Mentoring

Warum Mentoring?

Bei allen außerfachlichen Fragen zur akademischen Karriereplanung steht Ihnen das Beratungsteam der TRAc gerne zur Seite. Und fachlich ist die vorgesetzte bzw. (oft in Personalunion) betreuende Person einschlägig kompetent. Wozu also noch Mentoring?

Zunächst ganz allgemein: Ebenso wie es in wichtigen medizinischen Fragen mittlerweile gängig ist, eine zweite Meinung einzuholen, empfiehlt sich dies auch bei wichtigen beruflichen Entscheidungen. Denn jede Person, so sehr sie sich auch um Objektivität bemühen mag, ist von den eigenen, teils individuellen, teils generationell, herkunfts- oder geschlechtsspezifisch typischen Erfahrungen geprägt und wird vor diesem Hintergrund Ratschläge geben. Deshalb ist es sinnvoll, (mindestens) eine weitere Person hinzuzuziehen, die sich eventuell hinsichtlich dieser biographischen Aspekte von der vorgesetzten/betreuenden Person unterscheidet.

Des Weiteren kann es zu Konstellationen kommen, in denen sich die vorgesetzte Person in einem Rollenkonflikt befindet: Zum Beispiel kann es im Interesse der Lehreinheit sein, Sie als mit den organisatorischen Abläufen vertraute und in der Lehre erfahrene Person möglichst lange an der Professur zu halten, wohingegen ein Institutionswechsel für Ihre Karrierechancen sinnvoller erschiene. Bei der Wahl eines Forschungsgebiets, auf dem man sich profilieren möchte, kann es ebenfalls zu einem Rollenkonflikt kommen: Die Betreuungsperson strebt beispielsweise eine (Projekt)Zusammenarbeit mit Ihnen als Promovierende/r oder Postdoc an; doch für Ihre langfristige Positionierung im wissenschaftlichen Feld, etwa mit Blick auf Berufungschancen, wäre eventuell eine andere Spezialisierung aussichtsreicher.

Wer kommt als Mentorenperson in Frage?

In solchen Fällen kann der Rat einer fachlich einschlägigen Mentorenperson (nicht zu verwechseln mit Mitgliedern des Habilitatiosmentorats! Vgl. hierzu die Habilitationsordnungen), zu der kein Anstellungs- oder Betreuungsverhältnis und auch kein Konkurrenzverhältnis aufgrund der gleiche Karrierestufe besteht, wichtig sein. Deshalb möchten wir alle Early Career Researchers dazu ermuntern, zusätzlich zur vorgesetzten/betreuenden Person mit einer weiteren fachlich erfahrenen Person in Kontakt zu treten, die Karriereratschläge geben, Mechanismen und ungeschriebene Regeln des Wissenschaftsbetriebs und der Fachkultur erklären und nicht zuletzt in Netzwerke einführen kann.

Wie beginnt man eine Mentoringbeziehung?

Sie als Promovierende oder Postdoc suchen sich eine Mentorin bzw. einen Mentor. Besprechen Sie Ihre Wahl gegebenenfalls mit Ihrer Betreuungsperson. Schreiben Sie Ihre Wunschmentorin bzw. Wunschmentor eigenständig an. Sie können sich hierbei auf die Empfehlungen des Graduiertenzentrums TRAc zum Mentoring beziehen.

Wie sollte eine Mentoringbeziehung gestaltet sein?

Die Gestaltung des Mentorings obliegt Ihnen und Ihrem Mentor bzw. Ihrer Mentorin. Es ist sinnvoll, zu Beginn einer Mentoringbeziehung grundlegende Aspekte zu klären wie:

  • Anzahl der Treffen
  • Art (online, Präsenz, wechselnd)
  • Dauer der gesamten Mentoringbeziehung
  • Inhalte, Zielsetzung und Wünsche der Beteiligten

Genauso wie Sie den Anfang initiieren, sollten Sie auch das Ende gestalten und die Beziehung nicht einfach abbrechen oder auslaufen lassen.