Unterricht auf Workshop in Sofia, Feb. '08

Prof. Dr. Sebastian Kempgen nahm vom 21. bis 26. Februar 2008 als "invited speaker" in Sofia, Bulgarien, an der Konferenz "SLOVO: Towards a Digital Library of Slavic Manuscripts. International Conference and Workshop" teil. Im Rahmen der Tagung unterrichtete er im Rahmen eines Workshops zum Thema "Unicode: Old Church Slavonic, Fonts, Problems and Solutions" und hielt einen Vortrag zu dem von ihm geleiteten Projekt "Picture Database of Balkan Cultural Heritage" (s. auch Univers 13, 2007). Beide Präsentationen sind auf der Homepage in verschiedenen Formaten zur interaktiven Nutzung verfügbar.

Scripta & e-Scripta vol. 5

Auf der Konferenz wurde u.a. vol. 5 der internationalen mediävistischen slavistischen Zeitschrift "Scripta & e-Scripta" vorgestellt, in der Prof. Kempgen mit zwei Beiträgen (s. auch hier) vertreten ist.

Begehrte Fonts

Die von Prof. Kempgen entwickelten slavistischen Fonts werden jetzt auch von der Bulgarischen Akademie der Wissenschaften eingesetzt, und die makedonische Nationalbibliothek in Skopje folgt in Kürze.

Unicode Proposal

Die Konferenz erbrachte als Ergebnis der Diskussion innerhalb der "Kommission für die elektronische Bearbeitung alter Handschriften" des Internationalen Slavistenkomitees eine Initiative, die zur Fertigstellung eines weiteren "Proposals" an Unicode Inc. zur Aufnahme weiterer slavistischer Zeichen in den Unicode-Standard (voraussichtlich v. 5.2) führen soll. Dieses Proposal soll auf dem Internationalen Slavistenkongress in Ohrid im September 2008 vorliegen.

Repräsentative Beispiele

Die beiden untenstehenden Fotos zeigen Beispiele der von Prof. Kempgen dokumentierten Veränderungen in der Bewahrung des kulturellen Erbes auf dem Balkan: die fragwürdige "Rekonstruktion" eines Hauses der sog. "Bulgarischen Wiedergeburtszeit" in der Altstadt von Plovdiv (die wegen solcher Sünden nicht in das UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen wurde) und die Verwitterung und allmähliche Zerstörung der ältesten slavischen Inschriften (Weihe-Inschrift aus der "Goldenen Kirche" in Preslav).

Handschriften im Rila-Kloster

Ein besonderes Highlight für alle Teilnehmer der Konferenz war der Besuch in der Bibliothek des Rila-Klosters, wo glagolitische und kyrillische Handschriften, z.T. aus dem 12. Jh., eigenhändig durchgeblättert und fotographiert werden konnten.