Religionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts - Hauptschulen (Didaktikfach)

Prüfungstermin: Herbst 2010

Thema Nr. 1
Interreligiöses Lernen - eine zentrale Aufgabe des Religionsunterrichts
1. Erläutern Sie Prinzipien interreligiösen Lernens im Religionsunterricht!
2. Skizzieren Sie konkrete Lernwege, wenn es um die Thematisierung einer konkreten Weltreligion im Religionsunterricht geht!
3. Diskutieren Sie Grenzen eines Umgangs mit Fremdem und Fremden im Religionsunterricht! Wie kann man didaktisch mit diesen Grenzen umgehen?

Thema Nr. 2
Überlegungen zur Planung von Religionsunterricht müssen sich auf entwicklungspsychologische Voraussetzungen beziehen.
1. Stellen Sie wichtige Theorien religiöser Entwicklung gründlich dar!
2. Nehmen Sie eine kritische Wertschätzung vor: Welche Chancen, aber auch welche Grenzen lassen sich herausarbeiten?
3. Zeigen Sie an einem Lehrplanthema (bezogen auf die Altersgruppe der Hauptschülerinnen und Hauptschüler) auf, welche Funktion Theorien religiöser Entwicklung für die Planung von Religionsunterricht haben können!

Thema Nr. 3
1. Religionsunterricht als konfessioneller Religionsunterricht steht heute vor einer Reihe von Problemen. Skizzieren Sie die Idee des konfessionellen Religionsunterrichts und zeigen Sie aktuelle Problembereiche auf!
2. Erläutern Sie Alternativmodelle zu einem konfessionellen Religionsunterricht!
3. Diskutieren Sie Ziele und inhaltliche Zugänge eines alternativen Modells für den Religionsunterricht an der Hauptschule!

Prüfungstermin: Frühjahr 2010

Thema Nr. 1
2005 erschien das Bischofswort "Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen".
1. Beschreiben Sie die veränderte Situation von jungen Menschen und von (Religions-)Unterricht heute, wie sie auch das Bischofswort zugrunde legt.
2. Stellen Sie die drei Kernaufgaben heutigen Religionsunterrichts gemäß dem Bischofswort ausführlich dar!
3. Greifen Sie ein Thema aus dem Lehrplan der Hauptschule heraus, an dem gezeigt werden kann, wie es die Arbeit an einer der drei Kernaufgaben fördert! Entwerfen Sie dazu eine Unterrichtseinheit oder eine kurze Unterrichtssequenz!

Thema Nr. 2
Außerschulische Lernorte bergen seit jeher spezifische Lernchancen - auch und gerade für das religiöse Lernen.
1. Zeigen Sie die allgemeine Gültigkeit dieser Aussage für den Religionsunterricht der Hauptschule auf!
2. Ordnen Sie den Ansatz der Sakralraumpädagogik diesen Ausführungen zu und erläutern Sie ausgewählte Grundzüge dieser Pädagogik!
3. Entwerfen Sie vor dem dargelegten Hintergrund eine Planung für Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Erschließung eines selbst gewählten Sakralraums im Kontext eines Themenkreises aus dem Lehrplan für die bayerische Hauptschule!

Thema Nr. 3
Im Religionsunterricht lernen die Schülerinnen und Schüler "grundlegende Texte der Bibel kennen und werden angeregt, biblische Glaubenserfahrungen für ihr eigenes Leben zu erschließen". (LP Hauptschule, Fachprofil, S. 19)
1. Welche Lernchancen bietet der biblische Unterricht in der Hauptschule? Zeigen Sie dies anhand unterschiedlicher grundlegender Texte der Bibel auf!
2. Das didaktische Modell der Elementarisierung unterstützt die Planung und Durchführung des biblischen Unterrichts. Erklären Sie dieses Modell!
3. Zeigen Sie anhand einer konkreten Unterrichtssequenz auf, wie Schülerinnen und Schüler der Hauptschule biblische Glaubenserfahrungen für ihr Leben erschließen können!

