Das Studium der Kunstgeschichte ist eine wissenschaftliche Ausbildung. Ihre Berufsfelder sind:

  • Museen, Kunstvereine, Ausstellungsträger
  • Denkmalämter und andere Institutionen der Kunstverwaltung, wie die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen
  • Universitäten und Forschungsinstitute
  • Kunsthandel
  • Publizistik, Verlage
  • Verschiedene Bereiche des Kulturbetriebs, Journalismus, Erwachsenenbildung, Tourismus etc.

Durch die Kooperation mit dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg, dem Rijksmuseum in Amsterdam, den Bamberger Museen und der Bayerischen Schlösserverwaltung werden die Studierenden an museale Tätigkeiten und museologische Fragestellungen herangeführt. Regelmäßig durchgeführte Informationsveranstaltungen vermitteln Ihnen Eindrücke aus verschiedenen Tätigkeitsfeldern des Faches, in denen sie während des Studiums erste Erfahrungen durch Praktika sammeln sollen.

Absolventinnen und Absolventen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte werden in Museen, Denkmalämtern, im Kunsthandel, aber auch im Verlagswesen, der Erwachsenenbildung etc. beschäftigt. Viele Bamberger Absolventinnen und Absolventen der jüngeren Zeit haben direkt Stellen an renommierten Museen erhalten.

Es besteht die Möglichkeit, mit der Promotion einen weiteren berufsqualifizierenden Abschluss zu erlangen. Dieser qualifiziert Sie insbesondere für höhere Tätigkeiten in den Museen, Denkmalämtern, Universitäten und Verlagen.

Stimmen von AbsolventInnen des Masterstudiengangs Kunstgeschichte

Marie-Luise Kosan M.A.

Mein Studium der Kunstgeschichte und Katholischen Theologie absolvierte ich in Tübingen und Bamberg. Auch wenn ich vor dem Studium zunächst einen anderen Weg einschlug und eine Ausbildung zur Pferdewirtin begann, merkte ich recht schnell, dass ich in der Kunstgeschichte genau richtig bin. Das Fachgebiet entfesselte in mir eine Wissbegierde, die mit jeder Vorlesung und jedem Seminar größer wurde. Ich glaube, dass es diese Neugierde und Begeisterung braucht, um ein Fach zu studieren, dem nicht nur ein Ruf als ‚brotlose Kunst’ anhaftet, sondern das darüber hinaus viel Eigenengagement verlangt. (Die) Kunstgeschichte zu studieren bedeutet nicht vordergründig, Wissen auswendig zu lernen, sondern den Blick für die relevanten Details zu schärfen. Eine Kommilitonin formulierte es einmal mit den Worten: „Ich habe Kunstgeschichte studiert, um das Sehen zu erlernen.“ Diese Aussage fasst das Studium der Kunstgeschichte für mich treffend zusammen. 

Ich bin mit sehr vielen offenen Fragen in das Studium gestartet. Am Ende meines Studiums wurde mir bewusst, dass diese Fragen zwar größtenteils während des Studiums beantwortet wurden, sich darüber hinaus aber viele weitere Fragen aufgetan haben.  Während des Studiums habe ich als studentische Hilfskraft und Tutorin an mehreren Lehrstühlen und in unterschiedlichen Projekten gearbeitet. Diese Tätigkeit im universitären Umfeld hat mir sehr viel Freude bereitet. Aus diesem Grund entschied mich für eine Promotion. Auf diese Weise kann ich auch weiterhin den vielen offenen Fragen wissbegierig nachgehen.

Mein Tipp für alle angehenden AbsolventInnen:Vernetzt Euch frühzeitig mit anderen Studierenden und KunsthistorikerInnen, die Euren fachlichen Schwerpunkt teilen – auch über die eignen Fachgrenzen hinaus. Dies funktioniert am besten bei Tagungen, Workshops und Praktika. Diese Kontakte ermöglichen Euch nicht nur einen interdisziplinären (Erfahrungs-)Austausch, sondern auch eine Vernetzung, die unter GeisteswissenschaftlerInnen von großer Bedeutung für den beruflichen Werdegang ist.

Paula Rosenboom arbeitet als Referentin für Kommunikation an der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur in Berlin. 2017 absolvierte sie an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg ihren Masterabschluss in Kunstgeschichte.

