Praktische Theologie - Gymnasien

Prüfungstermin Herbst 2005

Thema Nr. 1
Postmoderne - Herausforderung, Gegenwind, Chance?
1. Diskutieren Sie, inwiefern der Wandel von Gesellschaft und der Auffassungen von Religion religiöse Erziehung erschwert bzw. auch Chancen für zeitgemäße Formen religiösen Lernens bietet!
2. Welche Ziele verfolgt man angesichts dieser Ausgangsdaten heute bei einer expliziten religiösen Erziehung in der Schule?
3. Veranschaulichen Sie ihre Überlegungen mit konkreten Beispielen!

Thema Nr. 2
Das Kirchenjahr als Zeit des Heiles.
In den Lehrplänen ist die Darstellung des Kirchenjahres und seiner Feste und Festzeiten vorgegeben.
1. Stellen Sie an ausgewählten Beispielen aus dem Oster- oder Weihnachtsfestkreis die Bedeutung gottesdienstlicher Feiern und christlichen Brauchtums dar!
2. Erläutern und begründen Sie, welche Elemente aus Brauchtum und Volksfrömmigkeit geeignet bzw. weniger geeignet sind, um die christlichen Wurzeln und den religiösen Gehalt dieser Feiern heutigen Menschen und besonders Schulkindern zu deuten!

Hilfsmittel: Liturgiekonstitution des Vat. II

Prüfungstermin Frühjahr 2005

Thema Nr. 1
Man muss von einem "noch nicht gegebenen Einverständnis" (K.E. Nipkow) von Jugendlichen zu Religion und Konfession ausgehen.
1. Beschreiben Sie diese These im Rückgriff auf die entsprechenden soziologischen und psychologischen Daten!
2. Entwickeln Sie ein Modell religiöser Bildung, welches diese kontextuelle Voraussetzung respektiert, und integrieren Sie in die Darstellung die Skizzierung der entsprechenden Ziele religiöser Bildung!
3. Welche Kompetenzen benötigen Lehrende für solche religiösen Lernprozesse?

Thema Nr. 2
Wie hat sich seit dem Ende der 60er Jahre das Gesicht der Kirche in Deutschland verändert und was kann man daraus folgern? 

Prüfungstermin Herbst 2004

Thema Nr. 1
Seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil haben sich in der Theologie und der Pastoral der Sakramente viele Veränderungen vollzogen.
Stellen Sie dies am Beispiel eines der sieben Sakramente dar und nehmen sie dazu vor dem heutigen gesellschaftlichen und religiösen Hintergrund - 40 Jahre nach dem Konzil - Stellung!

Thema Nr. 2
Kirchliche Jugendarbeit
1. Charakterisieren Sie die Forschungsbereiche der Soziologie, der Humanbiologie und der Entwicklungspsychologie für eine Theorie des Jugendalters!
2. Identitätsentwicklung gilt als zentrale Aufgabe der Adoleszenz: Benennen Sie die wichtigsten körperlichen, psychischen und geistigen Entwicklungsvorgänge im Leben der Heranwachsenden!
3. Der Würzburger Synodenbeschluss "Ziele und Aufgaben Kirchlicher Jugendarbeit" steht unter der Leitperspektive von Jesu diakonischer und kommunikativer Praxis. Welche Folgerungen ergeben sich daraus sowohl für die verbandliche als auch für die offene Jugendarbeit?

Prüfungstermin Frühjahr 2004

Thema Nr. 1
Die Kirche bezeugt die Botschaft Jesu Christi in Verkündigung (Predigt/Religionsunterricht/Gemeindekatechese), Liturgie (Gottesdienst), Gemeindeaufbau (Territorial- und Kategorialgemeinden) und Diakonie (auf  gemeindlicher und verbandlicher Ebene).
Erläutern Sie deren Spezifikat und Verweiszusammenhang!

Thema Nr. 2
Religionsunterricht an Gymnasien soll zur "verständigen Begegnung mit anderen Religionen" (Fachprofil Lehrplan Katholische Religionslehre) befähigen.
1. Diskutieren Sie verschiedene theologische und religionspädagogische Optionen für einen Umgang mit fremden Religionen!
2. Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen "Pädagogik des Fremden"!
3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen exemplarisch an einem Projekt zum Thema "feröstliche Religionen" oder zum Thema "Islam"!