Prüfungstermin: Herbst 2009

Thema Nr. 1
Zwar haben Christen ethisch rechtes und gerechtes Handeln nicht 'für sich gepachtet', dennoch sucht gerade der Religionsunterricht ethisches Lernen zu begünstigen.
1. Beschreiben Sie anhand einiger zentraler Modelle (z.B. Wertekommunikation oder Empathieschulung), wie ethisches Lernen in der Schule ermöglicht werden kann!
2. Erörtern Sie, welche Rolle die jüdisch-christliche Überlieferung bei der Ermöglichung ethischen Lernens im Religionsunterricht einnehmen kann und sollte!
3. Skizzieren Sie eine konkrete Unterrichtseinheit, die ethisches Lernen im Religionsunterricht der Hauptschule anstrebt und dabei auch die jüdisch-christliche Tradition vernehmlich zur Geltung bringt!

Thema Nr. 2
Die interpersonale Dimension (religiösen) Lernens
1. Begründen Sie, wieso auch im Konzept eines subjektorientierten Ansatzes religiösen Lernens auf eine Orientierung an fremden Personen nicht verzichtet werden kann!
2. Erläutern Sie den didaktischen Wert und die didaktischen Einsatzmöglichkeiten verschiedener realer und fiktiver Personen und Personengruppen für orientierendes Lernen!
3. Diskutieren Sie, auf welchen Ebenen auch eine Religionslehrkraft als Vorbild gesehen werden kann, aber auch, wo Sie Grenzen des Vorbildansatzes sehen!

Thema Nr. 3
Die Bibel, ein altes und fremdes Buch, ist aus Sicht heutiger Zeitgenossinnen und Zeitgenossen keineswegs unumstritten.
1. Entfalten Sie Argumente, die dafür sprechen, 'ausgerechnet die Bibel' im heutigen Religionsunterricht der öffentlichen Schule als "Bildungsbuch" (Gerd Theißen) zur Geltung zu bringen!
2. Biblische Texte lassen sich im Unterricht mit Hilfe unterschiedlicher "Interpretationsmethoden" (Horst Klaus Berg) erschließen (z.B. historisch-kritisch, wirkungsgeschichtlich, struktural, tiefenpsychologisch).
a) Stellen Sie drei solche 'Interpretationsmethoden' vor uns skizzieren Sie jeweils deren Chancen und Grenzen für den Religionsunterricht in der Hauptschule!
b) Was spricht dafür, bei der unterrichtlichen Erschließung eines Bibeltextes unterschiedliche 'Interpretationsmethoden' ins Spiel zu bringen? Nehmen Sie zu dieser Frage Stellung!
c) Skizzieren Sie, wie sich die Erzählung von Kain und Abel (Gen 4,1-16) mit Hilfe einer der in a) dargestellten 'Interpretationsmethoden' im Religionsunterricht der Hauptschule bearbeiten lässt!
[zu c) auf einem separaten Blatt zum Nachlesen gedruckt: Gen 4,1-16]

Prüfungstermin: Frühjahr 2009

Thema Nr. 1
Immer weniger Jugendliche kennen die biblische Erzählung vom verlorenen Sohn. Dies wurde in einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach festgestellt.
1. Benennen Sie Herausforderungen der Postmoderne für biblisches Lernen in der Hauptschule!
2. Stellen Sie biblisches Lernen nach dem Modell der Elementarisierung an Lk 15,11-24 oder Lk 10,25-37 dar!
Skizzieren Sie für Ihr gewähltes Beispiel gangbare Lernwege!

Thema Nr. 2
„Die Hauptschule verhilft zur Orientierung in der Vielfalt widersprüchlicher Wertsetzungen ..." (aus den Grundlagen und Leitlinien des Lehrplans der Bayerischen Hauptschule, 1997)
1. Beschreiben Sie die Wertorientierung von Jugendlichen heute!
2. Skizzieren Sie verantwortete und zukunftsfähige Grundlinien ethischen Lernens im Religionsunterricht der Hauptschule!
3. Konkretisieren Sie an einem Thema aus dem Lehrplan der Hauptschule Ihre bisher gemachten Aussagen! Achten Sie dabei auf die Praktikabilität Ihrer Vorschläge und nehmen Sie Bezug zu obiger Leitlinie aus dem Lehrplan!

Thema Nr. 3
Zum Weltfrauentag plant die Schule eine Aktionswoche zum Thema „Mädchen und Jungen - Geschlechtergerechtigkeit".
1. Stellen Sie dar, wie dieses Thema von der Theologie her bearbeitet werden kann (fachwissenschaftliche Analyse)!
2. Entwickeln Sie Möglichkeiten, wie von Seiten des Religionsunterrichts ein Beitrag gestaltet werden kann!
3. Überlegen Sie, welche Möglichkeiten für einen facherübergreifenden Unterricht dieses Thema bietet und begründen Sie Ihre Ausführungen!

