Katholische Religionslehre (Unterrichtsfach): Religionspädagogik/Didaktik - Realschulen

Prüfungstermin: Herbst 2017

Thema Nr.1

Die Relevanz von interreligiösen Lernprozessen wird immer wichtiger.

1. Erläutern Sie Ausgangslagen und Herausforderungen eines Aufwachsens von Jugendlichen in einer religiös pluralen Lebenswelt!
2. Beschreiben Sie zwei Ansätze interreligiösen Lernens und bewerten Sie diese in ihrer Relevanz für den Religionsunterricht an Realschulen!
3. Konzipieren Sie eine Unterrichtssequenz (3 Stunden) für die Thematisierung des Islams oder des Judentums! Wenden Sie dazu einen Ansatz an, formulieren Sie Kompetenzerwartungen und beschreiben Sie konkrete Lehr- und Lernschritte!

Thema Nr.2

Ästhetisches Lernen ist in der religionsdidaktischen Diskussion seit den 1980er Jahren ein zentrales Thema.

1. Erläutern Sie den Begriff „Ästhetik"! Nennen Sie pädagogische und theologische Gründe, die dafür sprechen, ästhetisches Lernen als zentrales Prinzip im schulischen Religionsunterricht zu verankern!
2. Legen Sie die drei Dimensionen ästhetischen Lernens nach G. Hilger dar!
3. Verdeutlichen Sie an einer dreistündigen Unterrichtssequenz, inwiefern ästhetisches Lernen gerade den Religionsunterricht der Realschule bereichern kann!

Thema Nr.3

Erich Feifel, ein Nestor der wissenschaftlichen Religionspädagogik in Deutschland, bezeichnete den Synodenbeschluss zum „ Religionsunterricht in der Schule '' von 197 4 einst als „Magna Carta des katholischen Religionsunterrichts". Wie aber steht es um die Tragfähigkeit dieses Dokumentes für
heutigen Religionsunterricht?

1. Charakterisieren Sie wesentliche konzeptionelle Typen des Religionsunterrichts aus der vorsynodalen Zeit- von der Materialkerygmatik bis hln zum problemorientierten Religionsunterricht!
2. Entfalten Sie religionspädagogische Kernpunkte des Synodenbeschlusses zum Religionsunterricht vor dem Hintergrund der in diesem Dokument selbst vorgenommenen Situationsanalyse!
3. Erörtern Sie die religionspädagogische Tragfähigkeit des Synodenbeschlusses für heutigen Religionsunterricht in der Realschule! Berücksichtigen Sie dabei aktuelle empirische Befunde zur sozioreligiösen Gegenwartsituation!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2017

Die Klausurthemen liegen nicht vor, da hier keine Prüfungen bayernweit stattgefunden haben.

 

Prüfungstermin: Herbst 2016

Thema Nr. 1

Religionslehrerin bzw. Religionslehrer zu sein stellt eine besondere Herausforderung dar.

a) Beschreiben Sie, welche Rollenerwartungen an Religionslehrerinnen und Religionslehrer kirchlicherseits herangetragen werden indem Sie Bezug auf wichtige Dokumente zum Religionsunterricht (insbesondere: Synodenbeschluss zum Religionsunterricht von 1974; Bischofswort „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" von 2005) nehmen!
b) Stellen Sie dar, über welche Kompetenzen gute Religionslehrerinnen und Religionslehrer in der Realschule heute verfügen sollten! Gehen Sie dabei ausschließlich auf religionspädagogische Erfordernisse ein!
c) Religionslehrerinnen und Religionslehrer brauchen neben aller pädagogischen und didaktischen Professionalität zugleich einen existentiellen Bezug zur „Sache" des Religionsunterrichts (vgl. Synodenbeschluss, 2.8.1 ). Entfalten Sie diese Aussage im Blick auf die Person und die Spiritualität von Religionskräften!