Prüfungstermin Herbst 2003

Thema Nr. 1
Die Konstitution des 2. Vatikanums über die Kirche „Lumen Gentium“ spricht in Artikel 1 davon, dass die Kirche „in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wie für die Einheit der ganzen Menschheit“ ist (vgl. auch LG 42,2).
1. Stellen Sie das Kirchenverständnis dieser grundlegenden Aussage des Konzils dar!
2. Beschreiben Sie drei wesentliche Konsequenzen für die Gemeindepastoral und den Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, die sich aus dieser Zusammenschau des konziliaren Kirchenverständnisses und der religionssoziologischen Betrachtung der gegenwärtigen Situation ergeben!

LG1: Christus ist das Licht der Völker. Darum ist es der dringende Wunsch dieser im Heiligen Geist versammelten Heiligen Synode, alle Menschen durch seine Herrlichkeit, die auf dem Antlitz der Kirche widerscheint, zu erleuchten, indem sie das Evangelium allen Geschöpfen verkündet (vgl. Mk 16,15). Die Kirche ist ja in Christus gleichsam das Sakrament, das heißt Zeichen und Werkzeug für die innigste Vereinigung mit Gott wir für die Einheit der ganzen Menschheit. Deshalb möchte sie das Thema der vorausgehenden Konzilien fortführen, ihr Wesen und ihre universale Sendung ihrer Gläubigen und aller Welt eingehender erklären. Die gegenwärtigen Zeitverhältnisse geben dieser Aufgabe der Kirche eine besondere Dringlichkeit, dass nämlich alle Menschen, die heute durch vielfältige soziale, technische und kulturelle Bande enger miteinander verbunden sind, auch die volle Einheit in Christus erlangen.

LG 48,2: Christus hat, von der Erde erhöht, alle an sich gezogen (vgl. Joh 12,32). Auferstanden von den Toten (vgl. Röm 6,9), hat er seinen lebendigmachenden Geist den Jüngern mitgeteilt und durch in seinen Leib, die Kirche, zum allumfassenden Heilssakrament (universale salutis sacramentum) gemacht. Zur Rechten des Vaters sitzend, wirkt er beständig in der Welt, um die Menschen zur Kirche zu führen und durch sie enger mit sich zu verbinden, um sie mit seinem eigenen Leib und Blut zu ernähren und sie seines verherrlichten Lebens teilhaftig zu machen...

LG 13,4: Zu dieser katholischen Einheit des Gottesvolkes, die den allumfassenden Frieden bezeichnet und fordert, sind alle Menschen berufen. Auf verschiedene Weise gehören ihr zu oder sich ihr zugeordnet die katholischen Gläubigen, die anderen an Christus Glaubenden und schließlich alle Menschen überhaupt, die durch die Gnade Gottes zum Heile berufen sind.

Thema Nr. 2
Die Feier der Kindertaufe
1. Zeigen Sie die Grundstruktur der Feier der Kindertaufe auf!
2. Benennen Sie wichtige Zeichenelemente der Feier der Kindertaufe und erläutern Sie die Bedeutung dieser Zeichen!
3. Welche Probleme stellen sich heute im Zusammenhang mit der Kindertaufe?

Prüfungstermin Herbst 2003 (alte LPO I)

Thema Nr. 1
„Schuld aufarbeiten“
1. Wie wird heute Schuld erfahren?
2. Wie kann das Thema „Umgang mit Schuld im alltäglichen Leben“ im Religionsunterricht aufbereitet werden?
3. Welche Möglichkeiten der Kirche zur Schuldaufarbeitung kennen Sie? Wie sind sie im Hinblick auf die Lebenssituation Jugendlicher zu beurteilen?

Thema Nr. 2
Heute noch Sonntag feiern?
In Artikel 102 der Liturgiekonstitution des II. Vatikanischen Konzils heißt es: „Als liebende Mutter hält die Kirche es für ihre Aufgabe, das Heilwerk ihres göttlichen Bräutigams an bestimmten Tagen das Jahr hindurch in heiligem Gedenken zu feiern. In jeder Woche begeht sie an dem Tag, den sie Herrentag genannt hat, das Gedächtnis der Auferstehung des Herrn, und einmal im Jahr feiert sie diese Auferstehung zugleich mit dem seligen Leiden des Herrn an Ostern, ihrem höchsten Fest. Im Kreislauf des Jahres entfaltet sie das ganze Mysterium Christi von der Menschwerdung und Geburt bis zur Himmelfahrt, zum Pfingsttag und zur Erwartung der seligen Hoffnung und der Ankunft des Herrn. Indem sie so die Mysterien der Erlösung feiert, erschließt sie die Reichtümer der Machterweise und der Verdienste ihres Herrn, so dass sie jederzeit gegenwärtig gemacht werden und die Gläubigen mit ihren in Berührung kommen und mit der Gnade des Heiliges erfüllt werden.“
1. Begründen Sie, warum Christen auch heute den Herrentag (Sonntag) und das Herrenmahl (Eucharistie) feiern?
2. Wie lässt sich Schülern verschiedener Altersstufen eine „Sonntagskultur“ vermitteln?

