Ergebnisse im Wildbienenprojekt (DiKuLe)

Seit Beginn des Projekts "DiKuLe-Wildbienenprojekt" konnten folgende Milestones erreicht werden:

- Entwicklung, Optimierung und Anschaffung nicht-invasiver Nisthilfen (bisher ca. 50 Stück)

- Fertigstellung einer digitalen Bestimmungs-App (Version 2.0) mit Tool-Tip-Videos, didaktisierten Grafiken und einem fehlertoleranten Bestimmungsmechanismus

- über 400 Bestimmungsdurchgänge unterschiedlicher Gruppen (Grund-, Mittelschulen, Studierende, Fachleiter:innen Biologie Gymnasien)

- Entwicklung eines Multimedia-User-Experience-Book (Muxbook) als Lernmaterial zur Bestimmung von Wildbienen- und Wespenarten

- über 30 Interessensbekundungen verschiedener Bildungseinrichtungen für das Biomonitorring im SoSe24

- Veröffentlichung des Projekts und der Ergebnisse im Journal "Mathematisch-naturwissenschatlicher Unterricht" (accepted)

- Transfer auf nationalen (BNE-Tagung Eichstätt Nov. 2023) und internationalen Tagungen (ERIDOB, 2024), Lehrerfortbildungen (z.B. Fachschaftsleiter:innentagung Gymnasien Oberfranken Biologie) und anderweitigen Bildungseinrichtungen (z.B. BiBa Bamberg, Umweltstation Fuchsenwiese)

- "Transfer nach innen": Veranstaltungen im Rahmen des Monats der Nachhaltigkeit, Implementierung in Lehrveranstaltungen (BNE, Imkerseminar, Vorlesungen)


Entwicklung im Design-Based-Research-Ansatz: Das DiKuLe-Wildbienenprojekt

Warum sind Wildbienen und Wespen wichtig?

In den gemäßigten Breiten ist die Mehrzahl an Blütenpflanzen auf die Bestäubung von Insekten angewiesen. Wildbienen erfüllen hierbei eine Schlüsselrolle, da sie Aufgrund ihrer Vielfalt und ihrer morphologischen Anpassungen als effizienteste Bestäuber vieler Blütenpflanzen gelten. Im Gegensatz zu den domestizierten Honigbienen fliegen Wildbienen wie die Erdhummel, aber auch einige Sand- und Mauerbienen außerdem auch bei Schlechtwetterperioden. Die meisten Wildbienen leben solitär, bilden also keine Staaten und produzieren keinen Honig. Von den 565 in Deutschland lebenden Wildbienenarten sind jedoch etwa 50% gefährdet.

Auch Wespen sind wichtige Teile des Ökosystems, da sie helfen die Populationen von Schadinsekten zu kontrollieren. Wie die Wildbienen sind von den 562 aculeaten Wespen Deutschlands etwa 50% gefährdet. Der Rückgang der Wildbienen und Wespen steht maßgeblich mit Landnutzungsänderungen, dem Einsatz von Pestiziden und dem damit einhergehenden Verlust an Nahrungs- und Nisthabitaten im Zusammenhang.

Das Projekt

Nisthilfen, kombiniert mit der Bestimmungsapp ID-Logics, bieten ein spannendes Lernfeld, welches Schüler:innen und Studierenden hilft, sich mit essenziellen Themen der Ökologie zu beschäftigen. Weiterhin wird es Ihnen ermöglicht, sich für den Schutz von Wildbienen und Wespen einzusetzen. Das Projekt entsteht in Kooperation der Universität Freiburg, der Universität Hannover und der Didaktik der Naturwissenschaften der Universität Bamberg.

Entwicklung von Nisthilfen

Ein Teil der Wildbienen- und Wespenarten bauen ihre Nester in kleinen Hohlräumen wie sie Schilfhalme oder Käfer-Fraßgänge in Totholz bieten. Diese Arten besiedeln auch Nisthilfen, wie sie in Kooperation von Dr. Felix Fornoff (Professur für Naturschutz und Landschaftsökologie, Universität Freiburg) entstanden sind.

Mit Hilfe dieser Nisthilfen lassen sich die faszinierenden Nestkonstruktionen, die verschiedenen Entwicklungsstadien sowie die Populationsdynamiken der Tiere beobachten und erforschen.

Zudem sind sie einfach zu handhaben, mehrjährig einsetzbar und die Beobachtungen lassen sich nicht invasiv durchführen.

Bestimmungsapp ID-Logics „Wildbienen- und Wespen“

Mithilfe der entwickelten Bestimmungsapp ID-Logics sollen Schüler:innen und Studierende dazu befähigt werden, die Tiere und ihre natürlichen Gegenspieler auf Art-, Gattungs- oder Familienebene zu bestimmen und zwar nur anhand der Nistgänge.

Durch den implizierten Wissenszuwachs sollen sie für den Erhalt der Biodiversität sensibilisiert und die Gestaltungskompetenz bezüglich einer BNE gefördert werden.

Des Weiteren wird im Sinne des Citizen-Science-Konzept mit Hilfe der App ein Biomonitoring durchgeführt, indem Bestimmungen gemeldet werden können, was zu langjährigen Beobachtungs- und Vergleichsmöglichkeiten führt, wie es um die Wildbienen und Wespen Deutschlands bestellt ist.

Integration in den Unterricht

Aktuell befindet sich entsprechendes Unterrichtsmaterial in der Entwicklung (bis Dezember 2023). Mit dessen Hilfe wird es möglich sein die Bestimmung mit Schüler:innen und Studierenden, inkl. der entsprechenden Vor- und Nachbereitung, in einem Umfang von insgesamt 3 UE im Rahmen des eigenen Unterrichts durchzuführen.

Studien und Evaluation:

August 2023: 1. Qualitative Evaluation der Bestimmungsapp ID-Logics Version 1.0.

Dezember 2023: 2. Qualitative Evaluation der Bestimmungsapp ID-Logics Version 2.0.

Ab 2024:

  • Biomonitoring mit Hilfe der Bestimmungsapp
  • Quantitative Studie zur Lernwirksamkeit/Einstellungsänderung (MEV2)

Sie haben Interesse Teil des Projektes zu sein?

Schreiben sie uns eine E-Mail !

 

 

Projektleitung:

Prof. Dr. Denis Messig & Dr. Yelva Larsen

E-Mail: yelva.larsen[at]uni-bamberg.de

Tel.: +49 (0)951 863 1915