Katalonienexkursion der romanischen Sprachwissenschaft (2011)

Vom 31.08. - 07.09.2011 führte eine von der "Professur für romanische Sprachwissenschaft mit Schwerpunkt Hispanistik" organisierte Exkursion sieben Studierende (Manuela Daescu, Stephanie Fürstenhöfer, Oliver Danner, Nadine Kley, Petra Prade, Miriam Glaab und Elena Grimm) und drei Dozenten (Prof. Dr. Hans-Ingo Radatz, Prof. Dr. Martin Haase und Dr. Philipp Burdy) nach Katalonien in den Küstenort Vilanova i la Geltrú. Den Ort hatten wir ausgewählt, da wir vor Ort Gewährspersonen kannten, nicht zuletzt aber auch, weil er verkehrsgünstig zwischen Barcelona und Tarragona gelegen ist und uns eine Unterkunft im teuren und lauten Barcelona ersparte.

Ziel der Exkursion war es, vor Ort einen Eindruck von der sprachlichen Situation zu gewinnen und aus eigener Anschauung zu erfahren, in welchem Umfang die normalització lingüística - also die Wiedereinführung der katalanischen Sprache in alle Domänen des Alltags - schon fortgeschritten ist und wie die kleinen Alltagsscharmützel des schwelenden Sprachkonflikts aussehen.

Zwei Kontakte vor Ort boten Gelegenheit, mit Einheimischen über diese Fragen zu diskutieren. Zuerst war dies ein informelles Treffen mit einem Deutschleher an der Berufsschule von Vilanova. Die zweite Gelegenheit war der Besuch des Vilanoviner Büros des Consorci per a la normalització lingüística, einem Organ der staatlichen Sprachpolitikbehörde der Generalitat de Catalunya. Es gab nicht nur einen gut gemachten Vortrag zum Katalanischen und der verfolgten Sprachpolitik, sondern hinterher auch noch Gelegeheit für Diskussionen und persönliche Gespräche mit Betroffenen und Zeitzeugen.

Eine rein linguistische Exkursion war aber weder möglich, noch gewünscht.

  • Es gab also den obligatorischen Ausflug nach Barcelona, der offiziellen internationalen Kultstadt der Katalanen. Leider weiß allerdings mittlerweile die ganze Welt von diesem Kultstatus, so dass die gefühlte Hälfte ihrer Bevölkerung sich zu jedem gegebenen Zeitpunkt in Barcelona aufzuhalten scheint. Je internationaler die Stadt aber wird, desto weniger katalanisch wird sie dadurch auch. Einn Tag war schön, aber als er zu Ende ging, fuhren wir auch ganz gern wieder ins ruhige Vilanova zurück.
  • Zu Fuß ging es dann am nächsten Tag auf einem Küstenwanderweg ins benachbarte Sitges, wobei der Weg in erheblichen Maße auch das Ziel war: Wir erwanderten uns dabei ein typisches Stückchen mediterraner Küstenlandschaft.
  • Auf abenteuerlichen Wegen schlugen wir uns am Sonntag in das abgelegene Zisterzienserkloster Santes Creus durch, die Grablege der katalano-aragonesischen Könige des Hauses Barcelona.
  • Am Montag absolvierten wir dann offizielle Termine in Vilanova i la Geltrú, darunter einen persönlichen Empfang durch die Bürgermeisterin.
  • Ein Tagesausflug nach Tarragona - der alten Hauptstadt der römischen Provincia tarraconensis - rundete die Reise schließlich ab. In einer zuvor organisierten Einzelführung wurden wir von einem kundigen Stadtführer zu den vielfältigen und spektakulären architektonischen Zeugen des römischen Tarragona geführt.

Zeitplan der Exkursion

  • Mi 31.08. – Anreise nach Vilanova i la Geltrú
  • Do 01.09. – Ortsbesichtigung und Treffen mit Prof. Vicent Molina
  • Fr. 02.09. – Ausflug nach Barcelona
  • Sa. 03.09. – Wanderung nach Sitges
  • So. 04.09. – Ausflug zum Kloster Santes Creus
  • Mo. 05.09. – Besuch beim Consorci per a la Normalització Lingüística und Empfang bei der Oberbürgermeisterin von Vilanova
  • Di. 06.09. – Ausflug nach Tarragona mit Führung durch die römischen Ruinen
  • Mi. 07.09. – Rückflug von Barcelona