Professionalisierung von angehenden Religionslehrkräften für VR-Kirchenpädagogik. Eine qualitativ-empirische Studie

Theresia Witt (Dissertationsprojekt)

Virtual Reality (VR) erfreut sich gegenwärtig zunehmender Beliebtheit, die sich in einer Vielzahl an VR-Apps äußert. Derartige Anwendungen ermöglichen das Eintauchen in virtuelle Welten, wodurch neuartige Raumerfahrungen oder realitätsnahe Umgebungen entstehen können. Dies ist auch für den Bildungsbereich relevant, da sich durch VR realitätsnahe Erfahrungsräume im Sinne virtueller Lernumgebungen generieren lassen. Die universitäre Lehrer:innenbildung sollte angehende Lehrkräfte für VR-nutzende Settings professionalisieren, weil dadurch inhaltliche, pädagogische und die mittlerweile unerlässlichen digitalen Kompetenzen aufgebaut werden können. Letztere benötigen Lehrkräfte, weil sie digitale Lernumgebungen selbst gestalten und Schüler:innen den Erwerb digitaler Kompetenzen ermöglichen müssen – eine Aufgabe, der sich jedes schulische Unterrichtsfach stellen muss. Das heißt, Entwicklungen wie VR sollten auch in die Religionslehrer:innenbildung integriert werden, wobei sich unter anderem für kirchenpädagogische Settings Potentiale ergeben, da VR beispielsweise 3D-Kirchen(raum)erschließungen möglich macht.

Aus diesen Überlegungen resultiert die folgende forschungsleitende Fragestellung: Welche Potentiale und Herausforderungen bringt Virtual Reality für kirchenpädagogische Bildungsprozesse und eine diesbezügliche Professionalisierung angehender Religionslehrkräfte mit sich?

Dies soll im Kontext der Religionslehrer:innenbildung beantwortet werden. Hierfür wird an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg ein kirchenpädagogisches Seminar entwickelt, in dessen Rahmen Studierende zunächst eine virtuelle Kirche erkunden, selbst eine VR-Kirchen(raum)erschließung für eine bestimmte Schulart bzw. Zielgruppe konzipieren und anschließend an verschiedenen Schulen erproben. Die Erfahrungsperspektiven der Studierenden im kirchenpädagogischen Einsatz von VR-Technik werden anhand von Einzelinterviews eingeholt. Letztlich sollen daraus Erkenntnisse sowohl für die Lehrer:innenbildung von Religionslehrkräften als auch für kirchenpädagogische Bildungsprozesse im Kontext der Digitalität abgeleitet werden.