Untersuchungen zur Provenienz spätantiker und frühislamischer Keramik von Resafa. Wirtschaftliche Verbindungen an der Peripherie des Byzantinischen Reiches

Die Herkunftsgebiete der meisten nach Resafa importierten Waren sind noch weitgehend unbekannt. Da für Keramik gute Möglichkeiten bestehen, mittels archäometrischer Methoden Provenienzanalysen durchzuführen, wollen wir zunächst mit Herkunftsanalysen von Keramik das Thema der wirtschaftlichen Anbindung Resafa an einem Beispiel behandeln. Lokale Werkstätten lassen sich in Resafa zwar anhand der Magnetogramme vermuten, archäologisch konnte bislang jedoch kein Töpferofen der römischen Zeit nachgewiesen werden. In Kooperation mit der TU Berlin, Institut für Anorganische Chemie (Prof. Dr. G. Schneider), untersuchen wir daher verschiedene Keramikwaren mittels Röntgenfluoreszenzanalyse auf ihre Provenienz. Übergeordnetes Ziel ist es zu ermitteln, für welche Produkte mit welchen Importradien zu rechnen ist - ein Projekt, das bislang singulär innerhalb der römisch-byzantinischen Fundplätze am Limes Orientalis steht. Ein besonderes Augenmerk wird dabei auch auf der Herkunft der Ölamphoren liegen.

Publikation: M. Stockinger, Archäometrische Untersuchungen spätrömischer bis frühislamischer Brittle Ware und Gebrauchskeramik aus Resafa/ar-Ruṣāfa. In: Zeitschrift für Orient-Archäologie 11 (Berlin 2018) 354-385.