Thema Nr. 2

Religiöse Vielfalt - Chancen, Schwierigkeiten und Herausforderungen für einen zeitgemäßen Religionsunterricht!

a) Erklären Sie, was unter interreligiösem Lernen verstanden werden kann, und nehmen Sie zu oben genannter These Stellung!
b) Erläutern Sie verschiedene religionstheologische Modelle zum Umgang mit anderen Religionen und zeigen Sie auf, welche Kompetenzen durch interreligiöses Lernen im Religionsunterricht gefördert werden können!
c) Legen Sie anhand einer Unterrichtsstunde dar, wie Ihre Überlegungen in die Praxis umgesetzt werden können!

Thema Nr. 3

In einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach wurde festgestellt, dass nur noch 37% der Heranwachsenden die biblische Erzählung vom verlorenen Sohn kennen.

a) Benennen Sie Herausforderungen für biblisches Lernen in der Realschule!
b) Stellen Sie biblisches Lernen nach dem Modell der Elementarisierung am Beispiel vom verlorenen Sohn (Lk 15,11-32) oder vom barmherzigen Samariter (Lk 10,25-37) dar!
c) Skizzieren Sie für Ihre gewählte Bibelstelle zwei Unterrichtsbausteine!

 

Prüfungstermin: Frühjahr 2016

Thema Nr. 1

In der Jugendstudie Baden-Württemberg 2013 benannten 2.396 Schülerinnen und Schüler zwischen 12 und 18 Jahren die "Top 5" ihrer eigenen Werte:

Unter den "Top 5" der eigenen Werte nannten:

    Familie 89%
    Freunde / Freundinnen 82%
    Gesundheit 80%
    Liebe / Partnerschaft 50%
    Freizeit 45%
    Erfolg 43%
    Geld 42%
    Religion 15%
    Leistung 15%
    Umwelt / Natur 10%
    Schönheit 10%
    Medien 6%

1. Umschreiben Sie ethische Trends und Tendenzen, die im vorgelegten Befund erkennbar werden, und diskutieren Sie deren Bedeutung für den katholischen Religionsunterricht!

2. Stellen Sie anhand von zwei moralpädagogischen Konzepten (z.B. Werteerhellung, Empathieschulung,...) dar, worauf ethisches Lernen in der Schule zielt!

3. Erläutern Sie den spezifischen Beitrag des Religionsunterrichts im Kontext einer der ganzen Schule aufgetragenen Moralerziehung und konkretisieren Sie diesen besonderen Beitrag am Beispiel einer Religionsstunde zum Thema "Sich entscheiden können: Gewissen und Verantwortung" (9. Jahrgangsstsufe der Realschule)!

Thema Nr. 2

Religionsunterricht kann sehr verschieden konzipiert werden (z. B. performativ, problemorientiert oder korrelativ)

1. Charakterisieren Sie drei Ihnen geläufige Konzeptionen des Religionsunterrichts und erläutern Sie jeweils deren zentrale Zielsetzung!

2. Legen Sie begründet dar, welcher dieser konzeptionellen Entwürfe Ihnen mit Blick auf Ihre zukünftigen Schülerinnen und Schüler am ehesten geeignet erscheint, Religionslehre zu unterrichten!

3. Skizzieren Sie eine Unterrichtsstunde zum Lehrplanthema "Unserer Sorge anvertraut: die Welt als Gottes Schöpfung" (8. Klasse der Realschule), in der die von Ihnen ausgewählte Konzeption einleuchtend zur Geltung kommt!

Thema Nr. 3

Gelernt werden kann und muss überall ... auch im Rahmen des Religionsunterricht an Realschulen

1. Nehmen Sie zu oben genannter These Stellung, indem Sie die Notwendigkeit von außerschulischem Lernen gerade im Hinblick auf Ralschülerinnen und -schüler aufzeigen!

2. Nennen Sie verschiedene außerschulische Lernorte und erläutern Sie kritisch deren Bedeutung für den Religionsunterricht!

