Qualifikationsziele

Qualifikationsziel des Masterstudiengang ist es, die Studierenden zu selbstständiger wissenschaftlicher Arbeit zu befähigen. Vermittelt werden vertiefte Kenntnisse der Kunstgeschichte, d.h. der Geschichte der Malerei, Skulptur, Architektur, der graphischen Künste und weiterer Gattungen, wie Glasmalerei, Tapisserie, Goldschmiedekunst, und neuer Kunstformen, wie der Collage, Performance, Videokunst etc. Dabei werden zahlreiche Aspekte wie z.B. die stilistischen Eigenheiten, die Ikonographie, die Funktionen, Gebrauchsweisen und die Rezeptionsgeschichte der Kunstwerke erörtert. Die Absolventen sollen so befähigt werden, verschiedene Objekte eigenständig wissenschaftlich zu bearbeiten, kulturgeschichtlich einzuordnen und zu bewerten, aber auch abstraktere kunstgeschichtliche Sachverhalte, Zusammenhänge und Fragestellungen wissenschaftlich zu erörtern. Die Studiengänge vermitteln umfassende Kenntnisse, wobei im Masterstudiengang auch die Möglichkeit der Spezialisierung in einem der drei Epochenbereiche (Mittelalter, Frühe Neuzeit, Moderne) gegeben ist.

Wissenschaftliche Befähigung

  • Die Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte verfügen durch den Besuch der fachwissenschaftlichen Module über ein erweitertes kritisches Verständnis der Perspektiven und Zugänge zum Fach und vertiefte Kenntnisse wichtiger weiterführender Theorien und Methoden (Stilgeschichte, Ikonographie/Ikonologie, Rezeptionsästhetik, feministische Kunstwissenschaft, Bildwissenschaft, Materialikonographie/-ikonologie u.a.). Sie sind in der Lage, diese selbständig auf komplexe Objekte, Phänomene und Entwicklungen der Kunstgeschichte sowie auf fachrelevante Texte anzuwenden. Sie können Kunstwerke und für sie relevante Texte den entsprechenden Kulturepochen und -räumen zuordnen und unterschiedliche empirische Methoden qualitativer und quantitativer Art reflektieren und selbständig anwenden. Sie verfügen über eine Gesamtperspektive auf das Curriculum des Faches, die sie dazu befähigt, epochen- und gattungsübergreifend zu analysieren. In Erweiterung und Ergänzung der im Bachelor-Studiengang erworbenen Fähigkeiten und Kenntnisse haben sie in Seminaren und Vorlesungen die Kompetenz erworben, unter verschiedenen Kriterien komparatistische Vergleiche in der Kunstgeschichte durchzuführen, aber auch interdisziplinären Fragestellungen insbesondere im Bereich der Fächer, die im Bachelor-NF oder anderen Hauptfächern studiert wurden, nachzugehen.
  • Die Absolventinnen und Absolventen sind durch eine stärker forschungsbasierte Ausbildung durch Seminare im Master in der Lage, das erlernte kunstwissenschaftliche Wissen auf neue Fragestellungen und Tätigkeiten anzuwenden, selbständig Fragen zu formulieren sowie wissenschaftliche Argumentationen und neue Perspektiven selbstständig zu entwickeln. Durch die Erweiterung der Schwerpunkte im Rahmen des Masters reflektieren sie dies aus einer das gesamte Fach umfassenden Perspektive, erkennen komplexe Schnittstellen mit anderen Fächern und können interdisziplinär arbeiten. 
  • Die Absolventinnen und Absolventen können, wie sie im Rahmen ihrer Abschlussarbeit gezeigt haben, auf der Grundlage angemessener Medienkompetenz in einem vorgegebenen Zeitrahmen eine eigenständige Forschungsarbeit verfassen. Darin entwickeln sie selbstständig eine Forschungsfrage, die sie auf der Basis erworbenen Wissens, unter Berücksichtigung allgemein anerkannter Grundsätze guter wissenschaftlicher Praxis und unter Anwendung von geeigneten Methoden erörtern und behandeln, aber auch hinsichtlich aktueller gesellschaftlicher Herausforderungen reflektieren. Sie zeigen dabei die Fähigkeit, neue Perspektiven zu entwickeln und können darüber hinaus unter Beweis stellen, dass sie über vertiefte Kenntnisse im Bereich der fachwissenschaftlichen Methodik verfügen.

