Didaktik der Naturwissenschaften
Bee the change – Wildbienen verstehen und schützen durch Social Entrepreneurship in Schulen
Entwicklungszeitraum: 1.4.2025 - 30.9.2025
Lehrprojekt im Rahmen der Förderinitiative "GRIPS fürs Lehramt"
Wer entwickelt das Lehrformat?
Sophia Hochrein (wissenschaftliche Mitarbeiterin)
Maurice Kalweit (studentischer Mitarbeiter)
Welches Lehrformat wird im Rahmen von GRIPS entwickelt?
In den gemäßigten Breiten ist die Mehrzahl an Blütenpflanzen auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Wildbienen haben dabei als wichtige Bestäuber einen hohen ökologischen Wert, da sie aufgrund ihrer Vielfalt und ihrer morphologischen Anpassungen als effizienteste Bestäuber vieler Blütenpflanzen gelten. Dennoch sind über die Hälfte der ca. 600 in Deutschland vorkommenden Wildbienenarten gefährdet (Esser, Fuhrmann & Venne, 2010; Westrich, 2018), unter anderem durch den Einsatz von Pestiziden sowie dem Verlust an Nahrungs- und Nisthabitaten.
Gemeinsam mit den Studierenden werden wir konkrete Herausforderungen im Wildbienenschutz nutzen, um uns mit lösungsorientierten, sozialunternehmerischen Zukunftsperspektiven auseinanderzusetzen. Durch den multiperspektivischen Austausch im Rahmen verschiedener Exkursionen mit u.a. NaturschützerInnen und Unternehmen werden wir kreative Ideen für die Konzeption einer SchülerInnenfirma entwickeln. SchülerInnenfirmen sind eine besondere Form schulischer Projektarbeit, in der Schülerinnen und Schüler eigene Geschäftsideen selbstständig umsetzen. „Über den Kompetenzerwerb hinausgehend sollen sie eine höhere Lernmotivation, bessere Schulnoten, die Erfahrung von Selbstwirksamkeit, selbstorganisiertes Lernen, Eigeninitiative, Selbstverantwortung, Unternehmergeist und ganz allgemein die Verbesserung der Beschäftigungsfähigkeit fördern“ (de Haan et al., 2009).
Im Rahmen des Seminars wenden wir u.a. agile Methoden wie Canvas oder Lego Serious Play an und begleiten den Prozess der Entwicklung einer eigenen Gründungsidee als Möglichkeit, den komplexen Themenbereich „Wildbienen“ fächerübergreifend an Grund- und Mittelschulen zu implementieren. Eine Gesellschaft, die Wildbienen schätzt, hat die Chance, ökologische Voraussetzungen und ökonomische Bedürfnisse in Einklang zu bringen.
Wer ist die anvisierte Zielgruppe des Lehrformats und welcher Output soll für die Studierenden und das Fach erreicht werden?
Das Seminar richtet sich an Lehramtsstudierende aller Schularten. Ziel dieses Seminars ist die eigenständige Konzeption eines Workshops in Kleingruppenarbeit zum Thema SchülerInnenfirma im Sinne des Sozialunternehmertums im Kontext Bestäuberschutz, welcher im Rahmen der JungforscherInnen-Konferenz des DiKuLe-Wildbienenprojekts mit Schülerinnen und Schülern verschiedener Schularten und Jahrgänge erprobt wird.
Was ist die Motivation, bei GRIPS fürs Lehramt mitzumachen?
An der Didaktik der Naturwissenschaften beschäftigen wir uns mit partizipativen Lernumgebungen im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung. Neben Rollenspielen und Citizen Science Projekten bieten auch SchülerInnenfirmen großes Potenzial ökonomische, soziale und ökologische Bildung in Einklang zu bringen und somit, in Folge echter Partizipation, Handlungskompetenzen zu fördern. Mit unserem Seminar möchten wir Studierende anregen, sich mit dem Thema Gründen in einem nachhaltigen Rahmen auseinanderzusetzen und bestärken Impulse, die für den individuellen Lebensweg und auch den späteren Schulalltag der angehenden Lehrkräfte Perspektiven bieten.
Infos zu evtl. Kooperationspartnern
Im Rahmen verschiedener Exkursionen kooperieren wir mit Thomas Russ (Staatliches Berufliches Schulzentrum Bamberg), Stefan König (Lebenshilfe Bamberg e.V.), Martin Wölker (Landesbund für Vogel- und Naturschutz LBV Bamberg), sowie René Paetow (BiBa Bamberg).