenen Referats und ich helfe selbstverständlich gern bei der Recherche. Allerdings ist andererseits die Literaturrecherche ein zentrales Lernziel Ihres Studiums und ich möchte Ihnen daher dabei zwar helfen, nicht aber die ganze Recherche ersetzen. Ich bitte Sie daher, zuerst einmal mein Stylesheet zu lesen. Darin sind schon einige zentrale Tips zur Literaturrecherche enthalten, die ich Sie zu beherzigen bitte. So sehr ich auch bereit bin, Ihnen zu helfen und Ihre Fragen zu beantworten, so ungehalten werde ich, wenn Sie mich Dinge fragen, die ich in besagtem Stylesheet schon ausführlich behandelt habe.

Als nächsten Schritt sollten Sie selbst mit der Recherche beginnen. Nutzen Sie dabei unbedingt auch das Internet, um Hinweise auf verwertbare GEDRUCKTE Literatur zu finden!

Erstellen Sie dann eine Liste der Literatur, die sie selbst gefunden haben und die Sie für Ihre Arbeit zugrundelegen würden. Bitte sorgen Sie dafür, dass bereits diese Liste uneingeschränkt den formalen Vorgaben meines Stylesheets entspricht! Diese Liste schicken Sie mir als E-mail-Anhang im Word (besser: RTF) Format oder auch direkt in den Mail-Text gepastet, so dass ich gegebenenfalls einzelne Titel direkt kommentieren kann. Ich werde dann Ihre Liste kommentieren, kürzen und ergänzen bzw. meine eigene Bibliographie-Datenbank für Sie befragen; in Notfällen habe ich manchmal sogar schon ganze Artikel gescannt und verschickt ...

Meine Bereitschaft zur Hilfe ist direkt proportional zu Ihrer Bereitschaft, selbständig zu recherchieren und ggfs. auch schwerer zugängliche Literatur zu ermitteln und zu beschaffen. Wenn Sie meinen, bei Ihrer Recherche überhaupt nichts Passendes gefunden zu haben, dann schildern Sie mir bitte zumindest detailliert, wie Sie bei Ihrer Suche vorgegangen sind und wo Sie überall bereits gesucht haben. Befragen Sie auf jeden Fall auch das Bibliothekspersonal!

Wenn Sie selbständig relevante (und neue!) Literatur zu Ihrem Thema finden, die ich noch nicht kannte, bin ich beeindruckt und schon deutlich geneigt, eine bessere Zensur zu geben. Vielleicht sollten Sie dabei auch wissen, dass ich beim Korrigieren IMMER zuerst die Bibliographie anschaue. Wenn die dünn oder schlecht ausgewählt ausfällt oder den grundlegendesten Ansprüchen an Form und Sorgfalt nicht genügt, ist erfahrungsgemäß vom Rest nur wenig zu erwarten. Sollten Sie interessante Literatur finden, die ich selbst noch nicht kenne, würde ich Sie später vielleicht um einen Gegen-Gefallen bitten :-) Auch ich bin für gescannte Artikel immer dankbar!

Achtung: Selbst wenn Sie glauben, mit dem eigentlichen Verfassen der Arbeit erst spät im Semester oder gar erst den Ferien beginnen zu können, sollten Sie mit der Literaturrecherche und -beschaffung sofort beginnen. Es ist ein langwieriger Prozess und Fernleihen können dauern.

Gliederung

Wenn wir uns auf eine Literaturbasis geeinigt haben, können Sie mit der Beschaffung und Auswertung beginnen. Wenn Sie Ihre Literatur mehr oder weniger fertig gesichtet haben, sollten Sie sich eine vorläufige Gliederung überlegen, die Sie mir ebenfalls schicken. Wenn wir uns auch darauf geeinigt haben. Können Sie mit der eigentlichen Arbeit beginnen.

Wenn Sie nach Sichtung der vereinbarten Lektüre auch noch die Grobstruktur Ihrer Arbeit mit mir abstimmen wollen, können Sie das gern tun.

All diese Betreuungsschritte sind für Sie natürlich freiwillig. Allein schon durch Beherzigen des Stylesheets sind Sie gut gerüstet. Ich habe schon viele gute Zensuren für Referate und Hausarbeiten vergeben, die nicht unter der oben geschilderten engen Betreuung entstanden sind und freue mich dann, dass ich so wenig Arbeit dabei hatte und das Ergebnis trotzdem so gut geworden ist. Andererseits ist meine Erfahrung aber auch, dass alle mit "ungenügend" bewerteten Arbeiten solche waren, deren Autoren auf Betreuung verzichtet hatten!

Verfassen

Ganz allgemein sollten Sie Ihre Arbeit so verfassen, als sollte sie zur Publikation in einer einschlägigen Fachzeitschrift eingereicht werden. Neben meinem Stylesheet ist es sicher auch hilfreich, ein Gefühl für Stil und Präsentationsweise wissenschaftlicher Arbeiten zu entwickeln, indem Sie diese immer auch unter dem Gesichtspunkt lesen, dass Sie den dort verwendeteten Stil selbst erlernen sollen.

Wenn die Arbeit fertiggestellt ist, sollten Sie sie wo immer möglich von anderen Personen Korrektur lesen lassen, um orthographische und stilistische Unebenheiten auszumerzen und um zu überprüfen, ob Gliederung und Darstellung auch einem Außenstehenden nachvollziehbar erscheinen. Das gilt umso mehr, wenn Ihre Muttersprache nicht Deutsch ist!

Umfang

Unter Umfang verstehe ich nicht nur die Menge der geschriebenen Seiten / Wörter, sondern vor allem auch die Menge der verarbeiteten Literatur, so wie sie sich dann in Ihrer Bibliographie niederschlägt. Als Orientierung gehen Sie bei Arbeiten im Aufbaumodul von 10-15 Seiten Haupttext und 10-15 Titeln in der Bibliographie aus; bei Arbeiten im Vertiefungsmodul sollten es dann 15-20 Seiten / Titel sein.

Art der Einreichung und Abgabetermin

Ihre Hausarbeit reichen Sie bitte in zwei Formaten ein:

  • als elektronische Fassung in dem von Ihnen verwendeten Textverarbeitungsformat
  • als PDF-Dokument.

Diese beiden Fassungen schicken Sie mir als Email-Anhang an meine Dienstadresse. Für das Einhalten des Abgabetermins ist allein das Datum dieser E-Mail ausschlaggebend. 

Auf dem Deckblatt geben Sie bitte, neben den üblichen Daten, ausdrücklich auch an, welche Modulleistung Sie mit Ihrer Arbeit anstreben und wieviele ECTS-Punkte damit erreicht werden sollten.

Die Abgabetermine für Hausarbeiten sind in der Romanistik einheitlich geregelt:

  • Abgabetermin für das Wintersemester: 15. März
  • Abgabetermin für das Sommersemester: 31. August

Bitte melden Sie sich rechtzeitig, wenn erkennbar wird, dass Sie diese Termine möglicherweise verfehlen könnten!