Nach dem Abitur wusste ich zwar recht schnell was ich studieren wollte, das habe aber erstmal wenig mit Kunst zu tun. Ich entschied mich zunächst für ein sehr praxisorientiertes Bachelorstudium in Marketingkommunikation an einer Hochschule in Berlin.

Schon früh habe ich mich für Kunst interessiert, aber dass ich damit Geld verdienen könnte, kam mir damals noch nicht in den Sinn. Berlin mit seinen zahlreichen Museen und Galerien hat mein Interesse für Kunst jedoch noch einmal verstärkt. Im 4. Semester war ein Praktikum vorgeschrieben und ich wollte gerne mein Wissen in Kommunikation mit meinem Interesse für Kunst in der Praxis verbinden. Weil ich auch noch Auslandserfahrung sammeln wollte, habe ich mich ganz mutig in der Stadt mit den bekanntesten Museen der Welt beworben: New York. Im Museum of Arts and Design habe ich fünf Monate im Public Affairs Office gearbeitet. Das war ein Schlüsselerlebnis und mein Berufswunsch, einmal im Museum zu arbeiten, wurde gefestigt.

Nach meinem Bachelor habe erstmal ein gutes Jahr in Hamburg am Museum für Kunst und Gewerbe in den Bereichen Marketing & Vermitlung gearbeitet. Ich wollte den Museumsalltag noch genauer kennenlernen. Schnell habe ich gemerkt, was mir besonders Freude macht: Anderen Menschen, auch Nicht-Besucher*innen, durch Ausstellungen und Projekte einen Zugang zur Kunst zu ermöglichen.

Um einen langfristigen beruflichen Einstieg ins Museum zu schaffen und auch mein Wissen theoretisch zu fundieren, habe ich den Master in Kunstgeschichte an der Universität Bamberg begonnen. Ich habe das große Glück, dass der Master als nicht-konsekutiver Studiengang angeboten wurde. Ich konnte direkt mit dem Master anfangen, trotz eines fachfremden Bachelors. Das war keineswegs einfach und ich musste sehr viel Zeit investieren um mir das entsprechende Wissen schnell anzueignen. Aber es hat großen Spaß gemacht und fiel mir leichter, weil ich ein klares Ziel vor Augen habe und wusste was ich beruflich mit diesem Studiengang machen wollte.

Nach meinem Abschluss habe ich mich gezielt nach Volontariaten im Bereich Kommunikation und Vermittlung umgesehen. In der Berlinischen Galerie war ich zwei Jahre als Volontärin tätig. Ich habe das große Glück, dass mir direkt im Anschluss die Stelle als Referentin für Kommunikation angeboten wurde, die ich bis heute inne habe und mir großen Spaß macht.

Ich wünsche Ihnen viel Freude in Ihrem Studium und möchte Sie ermutigen, trotz aller Vorurteile oder Berufsunsicherheiten, diesen Weg weiterzugehen, wenn es Ihre Leidenschaft ist. Die Kunstgeschichte ist eine weites Feld, das zahlreiche Möglichkeiten bietet. Aber mit der Zeit sollte man versuchen sein Profil zu schärfen und seine eigene Nische zu finden, um sich auch bei Bewerbungen abzuheben. Das erreicht man am besten durch Praktika. Probieren Sie verschiedene Bereiche aus und nehmen Sie alle Möglichkeiten, die Ihnen Ihr Studium bietet, wahr: Praktika, Exkursionen, Vorträge, Auslandssemester, Werkstudierendentätigkeiten. Es macht nicht nur großen Spaß, sondern zeigt einem auch welche beruflichen Möglichkeiten man mit Kunstgeschichte hat.

Ein großer Vorteil in Bamberg ist auch, dass die Lehrstühle recht klein sind und man dadurch direkten Kontakt zu den Lehrenden erhält.

Johanna Rosenzweig M.A.

Warum Kunstgeschichte (in Bamberg) studieren?

Im Wintersemester 2010/11 habe ich mich für das Studium der Kunstgeschichte im Hauptfach sowie Denkmalpflege und Europäische Ethnologie in den Nebenfächern an der Otto-Friedrich-Universität in Bamberg eingeschrieben. Ausschlaggebend für den Studienort Bamberg war für mich persönlich die Kombination von Kunstgeschichte und Denkmalpflege, die hier nicht nur in Form der Fächer, sondern bildhaft im Stadtbild widergespiegelt wird und somit auch praktisch erfahrbar ist. Schon als ich klein war, war ich fasziniert von Kunst und Kirchen und somit stand für mich schnell fest, welche Fächer ich einmal studieren möchte.