Befähigung zu einer qualifizierten Erwerbstätigkeit

  • Die Absolventinnen und Absolventen können relevante und komplexe Informationen recherchieren, bewerten und interpretieren, fachliche Inhalte strukturieren und weiterführende Arbeitsschritte der Anwendung von Methoden, Analyseverfahren und kritischer Reflexion selbstständig planen, wie sie in Gruppenarbeiten, Seminarbeiträgen, Referaten und Seminararbeiten gezeigt haben. Sie haben sowohl mündlich als auch schriftlich und unter Nutzung digitaler Medien viele Erfahrungen in der professionellen Präsentation von komplexen Sachverhalten gesammelt. Sie sind in der Lage, eigene Standpunkte sowohl gegenüber Fachvertreterinnen und Fachvertretern als auch Laien zu entwickeln und argumentativ zu verteidigen sowie die Reichweite ihrer Ergebnisse im studierten Fach einzuschätzen. Insbesondere können sie ihre umfassenden analytischen Kompetenzen für Objekte und Texte der Kunstgeschichte auch in kulturellen, didaktischen, organisatorischen und wissenschaftlichen Arbeitsbereichen praktisch anwenden und die Ergebnisse in übergreifenden Zusammenhängen kommunizieren. Sie sind ausgerüstet, in verschiedenen Berufsfeldern (Museen, Denkmalpflegeämter, Kunsthandel, Publizistik, Verlagswesen, Kulturmanagement, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit u.a.) in verantwortungsvollen Positionen anspruchsvolle Aufgaben zu erfüllen oder sich für eine Promotion zu entscheiden, um eine wissenschaftliche Laufbahn einzuschlagen. 
  • Die Absolventinnen und Absolventen haben anhand ihrer Lern- und Studienorganisation bewiesen, dass sie selbständig planen und arbeiten sowie anspruchsvolle Fragestellungen meistern können. Sie haben bei der Erstellung der umfangreichen und wissenschaftlich reflektierten abschließenden Masterarbeit unter Beweis gestellt, dass sie einen soliden Projekt- und Zeitplan entwerfen und diesen eigenverantwortlich umsetzen können. Diese Selbständigkeit umfasst auch, dass sie vorhandene Kompetenzen in neue Tätigkeitsfelder integrieren und an neue Anforderungen anpassen können.

Persönlichkeitsentwicklung

  • Auf der Grundlage der im Bachelorstudium erworbenen sozialen und fachlichen Kompetenzen haben die Absolventinnen und Absolventen ihre Fähigkeit erweitert, auch in heterogenen Gruppen konstruktiv und zielorientiert zusammenzuarbeiten und in diesem Rahmen zunehmend Verantwortung zu übernehmen. In Gruppenarbeiten haben sie gelernt, ihre Meinung argumentativ zu präsentieren und zu kommunizieren, um gemeinsam konstruktiv auf eine Lösung hinzuarbeiten.
  • Absolventinnen und Absolventen kennen ihre persönlichen Kompetenzen (Fach-, Methoden- und Sozialkompetenz) und wissen um die vielseitigen Möglichkeiten ihrer Anwendung in verschiedenen Berufsfeldern. Sie haben konkrete Vorstellungen entwickelt, in welchem Bereich sie beruflich tätig sein, wo sie ihre erworbenen Fähigkeiten einsetzen und wie sie sich beruflich weiterentwickeln möchten. Sie können sich selbständig neues Wissen zielorientiert erschließen.

Gesellschaftliches Engagement

  • Das Masterstudium Kunstgeschichte vermittelt mit Blick auf die visuelle Kultur vertiefte Einsichten in historische Vorgänge und auch aktuelle gesellschaftliche Entwicklungstendenzen. Absolventinnen und Absolventen verstehen komplexe kulturelle Zusammenhänge und Wechselwirkungen zwischen gesellschaftlichen, geistesgeschichtlichen und politischen Entwicklungen. In Kombination mit ihrer Kenntnis der visuellen Kultur können sie bestimmte Muster und Tendenzen erkennen. Sie können kritisch mit den unterschiedlichen Medien der gesellschaftlichen Kommunikation umgehen und gesellschaftliche Prozesse wissenschaftlich fundiert und reflektiert sowie mit Verantwortungsbewusstsein und im demokratischen Gemeinsinn aktiv und maßgeblich mitgestalten.
  • Absolventinnen und Absolventen können die Bedeutung der visuellen Kultur vor dem Hintergrund unterschiedlicher politischer Gegebenheiten in multikulturellen und sonstigen Gesellschaften reflektieren. Sie haben kritische Horizonte für deren Analyse und Bewertung entwickelt, insbesondere auch eine Sensibilisierung für Diversität im Hinblick auf Migration, Gender, Geschichte und Religion.