3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen, indem Sie aufzeigen, wie Kirchenräume zu Lern- und Erfahrungsräumen werden können!

 

Prüfungstermin: Herbst 2015

Thema Nr. 1

Interreligiöses Lernen

1. Stellen Sie verschiedene religionstheologische Modelle für einen Umgang mit "fremden" Religionen dar und diskutieren Sie deren Konseqeunzen hinsichtlich der Initiierung interreligiösen Lernens!

2. Erläutern Sie Aspekte, die bei der Gestaltung interreligiöser Lernprozesse im Religionsunterricht zu berücksichtigen sind!

3. Konkretisieren Sie Ihre Ausführungen aus Teilaufgabe 2) an einer Doppelstunde, bei der Gegenstände oder Räume von Religionen den Ausgangspunkt des Lerngeschehens darstellen!

Thema Nr. 2

"Die Bedeutung eines biblischen Textes entsteht erst im Dialog zwischen Lesern (Auslegern) und dem Text. Und es hängt von der Position und der Perspektive der Leser ab, welche Deutungsmöglichkeiten  sich ergeben" (Franz W. Niehl)

1. Stellen Sie dar, unter welchen sozioreligiösen und entwicklungspsychologischen Voraussetzungen biblische Lehr-Lern-Prozesse in der Sekundarstufe I stattfinden!

2. Erläutern und vergleichen Sie zwei religionsdidaktische Ansätze biblischen Lernens! Berücksichtigen Sie dabei auch die Stärken und Grenzen dieser Ansätze!

3. Entwickeln Sie entlang eines Ansatzes biblischen Lernens eine Doppelstunde zu einem von Ihnen gewählten Text aus dem Alten Testament!

Thema Nr. 3

2005 erschien das Bischofswort "Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen".

1. Legen Sie die in dem Dokument von Bischöfen vorgenommene Situationsanalyse für den Religionsunterricht dar!

2. Beschreiben Sie Kernaufgaben heutigen Religionsunterrichts, wie sie im Bischofwort von 2005 entfaltet werden!

3. Diskutieren Sie die mit diesen Aufgaben verbundenen Probleme und Chancen im Hinblick auf den Religionsunterricht in der Realschule!

Prüfungstermin: Frühjahr 2015

Thema Nr. 1

"Wofür muss ich wissen, dass Person X dies vor 1000 Jahren gemacht hat..." Mit dieser Aussage antwortete eine 16-Jährige in einer Umfrage zur Relevanz von Kirchengeschichte im Religionsunterricht.

1. Begründen Sie, warum kirchengeschichtliche Inhalte im Religionsunterricht thematisiert werden sollten!

2. Legen Sie - im Hinblick auf die Ausgangslagen von Schülerinnen und Schülern, aber auch hinsichtlich möglicher Intentionen kirchengeschichtlichen Lernens - Aspekte dar, die bei der Thematisierung von Kirchengeschichte im Religionsunterricht beachtenswert sind!

3. Skizzieren Sie drei verschiedene unterrichtspraktische Optionen, kirchengeschichtliche Inhalte biographisch zugänglich zu machen (z.B. Dilemmasituationen, Zeitzeugenbefragung,...) und bewerten Sie diese in ihren jeweiligen Chancen und Grenzen!

Thema Nr. 2

Symbole sind Ausdruck einer tieferen Wirklichkeit

1. Umreißen Sie den Begriff "Symbol" und legen Sie die Bedeutung sowie Ziele und Aufgaben des Symbollernens für den Religionsunterricht in Realschule dar!

2. Erläutern Sie zwei verschiedene religionsdidaktische Entwürfe hinsichtlich des Symbollernens und zeigen Sie auf, welche Überlegungen und didaktischen Schritte notwendig sind, damit Schülerinnen und Schüler der Realschule Symbole wahrnehmen, verstehen und gestalten können!

3. Konkretisieren Sie Ihre Darstellungen an verschiedenen Möglichkeiten und Beispielen, wie Symbollernen in einem zeitgemäßen Religionsunterricht gefördert werden kann!