Prüfungstermin: Herbst 2008

Thema Nr. 1
Ethische Erziehung stellt einen inhaltlichen Schwerpunkt des Religionsunterrichts an Hauptschulen dar.
1. Erläutern Sie die Relevanz und Ziele ethischen Lernens an Hauptschulen!
2. Stellen Sie wichtige Modelle ethischer Erziehung dar und beurteilen Sie diese kritisch!
3. Erläutern Sie den Einsatz und die Bedeutung von Dilemmageschichten im Rahmen ethischer Lernprozesse!

Thema Nr. 2
Elementarisierung als Kern der Unterrichtsvorbereitung
1. Erläutern Sie Herkunft und Absicht des didaktischen Modells der Elementarisierung im Kontext der Vorbereitung von Religionunterricht!
2. Skizzieren Sie das Vorgehen und die Teilschritte anhand eines interreligiösen Themas aus dem Lehrplan für Katholische Religionslehre an Hauptschulen!
3. Diskutieren Sie, ausgehend vom eigenen Beispiel, den Wert, die Bedeutung und die Grenzen des Elementarisierungsmodells für die Berufspraxis einer Religionslehrkraft!

Thema Nr. 3
Die Ausrichtung des gegenwärtigen Religionsunterrichts wird auch von allgemeindidaktischen Positionen bestimmt .
1. Zeigen Sie auf, was man unter einem bildungstheoretischen, einem kommunikativen und einem konstruktivistischen Ansatz versteht!
2. Entwickeln Sie in einem zweiten Schritt einige Folgen, die sich daraus für den Religionsunterricht ergeben, indem Sie Bezüge zu drei religionsdidaktischen Prinzipien herstellen!
3. Machen Sie an einem kurzen Beispiel deutlich, wie diese allgemeindidaktischen Ansätze im Zusammenspiel mit den religionsdidaktischen Prinzipien in die Planung von Religionsunterricht hineinwirken!

Prüfungstermin: Frühjahr 2008

Thema Nr. 1
Das biblische Lernen ist nach wie vor einer der wichtigsten Inhalte des Religionsunterrichts.
1. Zeigen Sie auf, welche Momente beim biblischen Lernen in der Hauptschule berücksichtigt werden müssen, wenn die Bedingungen der Postmoderne für religiöse Bildung ernst genommen werden!
2. Erläutern Sie unterschiedliche Ansätze biblischen Lernens und diskutieren Sie deren Chancen und Schwierigkeiten!
3. Wählen Sie einen Ansatz aus und entwickeln Sie ihm entsprechend ein Lernarrangement für den Bereich der Hauptschule! Wählen Sie dazu eine biblische Erzählung aus dem Alten Testament aus!

Thema Nr. 2
Die Dringlichkeit von interreligiösem Lernen ist in der heutigen Zeit nicht zu übersehen.
1. Skizzieren Sie die Situation von Heranwachsenden besonders im Blick auf Hauptschüler und Hauptschülerinnen und verdeutlichen Sie auf dieser Grundlage die Notwendigkeit interreligiösen Lernens!
2. Umreißen Sie religionsdidaktische Modelle interreligiösen Lernens und stellen Sie deren jeweilige Problematik heraus!
3. Nennen Sie didaktische Leitgedanken interreligiösen Lernens und zeigen Sie deren Umsetzungs­möglichkeiten im Unterricht der Hauptschule auf!

Thema Nr. 3
Der Religionslehrer (RL) im Spannungsfeld unterschiedlicher Erwartungen
Der RL ist Staatsdiener und Gesandter seiner Kirche. Er ist Seelsorger für seine Schüler und Kollege an der Schule.
1. Skizzieren Sie wesentliche Pflichten und Erwartungen, wie sie von den verschiedenen Seiten an einen RL herangetragen werden!
2. Um seiner Aufgabe gerecht zu werden, benötigt der RL vielfaltige Qualifikationen.
Erarbeiten Sie, ausgehend von den in 1. erarbeiteten Pflichten und Erwartungen, ein Qualifikations­spektrum, das einen RL befähigt, seine Aufgabe an der Hauptschule verantwortungsvoll wahrzu­nehmen!
3. Auch der RL ist nur ein Mensch.
Zeigen Sie Möglichkeiten, einer aus dem erarbeiteten Kompetenzspektrum bedingten drohenden Überforderung oder Enttäuschung zu begegnen! Beziehen Sie dabei eigene Erfahrungen mit RL ein!