Prüfungstermin Frühjahr 2003

Thema Nr. 1
Der Wortgottesdienst der Hl. Messe:
Die Liturgiekonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils verlangt in Art. 51: "Auf dass den Gläubigen der Tisch des Gotteswortes reicher bereitet werde, soll die Schatzkammer der Bibel weiter aufgetan werden, so dass innerhalb einer bestimmten Anzahl von Jahren die wichtigsten Teile der Heiligen Schrift dem Volk vorgetragen werden".
1. Was wollte das Konzil damit erreichen? Ist dieser Reformschritt Wirklichkeit geworden?
2. Skizzieren Sie die Funktion des Wortgottesdienstes vor und nach der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils!
3. Beschreiben Sie die heutige Lesordnung in ihren wesentlichen Elementen!
4. Nehmen Sie aus liturgiewissenschaftlicher Sicht Stellung zu Mitwirkenden im Wortgottesdienst!

Thema Nr. 2
Grundfunktionen der Gemeinde:
1. Zeigen Sie die Zusammenhänge zwischen Koinonia, Leiturgia, Martyria und Diakonia in derr Gemeindearbeit auf!
2. Bestimmen Sie die jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen in der Gemeinde und in der Schule!

Prüfungstermin Herbst 2002

Thema Nr. 1
Wie hat sich seit dem Ende der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts das Gesicht der Kirche in Deutschland verändert und was kann man daraus für die religiöse Erziehung folgern?

Thema Nr. 2
Erläutern Sie Notwendigkeit, Ziele sowie Kriterien für eine gelingende Schulpastoral, diskutieren Sie ihre Grenzen und veranschaulichen Sie Ihre Überlegungen mit entsprechenden praxisnahen Beispielen!  

Prüfungstermin Frühjahr 2002

Thema Nr. 1
Kommentieren Sie die Aussage der Liturgiekonstitution (Art. 106) des Zweiten Vatikanischen Konzils über den Sonntag!
Dabei sind vor allem folgende Fragen zu behandeln:
1. Der biblische Ursprung der christlichen Sonntagsfeier;
2. die Notwendigkeit für die Gemeinde, am Sonntag zu einem Gottesdienst zusammenzukommen;
3. die Bedeutung der sonntäglichen Messfeier;
4. die Angemessenheit der Sonntagsruhe.

Thema Nr. 2
Charakterisieren Sie das "Handeln der Kirche in der Welt von heute" mittels der vier Grundfunktionen: Martyria - Leiturgia - Diakonia - Koinonia!
- Martyria als Einheit von Wort- und Tatzeugnis
- Leiturgia als Vergegenwärtigung des Mysteriums Christi und als Vorausfeier der eschatologischen Vollendung
- Diakonia als Kriterium glaubwürdigen Christseins
- Koinonia als Sammlung der Zerstreuten  

Prüfungstermin Herbst 2001

Thema Nr. 1
Begründen Sie, wieso besonders im Jugendalter religiöse Erziehung auf die Reflexion lebensweltlicher und entwicklungspsychologischer Voraussetzungen angewiesen ist, und formulieren Sie entsprechende Folgerungen für die Ausgestaltung religiöser Lernprozesse!

Thema Nr. 2
Stellen Sie die Sakramente der Eingliederung (Taufe/Firmung/Eucharistie) als Elemente kirchlicher Sozialisation dar!
Bearbeiten Sie ein Sakrament exemplarisch im Blick auf den Religionsunterricht!  

Prüfungstermin: Frühjahr 2001

Thema Nr. 1
Predigt – Religionsunterricht – Katechese.
Wo liegen Gemeinsamkeiten und Spezifika der drei Handlungsfelder kirchlicher Verkündigung?

Thema Nr. 2
Der Gottesdienst der Kirche hat eine gesellschaftliche Relevanz.
Entfalten Sie die Möglichkeiten einer Verdeutlichung dieser Feststellung in der religionspädagogisch-pastoralen Arbeit!