Thema Nr. 3

"Elementarisierung bedeutet: Unterrichtsinhalte sollen nicht nur im Sinne einer Vereinfachung 'reduziert' werden. Es geht vielmehr darum, Inhalte von den Schülern und Schülerinnen her zu bedenken und die Interessen der Schüler und Schülerinnen von den Inhalten her zu bedenken." (Michael Meyer-Blanck)

1. Erläutern Sie das Elementarisierungsmodell in seiner grundsätzlichen Zielsetzung und seinen einzelnen Dimensionen!

2. Nehmen Sie begründet zu Meyer-Blancks These Stellung, das Elementarisierungsmodell solle eine wechselseitige Erschließung zwischen Inhalt und Schülerinnen und Schülern ermöglichen!

3. Untersuchen Sie den Bibeltext Mk 3,31-35 mit Blick auf die unterschiedlichen Elementarisierungsdimensionen und umreißen Sie auf Grundlage dieser Analyse, in welcher Weise die Perikope im Religionsunterricht der Realschule stimmig bearbeitet werden kann!

Prüfungstermin: Herbst 2014

Thema Nr. 1

Mit dem sogenannten "performativen Lernen" reagiert die Religionsdidaktik darauf, dass immer weniger Schülerinnen und Schüler auf Erfahrungen mit gelebter Religiosität zurückgreifen können.

1. Stellen Sie dar, was "performatives Lernen" in religionsdidaktischer Hinsicht bedeuten kann!

2. Bewerten sie "performatives Lernen" in seinen Chancen und Grenzen für religiöse Bildungsprozesse im Religionsunterricht an Realschulen!

3. Veranschaulichen Sie an einem selbst gewählten Beispiel, wie "performatives Lernen" im Religionsunterricht an Realschulen verantwortlich umgesetzt werden kann.

Thema Nr. 2

Die Konzeption eines schulischen Religionsunterrichts in Deutschland

1. Erläutern Sie die spezifische rechtliche Konstruktion eines schulischen Religionsunterrichts in Deutschland und vergleichen Sie diese mit ausgewählten Konzepten in anderen Ländern!

2. Begründen Sie die Notwendigkeit eines schulischen Unterrichtsfachs auf dem Gebiet der Ethik, Religion und Philosophie!

3. Diskutieren Sie Chancen und Grenzen eines konfessionellen Religionsunterrichts im Vergleich mit anderen Konzepten!

Thema Nr. 3

Alte Texte in modernen Zeiten: Hat biblisches Lernen im Religionsunterricht der Realschule heute noch einen Platz?

1. Stellen Sie dar, auf welche Schwierigkeiten sich Religionslehrerinnen und Religionslehrer einzustellen haben, wenn sie im Religionsunterricht mit biblischen Texten arbeiten! Zeigen Sie auf, inwieweit sich aus diesen Schwierigkeiten auch Chancen ergeben!

2. Erläutern Sie, warum biblisches Lernen sowohl aus theologischen als auch aus bildungstheoretischen Gründen im Religionsunterricht unverzichtbar ist!

3. Zeigen Sie zwei Wege de Umgangs mit biblischen Texten im Religionsunterricht auf und konkretisieren Sie diese an biblischen Stellen, auf die der Lehrplan der Realschule Bezug nimmt!

Prüfungstermin: Frühjahr 2014

Thema Nr. 1

Elementarisierung als Kern der Unterrichtsvorbereitung

1. Erläutern Sie allgemein die Intention und den Wert des Elementarisierungsmodells für die Unterrichtsvorbereitung und -durchführung!

2. Skizzieren Sie die einzelnen Dimensionen des Elementarisierungsmodells und begründen Sie die Bedeutung und das Ziel des jeweiligen Teilschritts!

3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen anhand eines Unterrichtsbeispiels!