Prüfungstermin: Herbst 2007

Thema Nr. 1
Der Arbeit mit Gleichnissen kommt für die Erschließung der Reich-Gottes-Botschaft im Religions­unterricht der Hauptschule ein erheblicher Stellenwert zu.
1. Zeigen Sie wichtige bibeldidaktische Regeln der Gleichnisauslegung auf!
2. Legen Sie anschließend dar, inwiefern auf diesem Hintergrund die Reich-Gottes-Botschaft 'praktisch' werden will!
3. Welche konkreten Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich - jenseits von großen Projekten - für den Religionsunterricht der Hauptschule?

Thema Nr. 2
Religionsunterricht in der Hauptschule - eine Herausforderung!
1. Skizzieren Sie die besonderen gesellschaftlichen (z. B. institutionellen, soziologischen, entwick­lungspsychologischen) Herausforderungen, denen sich der Religionsunterricht in der Hauptschule zu stellen hat!
2. Formulieren Sie Vorstellungen von einem guten Religionsunterricht, der diese Herausforderungen emst nimmt!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen mit drei Beispielen aus dem Religionsunterricht der Haupt­schule!

Thema Nr. 3
Religionslehrer und -lehrerinnen müssen den Religionsunterricht planen und gestalten.
1. Stellen Sie die zentralen Schritte der Unterrichtsplanung dar, wobei Sie von einem selbst gewähl­ten Lehrplanthema ausgehen!
2. Schenken Sie der Begründung von Lehr-/Lernzielen der gewählten Unterrichtsstunde besondere Aufmerksamkeit!
3. Reflektieren Sie den Stellenwert von „Didaktischer Analyse" und „Elementarisierung"!

Prüfungstermin: Frühjahr 2007

Thema Nr. 1
Interreligiöses Lernen bildet einen Schwerpunkt im Religionsunterricht der Hauptschule.
1. Skizzieren Sie wichtige gesellschaftliche und theologische Voraussetzungen für diesen Schwer­punkt!
2. In interreligiösen Lernprozessen kann und soll die Frage nach Wahrheit gestellt werden. Diskutie­ren Sie Möglichkeiten ihrer Bearbeitung für den Religionsunterricht!
3. Beschreiben Sie Unterrichtsformen, durch die das Thema „Muslime bei uns" für das Leben nicht­ muslimischer Schülerinnen und Schüler relevant werden kann!

Thema Nr. 2
Bilder und Medien können im Religionsunterricht vielfältig zum Einsatz kommen»
1. Zeigen Sie das breite Spektrum bildorientierter Unterrichtsmethoden für den Religionsunterricht auf!
2. Greifen Sie zwei dieser büdorientierten Unterrichtsmethoden auf und begründen Sie näher deren Eignung für den Religionsunterricht!
3. Erörtern Sie in diesem Zusammenhang folgende Behauptungen: Gestaltende Methoden sind gegenüber betrachtenden Methoden zu bevorzugen. Bildorientierte Unterrichtsmethoden können unkontrolliertem Medienkonsum entgegenwirken.

Thema Nr. 3
„Jugendliche sind nicht nicht-religiös!"
1. Erläutern Sie diese These mit Rückgriff auf Ihnen als besonders aussagekräftig erscheinende Er­gebnisse der Religionspsychologie und Religionssoziologie! Beziehen Sie Ihre Ausführungen besonders auf die Schülerinnen und Schüler der Hauptschule!
2. Beschreiben Sie, inwiefern diese Ausgangslage eine besondere Herausforderung für den Religions­unterricht in der Hauptschule darstellt und veranschaulichen Sie Ihre Problemanzeige mit konkre­ten Bezügen zum Lehrplan der Hauptschule!
3. Skizzieren Sie attraktive Lemwege für den Religionsunterricht der Hauptschule, die die geschilderte Ausgangslage aufgreifen!