Während des Studiums arbeitete ich als wissenschaftliche Hilfskraft am Lehrstuhl und durfte das „Tutorium Bildkünste“ halten.  Nach der Abgabe meiner Masterarbeit 2015 hatte ich die Möglichkeit am Lehrstuhl für Kunstgeschichte des Mittelalters in einem DFG-Projekt als wissenschaftliche Mitarbeiterin zu arbeiten. Während des Projekts merkte ich jedoch, dass ich lieber in der Praxis arbeiten möchte und so fand ich glücklicherweise ziemlich schnell eine Volontariatsstelle in den Städtischen Sammlungen/Coburger Puppenmuseum in Coburg. Hier konnte ich meine gesamte Erfahrung, die ich während des Studiums machte, einbringen. Besonders geholfen haben mir hierbei Erfahrungen aus diversen Praktika, die ich in den Semesterferien in verschiedenen Museen und Kultureinrichtungen geleistet habe. Während meines Volontariats durfte ich eine eigene Ausstellung konzipieren und kuratieren, sammelte Erfahrungen in der Museumspädagogik und konnte mein Wissen im Bereich der Inventarisierung vertiefen. Während meines Volontariats wurde im Amt für Schule, Kultur und Bildung die Stelle der Leitung der Kulturabteilung ausgeschrieben, auf die ich mich bewarb und schließlich den Arbeitsplatz wechselte. Bis zu meiner Elternzeit war ich unbefristet in Vollzeit als Leiterin der Kulturabteilung tätig und bin nun in Teilzeit die Stellvertretung. Auf den ersten Blick hat diese Stelle kaum etwas mit meinem Studium zu tun, allerdings gibt es auch hier sehr viele Überschneidungspunkte. Mein Arbeitsfeld spannt sich vom Kulturmanagement über Verwaltungsaufgaben in den Bereichen Theater, Museen, Klassische Musik, Kunst und Stadtkultur. Die Vielfalt dieses Jobs hat mich vor neue Herausforderungen gestellt. Mit der klassischen Museumsarbeit hat meine Stelle allerdings nichts zu tun. Das Studium der Kunstgeschichte hat mich jedoch in meinen Fähigkeiten bestärkt, Dinge kritisch zu betrachten und zu hinterfragen, den Blick über den Tellerrand zu werfen und den Begriff der Kunst und Kultur weiter zu fassen.

Seit Anfang 2020 bin ich gemeinsam mit meinem Mann Kunstreferentin für den evangelischen Kirchenkreis Bayreuth, wo ich meine Erfahrungen aus dem Studium hervorragend mit einfließen lassen und ich hier wieder Kunst und Kirche miteinander verbinden kann.

Froh über die Wahl des Studienortes Bamberg bin ich auch deshalb, da ich hier meinen Doktorvater, Prof. Dr. Christian Hecht, kennengelernt habe, der mich als Professor an der Friedrich-Alexander-Universität betreut. Während einer der vielen spannenden Exkursionen während des Studiums bin ich auf ein zentrales Werk meiner Doktorarbeit im Museum Georg Schäfer aufmerksam geworden, die ich momentan neben Arbeit und Kindern versuche zu schreiben. Gerade der Praxisbezug ist im Fach Kunstgeschichte m.E. unerlässlich und wird von den Dozierenden auch stets gefördert. In bleibender und schöner Erinnerung sind mir zum Beispiel die beiden großen Exkursion nach Paris und Rom geblieben. Wo könnte man besser am Objekt lernen, als in diesen beiden Kunstmetropolen?

Ich würde mich immer wieder für das Studienfach und besonders für das Studium in Bamberg entscheiden. Ein Blick aus den Vorlesungssälen über die Altstadt Bamberg, der überaus freundliche Umgang der Dozentinnen und Dozenten mit Studierenden, die Möglichkeit von Exkursionen und Praktika sowie die interdisziplinäre Arbeit zwischen Fakultäten und Lehrstühlen zeichnet das Studium der Kunstgeschichte in Bamberg für mich persönlich aus. Der Stellenmarkt im Bereich Kunstgeschichte ist sicherlich – wie auch für weitere Geistes- und Kulturwissenschaften – beschränkt, jedoch eröffnen sich einem immer Wege, sofern die Leidenschaft und Neugier für das Fach im Vordergrund stehen und die Bereitschaft zur Weiterbildung vorhanden ist.