Thema Nr. 2

"Sollen wir das glauben, was in der Bibel über die Wunder von Jesus geschrieben steht?" (Schülerfrage)

1. Skizzieren Sie Zielsetzungen, die mit dem Einsatz von Wundererzählungen im Religionsunterricht verbunden sein können!

2. Diskutieren Sie den Einsatz von Wundererzählungen in der Realschule der Jahrgangsstufe 5 und 6 mit Bezug auf entwicklungspsychologische Erkenntnisse!

3. Zeigen Sie an einer Wundererzählung methodische Möglichkeiten bei der Arbeit mit Wundererzählungen im Religionsunterricht der Realschule auf!

Thema Nr. 3

Immer wieder werden Anfragen formuliert, warum konfessioneller Religionsunterricht an öffentlichen Schulen ordentliches Lehrfach ist.

1. Präsentieren Sie - unter anderem im Rückgriff auf einschlägige kirchliche Dokumente - Argumente, aus denen ersichtlich wird, dass religiöse Bildung an Schulen nach wie vor wichtig ist!

2. Erörtern Sie Chancen und Grenzen konfessioneller Kooperation von katholischem und evangelischem Religionsunterricht!

3. Beschreiben und bewerten Sie drei verschiedene unterrichtsorganisatorische Möglichkeiten, wie eine konfessionelle Kooperation von katholischem und evangelischem Religionsunterricht aussehen kann!

Prüfungstermin: Herbst 2013

Thema Nr. 1

"Allgemeine Orientierungslosigkeit" und "Werteverfall" - so und ähnlich wird die Moral Jugendlicher heute häufig charakterisiert.

1. Zeichnen Sie ein realistisches Bild der (religiösen) Wertewelt junger Menschen heute!

2. Machen Sie deutlich, inwiefern sich ethisch-moralisches Lernen im Religionsunterricht von einem allgemeinen ethischen Lernen unterscheidet!

3. Beschreiben Sie Ziele und Wege ethischen Lernens unter christlichem Vorzeichen im Religionsunterricht der Realschule und erarbeiten Sie eine Unterrichtsstunde, die ausgewählte Ziele und Wege ethischen Lernens aufgreift!

Thema Nr. 2

"Gott selbst könnte dieses Schiff nicht versenken", heißt es in dem erfolgreichen Film TITANIC aus dem Jahre 1997. Viele populäre Spielfilme der letzten Jahre (z.B. Matrix, Jesus liebt mich, Pilgern auf Französisch) verarbeiten religiöse Themen und Motive und bauen eine religiöse Sprache ein.

1. Entfalten Sie Chancen und Grenzen, die der populäre Film für die ästhetische und religiöse Bildung der heutigen Jugendlichen hat!

2. Stellen Sie die drei Dimensionen ästhetischer Erfahrung und Bildung am Beispiel des Mediums Film sowie deren religionspädagogische Relevanz dar!

3. Wie sieht Ihrer Meinung nach ein verantwortungsbewusster und Sinn bringender Umgang mit populären Filmen im Religionsunterricht aus? Entwerfen Sie eine Unterrichtseinheit, die Ihren Ansprüchen Rechnung trägt und stellen Sie dabei einen Lehrplanbezug her!

Thema Nr. 3

Die Frage nach Gott zu stellen, ist im Rahmen des Religionsunterrichts unverzichtbar.

1. Zeigen Sie anhand der "Stufen der Glaubensentwicklung" (Fowler) auf, wie sich der Glaube im Lebensverlauf entwickeln kann, und leiten Sie daraus Folgerungen ab, was hinsichtlich der Thematisierung der Gottesfrage im Religionsunterricht an der Realschule beachtenswert erscheint!

2. Begründen Sie unter Bezugnahme auf Erfahrungskontexte und Fragehaltungen der Schülerinnen und Schüler, warum es unverzichtbar ist, die Gottesfrage im Religionsunterricht zu thematisieren!