Prüfungstermin: Herbst 2006

Thema Nr. 1
In einer aktuellen Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach wurde festgestellt, dass die biblische Erzählung vom verlorenen Sohn nur noch 37% der Jüngeren kennen.
1. Nennen Sie Herausforderungen der Postmoderne für biblisches Lernen in der Hauptschule und erläutern Sie diese!
2. Stellen Sie biblisches Lernen nach dem Modell der Elementarisierung (elementare Strukturen, elementare Zugänge, elementare Erfahrungen, elementare Wahrheiten) an Lukas 15,11-32 dar!
3. Zeigen Sie für Ihr gewähltes Beispiel den Lernweg auf!

Thema Nr. 2
Im Rahmen der ,,Kirchliche[n] Richtlinien zu Bildungsstandards für den katholischen Religions­unterricht in den Jahrgangsstufen 5-10/ Sekundarstufe I" vom 23. September 2004 nennen die Deut­schen Bischöfe verschiedene Kompetenzen, die Schüler/innen erwerben sollen. Eine solche Kompe­tenz lautet:
„Aus religiöser Motivation handeln. Dazu gehört:
-  moralische Herausforderungen erkennen und annehmen,
-  bereit sein, der eigenen religiösen und moralischen Einsicht entsprechend zu handeln,
-  eine eigene Spiritualität entwickeln."
1.  Inwiefern übersteigt diese Kompetenzformulierung den bloßen Lemfachcharakter des Faches Katholische Religionslehre?
2.  Nennen Sie zu den drei Konkretisierungen je ein entsprechendes Lehrplanthema und begründen Sie kurz Ihre Entscheidung!
3.  Zeigen Sie an einem konkreten Beispiel Möglichkeiten der praktischen Umsetzung im Unter­richt auf!

Thema Nr. 3
„Bibel-Lesen hat ein Geschlecht" (S. Arzt)
Die Gender-Forschung der letzten Jahre hat nachdrücklich erwiesen, dass auch religiöse Lernpro­zesse von Mädchen und Jungen, von weiblichen und männlichen Jugendlichen unterschiedlich ver­laufen.
1. Zeigen Sie wesentliche Unterschiede in der Entwicklung religiösen Lernens von Jungen und Mädchen auf!
2.Welche Konsequenzen ergeben sich aus diesem Befund für die didaktische Planung religiöser Lehr- und Lernprozesse an der Hauptschule?
3. Zeigen Sie an einem konkreten Beispiel Ihrer Wahl Wege auf, wie in der bibeldidaktischen Ar­beit im Religionsunterricht der Hauptschule Ergebnisse der Gender-Forschung berücksichtigt werden können!

Prüfungstermin: Frühjahr 2006

Thema Nr. 1
Eine Gruppe mit dem Namen "Forum Deutscher Katholiken" hat im Frühjahr 2005 die Forderung aufgestellt:
"Die Hypertrophie der Vermittlungsmethoden gegenüber den Inhalten ist aufzugeben."
Nehmen Sie dazu Stellung und gehen Sie u.a. auf folgende Fragen ein (nicht zwingend in dieser Reihenfolge):
1. Welche Besorgnis könnte hinter der Forderung stehen?
2. Was müsste in der Praxis geschehen, um zu Recht von Hypertrophie reden zu können?
3. Was sind Vermittlungsmethoden?
4. In welcher Beziehung sollten Methoden und Inhalte stehen?

Thema Nr. 2
Die Erschließung von Symbolen stellt für den Religionsunterricht in der Hauptschule eine wichtige und anspruchsvolle Aufgabe dar.
- Begründen Sie die Bedeutung von religiösen Symbolen für religiöses Lernen!
- Skizzieren Sie in groben Zügen die Entwicklung des Symbolverständnisses bei Heranwachsenden!
- Zeigen Sie konkrete unterrichtspraktische Wege und Möglichkeiten der Symbolerschließung aus dem Religionsunterricht der Hauptschule auf!

Thema Nr. 3
Religiöse Sprache ist immer auch eine Rede in Metaphern.
1. Skizzieren Sie die religionspädagogischen Anfragen, die sich aus dieser Aussage im Kontext unserer modernen Welt ergeben!
2. Erläutern Sie Wege und Möglichkeiten zum Umgang mit biblischen Metaphern im Religionsunterricht der Hauptschule in Bezug auf einen selbst gewählten symboldidaktischen Ansatz!
3. Veranschaulichen Sie diese an einem selbst gewählten Beispiel!