BaMUN 2017

BaMUN

Am 1. und 2. Dezember fand unsere erste NMUN-Konferenz mit Studierenden von anderen Universitäten statt. Rund 30 Delegierte aus Bayreuth und 17 Delegierte aus Erfurt rückten an, um mit uns – dem 16-köpfigen Bamberger Team – ein aufregendes Konferenzwochenende zu erleben.

Tag 1 – ein aufregendes Unterfangen beginnt

Die Eröffnungszeremonie

Um im Schweiße unserer Angesichter Lösungen für kontroverse Sachverhalte der Weltgemeinschaft zu finden, versammelten sich alle Delegierten schön herausgeputzt am Universitätsstandort 2 in der Bamberger Innenstadt. Außerordentlich pünktlich erschien der Großteil der Delegierten schon eine Stunde früher, um noch vor Beginn den extra für uns eingerichteten Kaffee-und-Plätzchen-Raum zu besuchen, der allen zu Mut und neuen Kräften verhalf. Pünktlich begann dann schließlich die Konferenz mit einer prunkvollen Eröffnungsrede, in der unser Faculty Advisor Johannes uns alle – zusammen mit den tatkräftigen Unterstützern*innen – freudig begrüßte und uns auf die bevorstehende Konferenz einstimmte. Außerdem wurden wir dazu angehalten unsere aufregenden Erfahrungen auch im Internet in Form einer Hashtag Challenge zu verbreiten.

Voller Elan machten sich dann die Delegierten auf den Weg zu ihren Kommittees. Der größte Teil der Gruppe fand sich dabei in der United Nations Environment Assembly (UNEA) ein, um sich entweder mit dem Thema „Protection of the Environment in Areas Affected by Armed Conflict“ oder “Safeguarding our Oceans” zu beschäftigen; der kleinere Teil begab ich sich in den Sicherheitsrat, wo es entweder das Thema „Measures to Combat Terrorism in Africa“ oder „Children and Armed Conflict“ zu diskutieren galt.

UNEA

In der UNEA ging es schon bald heiß her und die Delegierten schwangen während des formellen Gremiums („formal caucus“) eindrucksvolle Reden, um das Plenum von der Brisanz ihres jeweiligen Präferenzthemas zu überzeugen. Nach einer kurzen informellen Phase, in der die Delegierten Verbündete suchten, fanden sich die Anwesenden schon bald wieder im formellen Gremium wieder und stimmten schließlich für das Thema „Safeguarding our Oceans“! Nach dem Halten einiger weiterer Reden wurde schnell klar, dass die Länder des Globalen Südens die Industrieländer in ihre Pflicht nehmen wollten, während sich gleichzeitig historisch bedingte Auseinandersetzungen zwischen verschiedensten Ländern abzeichneten, was die Fokussierung auf die Rettung der Weltmeere zusätzlich erschwerte. Trotzdem gelang es den Delegierten bald sich während des informellen Teils der Konferenz in vier Arbeitsgruppen aufzuteilen, in denen alle Länder versuchten ihre Forderungen in die vier Working Papers, die in den jeweiligen Gruppen bearbeitet wurden einzuarbeiten. Am Ende des ersten Tages der Konferenz war es schließlich allen Delegierten gelungen, ihre Hauptanliegen abzustecken. Dabei fokussierten sich die Working Paper zum einen auf den expliziten Schutz der Weltmeere, die Installierung von einer*m Repräsentant*in für den Schutz der Meere, sowie auf finanzielle Mechanismen und regionale Partnerschaften im Zeichen internationaler Kooperation. Stolz und zufrieden auf die gesteckten Ziele, vertagten die Delegierten gegen 19 Uhr schließlich die Konferenz.

 Sicherheitsrat

Auch im Sicherheitsrat wurde mit der Themensetzung begonnen, weshalb jedes anwesende Land eine Rede für sein Präferenzthema hielt. Mit überragender Mehrheit konnten sich die Delegierten schließlich auf das erste Thema „Measures to Combat Terrorism in Africa“ einigen. Zufrieden haben sich dann die Delegierten – auf Vorschlag der USA und Chinas – in verschiedene Arbeitsgruppen aufgeteilt, um an einem gemeinsamen Working Paper zu arbeiten. Jedoch wurden das diplomatische Ringen oftmals durch die Möglichkeit der ständigen Mitgliedern des Sicherheitsrats überschattet, die auf ihr Recht ein Veto ausspielen zu können hinwiesen. Schließlich vertagte auch der Sicherheitsrat die Bearbeitung des Working Papers.

***Abschließend machten sich alle Delegierten müde und zufrieden auf den Weg ins Klosterbräu, wo wir Bamberger*innen stolz die hiesigen kulinarischen Köstlichkeiten präsentieren durften. Bei gutem Bier und fränkischer Küche ließen die Delegierten dann das Geschehene Revue passieren und erfreuten sich über den erfolgreichen ersten Tag von BaMUN.***

Tag 2 – heute geht’s ums Ganze

Am zweiten Tag fanden sich die hochmotivierten Delegierten wieder in der Bamberger Innenstadt ein, um den politischen Willen des Vortages möglichst präzise auf Papier zu bringen.

