Teilnahme an Konferenz einer Graduiertenschule in Freiburg

Vom 5. bis 6. Dezember 2014 fand in Freiburg die Konferenz "Synchrone Betrachtungen, diachrone Erkenntnisse: Slavistisch-Historische Linguistik heute" statt. Organisiert wurde die Tagung von der "Hermann Paul School of Linguistics" der Universität Freiburg.

Prof. Kempgen war eingeladen, mit seinem Vortrag als Keynote-Speaker die Konferenz zu eröffnen und mit seinem Beitrag den Themenblock "Textzeugen vergangener Zeiten im Lichte digitaler Geisteswissenschaften" zu gestalten. Als Thema wählte sich Prof. Kempgen die sog. "Tafel von Baschka" - eine glagolitisch geschriebene kroatische Steintafel von der Insel Krk (s. Foto; die Tafel am Ursprungsort ist heute allerdings eine Kopie), aufgrund ihres Alters und weiterer Besonderheiten eines der wichtigsten Denkmäler der kroatischen Sprach- und Kulturgeschichte und Eckpfeiler auch der kroatischen Identität.

In dieser Inschrift gibt es nun neben den glagolitischen Buchstaben auch einige lateinische und kyrillische - von denen man allerdings insgesamt nicht unterscheiden kann, ob man sie nun als lateinisch, griechisch oder kyrillisch bezeichnen soll. Was diese Mischung von Buchstaben verschiedener Alphabete für die Codierung solcher Texte in Unicode bedeutet und welche Folgerungen daraus zu ziehen wären, zeigte Prof. Kempgen in seinem Vortrag sehr anschaulich.

"Der Vortrag war eher ein Stück Nachwuchsförderung als Diskussion mit Fachkollegen", lautete Prof. Kempgens eigenes Fazit. "Aber selbstverständlich will ich meine Befunde auch veröffentlichen und die weitere Diskussion damit anregen."