Gründerinnen der Uni Bamberg holen den Sieg bei der Social Innovators Challenge 2021

Katharina Scheidig und Kristina Steinhauf vom Team urnfold überzeugen bei der festlichen virtuellen Preisverleihung Jury und Publikum mit ihrer Idee einer DIY-Urne aus Papier.

10 Teams der Universitäten Würzburg und Bamberg, die aus insgesamt 35 Bewerbungen ausgewählt worden waren, pitchten im Finale der Social Innovators Challenge am 1. Juli im Rahmen eines großen Zoom-Events ihre Ideen, wie unsere Gesellschaft in den Bereichen ökologische Nachhaltigkeit, Gesundheit & Wohlbefinden sowie Inklusion & soziale Gerechtigkeit besser werden kann.
Diese Juryexpert*innen galt es dabei zu überzeugen:

  • Lara Kadegge ist Projektmanagerin des Falling Walls Lab bei der Falling Walls Foundation.
  • Dr. Zarifa Mamedova ist Head of Female Science Talents bei der Falling Walls Foundation.
  • Johannes Lutz ist Mitgründer des Start-ups Duschbrocken.
  • Dr. Susanne Pankov berät als Sustainability Consultant kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) bei der nachhaltigen Gestaltung ihrer Strategien, Projekte und Prozesse.
  • Johannes Schnabel stellt als Program Manager bei den Campus Founders coole Formate auf die Beine.

Die Finalteams zeigten in den Pitchvideos als auch in den kurzen Fragerunden mit Jury und Publikum, was sie in den Vorbereitungsworkshops zur Ideenkonkretisierung, zum perfekten Pitchvideo und zum gelungenen Liveauftritt gelernt hatten: Alle Performances überzeugten durch einen professionellen und zugleich authentischen, sympathischen Auftritt. „Megacool, wie facettenreich die Pitches waren! Es ist wahnsinnig schön, zu sehen, welch tolle Ideen hier vorgestellt worden sind, die es sich alle weiterzuverfolgen lohnt“, resümierte Johannes Lutz begeistert.

Die große Bandbreite der vorgestellten Ideen machte in der Tat deutlich, wie vielfältig und reichhaltig die Möglichkeiten sind, wirksame Ansätze für die Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen anzubieten und unsere Lebenswelt ein bisschen besser zu machen:

  • Edu-Eule (WÜ) soll eine Nonprofit-Plattform für die digitale Lehre werden, mithilfe der ein schneller, besserer Austausch zu Best Practices in der Onlinelehre ermöglicht werden soll.
  • CoroBuddy (WÜ) sollte ursprünglich eine App werden, die hilft, sich im Dschungel der Corona-Regeln zurechtzufinden. Nach einer Konzeptanpassung sollen nun mit dem Erlös des über die App organisierten Verkaufs nachhaltig produzierter Kleidung Long-Covid-Gruppen und im Tierheim zurückgelassene „Corona-Hunde“ unterstützt werden.
  • U r n f o l d (BA) hebt die Trauerarbeit auf ein neues Level – mit einer nachhaltigen, recyclebaren DIY-Urne aus Papier, die von den Angehörigen der Verstorbenen individuell gestaltet werden kann.
  • Waive – die Ökostromvorhersage (WÜ): Ein intelligenter Assistent synchronisiert den Energiebedarf eines Haushalts mit dem gegenwärtig seiner Nähe verfügbaren Ökostrom und trägt somit dazu bei, dass die Haushalte den eigenen CO2-Ausstoß aktiv reduzieren können.
  • Das Projekt Medien. Gestalten. Perspektiven (WÜ) möchte mit theorie- und evidenzbasierten medienpädagogischen Konzepten die virtuelle Ausbildung von Lernenden mit psychischen und körperlichen Beeinträchtigungen oder Lernbehinderungen verbessern.
  • Open Microscopy (WÜ) bietet ein DIY-Laser-Scanning-Mikroskop, das z.B. in Ländern mit schwacher medizinischer Infrastruktur in der Forschung eingesetzt oder von Hobby-Wissenschaftler*innen genutzt werden kann.
  • Adventuria (WÜ) hat zehn kreative Online-Tools zur Stärkung der Achtsamkeit von Menschen in prekären Arbeitssituationen entwickelt. Audioanleitungen und Reflexionsfragen sollen helfen, die schwierige emotionale Situation besser zu bewältigen und konkrete Schritte zur Veränderung zu erarbeiten.
  • Veeb (WÜ) bringt das Gemüsebeet auf den Stadtbalkon: Mit dem vertikalen modularen Anpflanzsystem inklusive ausgeklügelten Bewässerungssystem kann jeder platzsparend und kostengünstig Obst und Gemüse anbauen.
  • AIM Biologicals (WÜ) – Das durch das BMWi-Programm EXIST-Forschungstransfer geförderte Team arbeitet an der Entwicklung neuer Medikamente gegen Autoimmunerkrankungen.
  • Spiel für AlleBegeisterung barrierefrei (BA) arbeitet daran, Menschen mit Behinderungen kostengünstige, sichere Zugänge zu digitalen und analogen Games zu ermöglichen.