UNEA

In der UNEA wurden dafür wieder aufs Neue überzeugende Reden gehalten, um weitere Delegierte für das jeweilige Working Paper zu begeistern. In den informellen Reden wurden dann an Verbesserungen gearbeitet, um die Schriftstücke alsbald vom Chair zu Draft Resolutionen – also vorläufigen Resolutionen – ernennen zu lassen. Unermüdlich arbeiteten die Delegierten bis zum Mittagszeit daran, Fehler, Anmerkungen und Verbesserungen des Chairs in die verschiedenen Draft Resolutionen einzuarbeiten, um diese dann einzuhändigen.

Sicherheitsrat

Auch im Sicherheitsrat ging es an diesem Tag wieder heiß her und die Delegierten feilschten hartnäckig, um ihren politischen Willen durchzusetzen. Folglich konnten einige Erfolge verzeichnet werden, wenngleich es jedoch immer noch offen Fragen gab, die es zu klären galt. Kurz vor dem Mittagessen erhielt der Sicherheitsrat jedoch eine erschütternde Nachricht, die die Tagesarbeit unterbrach: Nordkorea hatte eine Atomwaffe getestet, die fähig war die ganze westliche Hemisphäre zu erreichen. Der Sicherheitsrat entschloss kurzerhand ein Statement abzugeben; schlussendlich wurde dieses jedoch von den USA und Japan geblockt. Daraufhin widmeten sich die Delegierten wieder ihrem Working Paper, das zu einer Draft Resolution erklärt wurde.

***Hoch konzentriert und zum Teil sehr angespannt arbeiteten die Delegierten aller Länder folglich fleißig bis zur wohlverdienten Mittagszeit, wo sie schließlich mit einem überdimensionalen Mittagessen in Form von XXXL-Pizzen belohnt wurden und sich so in entspannter Atmosphäre eine ganze Stunde lang ihre Bäuche vollschlagen konnten. Der krönenden Abschluss zum festlichen Mittagsmahl bildete dann der anschließende Fototermin, bei dem alle Delegierten zusammen mit der UN-Fahne vor der Kamera posierten.***

Kurze Zeit später fanden sich die ehrgeizigen Delegierten wieder in ihren Komitees wieder.

UNEA

Nach der kräftigenden Mittagspause ging es in der UNEA schließlich mit dem informellen Gremium weiter, in dem die Delegierten die Resolutionen der jeweils anderen Arbeitsgruppen lesen konnten, um dann Anträge auf Änderungen, sogenannte Amendments, an den Chair abzugeben. Dabei wurde wild um einzelne Worte gefeilscht, um die Draft Resolutionen für alle befürwortenden Delegationen möglichst attraktiv zu gestalten und diese in professioneller Form zu präsentieren. Nach der erneuten Einfindung im formellen Gremium wurde dann vom Plenum zunächst über die Amendments und schließlich über die Draft Resolutionen abgestimmt. Mit tosendem Applaus wurden am Ende alle vier Werke als Resolutionen angenommen und bekräftigten den Willen der Weltgemeinschaft – repräsentiert durch unsere Wenigkeiten – die Meere vor Verschmutzung zu schützen und internationale Kooperation sowie regionale Zusammenarbeit auf diesem Gebiet zu unterstützen.

Sicherheitsrat

Im Sicherheitsrat ging es auch wohlgestärkt weiter und auch hier wurde über Amendments gegrübelt, über die dann ebenfalls nachfolgend abgestimmt wurden. Schlussendlich wurde die Resolution zur Verbesserung der schulischen Ausbildung in Afrika zugunsten der Stärkung afrikanischer Staaten angenommen. Hierbei wurde sich auch für die Auseinandersetzung mit Themen wie Frieden und Toleranz gegenüber anderer Kulturen ausgesprochen.

Die Abschlusszeremonie

Nach erfolgreicher Abstimmung über alle Resolutionen wurde schließlich das atemberaubende Ende der Konferenz zelebriert. Nach gebürtigen Danksagungen an alle fleißigen Unterstützer*innen von BaMUN wurden schließlich Preise verliehen für die besten Position Papers und die besten Verhandler*innen der Konferenz. Das Team Bamberg konnte dank der tollen Vorbereitung durch unsere Tutoren*innen, sowie durch verschiedene herausragende Charaktere unserer Gruppe, ganz besonders brillieren! Während die Erfurter*innen dann alsbald ihre Heimreise antreten mussten, fanden sich die kräftigsten und mutigsten Delegierten aus Bayreuth und Bamberg schließlich ab 21 Uhr im Luitpold zusammen, um dort mit alkoholischer Untermalung den erfolgreichen Abschluss von BaMUN 2017 zu feiern. 

***Alles in allem war BaMUN eine ganz wunderbare Erfahrung! Wir alle konnten sehr viel lernen: Sei es durch das ständige Halten von Reden, dem Üben der gesamten zeremoniellen Prozedur im formellen Gremium oder aber in diplomatischen Gesprächen mit verschiedensten Verhandler*innen. Die Konferenz war somit eine wichtige Vorbereitung auf New York und hat jede*r Delegierten gezeigt, inwiefern in den tatsächlichen Verhandlungen der Vereinten Nationen Probleme aufkommen können und wie so mancher Zwiespalt durch taktisches Verhalten überwunden werden kann. 

Wir freuen uns daher sehr, dass der Erfurter und Bayreuther Besuch uns so ein großen Lerneffekt aber vor allem viel Freude beschert hat. Ein großer Dank geht außerdem an alle Organisator*innen – insbesondere an den Hauptverantwortlichen Jakob – raus, die diese Konferenz erst möglich gemacht haben. Wir freuen uns auf die anstehenden Veranstaltungen!