3. Konzipieren Sie eine Doppelstunde, die den Schülerinnen und Schülern ermöglicht, zu entdecken, in welcher Weise die Frage nach Gott in ihrem Lebensumfeld präsent ist und welche Antwort(en) der jüdisch-christliche Gottesglaube diesbezüglich parat hat!

Prüfungstermin: Frühjahr 2013

Thema Nr. 1

Symbole sind Ausdruck einer tieferen Wirklichkeit

1. Umreißen Sie den Begriff "Symbol" und legen Sie die Bedeutung des Symbollernens für den Religionsunterricht in Realschulen dar!

2. Zeigen Sie auf, welche Überlegungen und didaktischen Schritte notwendig sind, damit Schülerinnen und Schüler der Realschule Symbole wahrnehmen, verstehen und gestalten können!

3. Konkretisieren Sie Ihre Darstellungen an Beispielen, wie Symbollernen in einem zeitgemäßen Religionsunterricht gefördert werden kann!

Thema Nr. 2

Lernen im Kirchenraum

1. Erläutern Sie grundlegende Herausforderungen, die zu bedenken sind, wenn man mit einer Schulklasse eine kirchenraumpädagogische Exkursion plant!

2. Skizzieren Sie zentrale Ziele einer Pädagogik des Kirchenraums!

3. Konzipieren Sie das Modell einer kirchenraumpädagogischen Exkursion für eine Lerngruppe im Religionsunterricht!

Thema Nr. 3

Dem Religionspädagogen Karl Ernst Nipkow zufolge dient das Modell der Elementarisierung als "Suchinstrument im Sinne der Frage ,Habe ich an diese Seite des komplexen Ganzen gedacht oder sie vergessen?'"

1. Erläutern Sie das Elementarisierungsmodell in seiner grundsätzlichen Zielsetzung und seinen einzelnen Dimensionen!

2. Untersuchen Sie die Perikope vom "Rangstreit der Jünger" (Lk 22,24-27) mit Blick auf die unterschiedlichen Elementarisierungsdimensionen und formulieren Sie auf Basis dieser Analyse Lernchancen für die Bearbeitung der Perikope im Religionsunterricht der Realschule!

3. Skizzieren Sie eine Unterrichtsstunde zu Lk 22,24-27, welche sich in sinnvoller Weise an den zuvor formulierten Lernchancen orientiert! 

(Lk 22,24-27: Es entstand unter ihnen ein Streit darüber, wer von ihnen wohl der Größte sei. Da sagte Jesus: Die Könige herrschen über ihre Völker und die Mächtigen lassen sich Wohltäter nennen. Bei euch aber solle es nicht so sein, sondern der Größe unter euch soll werden wie der Kleinste und der Führende soll werden wie der Dienende. Welcher von beiden ist größer: wer bei Tisch sitzt oder wer bedient? Natürlich der, der bei Tisch sitzt. Ich aber bin unter auch wie der, der bedient.)

Prüfungstermin: Herbst 2012

Thema Nr. 1

Warum heute noch Religionsunterricht an der öffentlichen Schule?

1. Zeigen Sie an den Ergebnissen repräsentativer empirischer Studien auf, wie es um die Religiosität Heranwachsender gegenwärtig bestellt ist!

2. Begründen Sie - unter anderem im Rekurs auf die Argumentation des Bischofswortes „Der Religionsunterricht vor neuen Herausforderungen" - warum Religionsunterricht an der öffentlichen Schule berechtigterweise ein ordentliches Unterrichtsfach ist!

3. Formulieren und erläutern Sie mehrere Richtlinien, die angesichts des in den Teilaufgaben 1 und 2 Dargelegten für die Anlage und Gestaltung von Religionsunterricht beachtenswert erscheinen!

Thema Nr. 2

Nur noch 37% der jüngeren Schülerinnen und Schüler kennen die biblische Erzählung vom „Verlorenen Sohn". Dies wurde in einer Umfrage des Instituts für Demoskopie in Allensbach festgestellt.

