ISDL-Lehrstuhl wirbt erfolgreich ein DFG-Projekt ein

Eine Vielzahl an Unternehmen generiert ihre Einkünfte über Nutzerabonnements (z.B. Spotify, Netflix) oder Werbung (z.B. Facebook). In beiden Fällen versuchen Unternehmen zu verhindern, dass Personen ihre Nutzung beenden oder verringern, da dies zu einem Rückgang der Einnahmen führt. Beispielsweise führt das Kündigen eines abonnementbasierten Dienstes (z. B. Netflix) für das Unternehmen direkt zu geringeren Einnahmen. Bei Plattformanbietern (z. B. Facebook) wirkt sich der Verlust von aktiven Nutzer auf ihre Attraktivität gegenüber Werbekunden oder Geschäftspartnern aus. Insofern gefährdet das Beenden der Nutzung die Wirtschaftlichkeit von Unternehmen und ihre zukünftigen Börsenbewertungen.

Diesem Problem nimmt sich der ISDL-Lehrstuhl in den nächsten drei Jahren an. Das Ziel des eingeworbenen DFG-Projekts ist es, ein theoretisches Verständnis zu entwickeln, weshalb Personen die Nutzung von Technologien und Diensten beenden. Der Fokus liegt hierbei insbesondere auf kritischen Ereignissen (z.B. Cambridge-Analytica-Skandal) und wie diese dazu führen, dass Personen die Nutzung einer Technologie oder eines Dienstes einstellen. Erste Forschungsergebnisse zeigen, dass Nutzer aus verschiedenen Gründen ihre Nutzung einstellen bzw. zu einem anderen Anbieter wechseln. Während manche Personen die Nutzung aufgrund von Unzufriedenheit einstellen, werden andere Personen aufgrund von kritischen Ereignissen (z.B. neuer Job, Datenskandal) dazu veranlasst, ihre Nutzung zu beenden. Die initialen Ergebnisse konnten mit Unternehmensvertreter diskutiert werden. Diese unterstrichen die Relevanz des Forschungsthemas für die Praxis. Wir freuen uns auf zukünftige Forschung zu diesem Themenbereich und sind gespannt auf die weiteren Ergebnisse.

Das Projekt wird über eine Dauer von drei Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) finanziert. Dr. Christian Maier hat stellvertretend für den ISDL-Lehrstuhl als Hauptverantwortlicher die Projektstelle eingeworben, die von Marco Meier seit dem 01.10.2020 besetzt ist.