Team "Spiel für alle": Dr. Marius Raab, Rosa Semle, Johannes Langer und Christopher Groß

Sich angesichts der zehn inspirierenden Ideen und all dem Herzblut, das die Teams in ihre Projekte legen, für einen Favoriten zu entscheiden, fiel Jury und Publikum (das via Zoom-Umfrage seine Stimme abgegeben konnte) mehr als schwer. Tanja Golly, die Würzburger Gründungsberaterin und Moderatorin des Abends, verkündete schließlich folgendes Voting-Ergebnis:

  • Erster Platz: Team u r n f o l d (2.000 Euro Preisgeld)
  • Zweiter Platz: Team Veeb (1.000 Euro Preisgeld)
  • Dritter Platz: Team Waive (500 Euro Preisgeld)

Katharina und Kristina zeigen sich sehr berührt, den Sieg nach Bamberg geholt zu haben: „Wir freuen uns sehr, mit unserem Beitrag die Social Innovators Challenge gewonnen und damit die Chance, das Know-How und die Bestätigung erhalten zu haben, mit u r n f o l d einen Schritt weiter zu gehen. Vielen Dank an unsere zahlreichen Unterstützer*innen! Wir sind gespannt auf alles, was da kommt! Unsere Projektfortschritte könnt ihr auf dem Instagram-Account @urnfold verfolgen.“

Nicht nur die drei Gewinnerteams - alle Gründer*innen profitierten von dem Feedback und den zahlreichen praktischen Businesstipps der Expert*innen. So legte Johannes Lutz ihnen eindringlich ans Herz, trotz des im Vordergrund stehenden sozialen Impacts das Geldverdienen nicht außer Acht zu lassen. Es sei durchaus möglich und auch sinnvoll, ein profitables Unternehmen mit sozialem Impact zu werden. Nur so könnten sich die Start-ups langfristig auf dem Markt halten, einen größeren Kundenstamm aufbauen und in der Gesellschaft etwas bewegen. Johannes Schnabel indes ermutigte die Teams, prototypisch zu denken. Es sei wichtig, am Markt zu lernen, nicht im stillen Kämmerlein. Seine Devise: „Live the model, life is a prototype! Traut euch, rauszugehen, euren Prototypen zu zeigen und konstruktives Feedback einzuholen. Sammelt dabei viele Neins – und fragt nach, warum nein gesagt worden ist, um eure Idee und Euer Geschäftsmodell stetig zu verbessern.“

Es ist zu hoffen, dass alle SIC-Teams an ihren Ideen dranbleiben und die nächsten Schritte in ihren Gründungsprojekten mutig und ausdauernd gehen – mit den richtigen Mentor:innen und dem richtigen Umfeld an ihrer Seite!

Das BIG-Team freut sich sehr, als Partner der SIC mit dabei gewesen zu sein, und natürlich darauf, die Bamberger Teams urnfold und Spiel für alle weiter betreuen zu dürfen. Ganz herzlichen Dank dem Team des Würzburger Gründungsservices und des Career Centres für die tolle Organisation des Abends!