1. Diskutieren Sie grundsätzliche konzeptionelle Fragen des biblischen Religionsunterrichts!

2. Stellen Sie biblisches Lernen im Religionsunterricht nach dem Modell der Elementarisierung an Lk 15,11-32 oder Lk 10,25-37 dar!

3. Skizzieren Sie für Ihr gewähltes Beispiel gangbare Lernwege!

Thema Nr. 3

Der Religionsunterricht in der Realschule soll zum Dialog mit den Religionen befähigen.

1. Diskutieren Sie verschiedene theologische und religionsdidaktische Optionen für einen Umgang mit fremden Religionen!

2. Erläutern Sie zentrale Prinzipien einer aktuellen Didaktik interreligiösen Lernens!

3. Konkretisieren Sie Ihre Überlegungen exemplarisch an zwei verschiedenen Jahrgangsstufen der Realschule!

Prüfungstermin: Frühjahr 2012

Thema Nr. 1

„Mir gefiel gar nicht die Geschichte der Kirche. Es war total langweilig..." – mit diesen Worten antwortete ein 14-jähriger Schüler in einer empirischen Erhebung auf die Frage zur Wichtigkeit verschiedener Inhaltsbereiche des Religionsunterrichts.

1. Begründen Sie (unter anderem mit Blick auf die Lernenden, auf die christliche Tradition und auf den schulischen Bildungsauftrag), warum kirchengeschichtliche Inhalte im Religionsunterricht thematisiert werden sollten!

2. Entfalten Sie religionsdidaktische Leitlinien, die es bei der Initiierung kirchengeschichtlicher Lernprozesse im Religionsunterricht zu beachten gilt!

3. Skizzieren Sie – ausgehend von einem Lehrplanthema Ihrer Wahl – eine Unterrichtssequenz, welche aufzeigt, wie Kirchengeschichte religionsdidaktisch verantwortet im Religionsunterricht an der Realschule thematisiert werden kann! 

Thema Nr. 2

„Wenn der Religionslehrer trotzdem versucht, in den Glauben und in das Leben der Kirche einzuweisen und einzuüben, so ist es oft, wie wenn er zu Blinden von Farbe spricht." (Würzburger Synode, 1.1.1)

1. Skizzieren Sie mit Rückgriff auf religionssoziologische Eckdaten den garstigen Graben zwischen dem Glauben der Kirche und heutigen Schülerinnen und Schülern!

2. Erläutern Sie ein aktuelles religionsdidaktisches Konzept, das sich der Herausforderung stellt, eine Korrelation zwischen Glauben und Leben zu ermöglichen!

3. Diskutieren Sie kritisch die Zielsetzung, die aus dem Synodenzitat aufscheint („einweisen" und  „einüben"), und formulieren Sie realistische Ziele eines aktuellen Religionsunterrichts in Pluralität! 

Thema Nr. 3

Mit Heranwachsenden das Kirchenjahr erleben und feiern.

1. Skizzieren Sie im Hinblick auf die heutige Schülerschaft, inwiefern Heranwachsende „Kinder ihrer Zeit" sind und wie sie diese Zeit erleben!

2. Zeigen Sie Chancen, aber auch Schwierigkeiten auf, wenn Heranwachsende Feste und Bräuche im Kirchenjahr nicht nur kennenlernen, sondern möglicherweise auch miterleben sollen!

3. Beschreiben Sie Wege und Möglichkeiten, wie das Kirchenjahr im Religionsunterricht der Realschule Eingang finden kann und muss!

Prüfungstermin: Herbst 2011

 Thema Nr. 1

„Machen Sie alles, nur nicht Bibel!“

1. Beschreiben Sie mögliche Ursachen für eine Bibel-Müdigkeit von Jugendlichen!

2. Begründen Sie, wieso im Religionsunterricht dennoch nicht auf die Arbeit mit der Bibel verzichtet werden kann du erläutern Sie befreiende und provozierende Lernchancen bei der Arbeit mit biblischen Texten im Religionsunterricht!

3. Veranschaulichen Sie Ihre Thesen an einem selbstgewählten Beispiel.

Thema Nr. 2

Religionslehrer und -lehrerinnen stehen in einem Spannungsfeld vielfältiger Erwartungen und Anforderungen!

1. Stellen Sie dar, welche unterschiedlichen Erwartungen an die Religionslehrkräfte gestellt werden!

2. Beschreiben Sie ausgewählte Kompetenzbereiche, die insbesondere Religionslehrer und -lehrerinnen erwerben sollten!

3. Erörtern Sie, welche Bedeutung persönlicher Glaube und kirchliche Bindung für den Religionslehrer/die Religionslehrerin haben!

Thema Nr. 3

Ethische Bildung im Religionsunterricht – mehr als moralischer Aspekt?

1. Stellen Sie dar, welchen Grundanforderungen ein Unterricht genügen muss, in dem ethische Bildung geschieht!

2. Wählen Sie eine Konzeption ethischer Bildung aus, die Sie für geeignet halten, in der Realschule Verwendung zu finden!

3. Geben Sie ein Unterrichtsbeispiel zu einem Themenbereich aus dem Lehrplan, in dem Sie zeigen, wie ethische Bildung pädagogisch verantwortet und didaktisch reflektiert konzipiert werden kann!

Prüfungstermin: Frühjahr 2011

Thema Nr. 1

"Infolge der veränderten religösen Situation der Kinder und Jugendlichen (...) sind die Religionslehrerinnen und Religionslehrer in der Schule für viele Schülerinnen und Schüler die wichtigsten Ansprechpartner in Glaubens- und Lebensfragen." (Der RU vor neuen Herausforderungen, S. 34)

1. Welche Kompetenzen benötigen Religionslehrerinnen und Religionslehrer, um dieser Situationsbeschreibung der Bischöfe gerecht zu werden?

2. Inwiefern sind diese Kompetenzen relevant, um einen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung der Realschülerinnen und Realschüler zu leisten?

3. Zeigen Sie anhand eines konkreten, auf den Lehrplan bezogenen Unterrichtsentwurfs auf, wie diese Lehrerkompetenzen im Schulalltag zum Tragen kommen können!



Thema Nr. 2

Die Auseinandersetzung mit der Theodizee-Problematik führt dazu, dass sich viele Jugendliche innerlich vom Gottesglauben verabschieden.

1. Zeichnen Sie nach, warum die Theodizee-Problematik gerade in der Zeit des zerbrechenden "mythisch-wörtlichen Glaubens" (James Fowler) zu einer der zentralen Einbruchstellen des Gottesglaubens werden kann!

2. Skizzieren Sie Wege und Möglichkeiten, wie eine sorgsame religionspädagogische Begleitung durch die verschiedenen Entwicklungsstufen des Gottesglaubens hindurch helfen kann, derartige Brucherfahrungen in den religiösen Entwicklungsprozess aufzunehmen!

3. Zeigen Sie anhand eines Unterrichtsbausteins auf, wie der Religionsunterricht an der Realschule dieses Thema sensibel und lebensbedeutsam aufnehmen kann!

Thema Nr. 3

In der modernen Religionsdidaktik wird nicht mehr großer Wert auf vollständig und auswendig gelerntes Katechismuswissen gelegt, obwohl ein minimales Grundwissen unverzichtbar ist.
Bedeutsamer ist heute ein Lernen mit und an der eigenen Biographie auf dem Hintergrund eines konstruktivistischen Ansatzes des Bildung.

1. Begründen Sie vom Schüler, vom Bildungsauftrag der Schule und vom christlichen Glauben her die Notwendigkeit biographischen Lernens!

2. Erläutern Sie den konstruktivistischen Ansatz für das biographische Lernen und unterscheiden Sie diesen von einem instruierenden Vermittlungsansatz des Wissens!

3. Zeigen Sie Wege auf, welche jungen Menschen helfen, ihre eigene Biographie mitzugestalten!