Leserschaft, Nutzung und Bewertung von BILDblog

Inhalt und Ziele

BILDblog wird stark genutzt, zählt zu den meist verlinkten deutschsprachigen Weblogs und ist das wohl bekannteste „Watchblog“ Deutschlands. Seit seinem Start vor etwa dreieinhalb Jahren ist BILDblog zudem mehrfach ausgezeichnet worden. Eine Studie des Lehrbereichs Kommunikationswissenschaft der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der Forschungsstelle „Neue Kommunikationsmedien“ (FoNK) in Zusammenarbeit mit den Anbietern liefert nun erstmals fundierte Informationen zur Leserschaft des BILDblogs.

Die Studie gibt Aufschluss über die Nutzerschaft von BILDblog sowie ihre Lektüremotive und -routinen. Deutlich wird auch, wie die Leser die journalistische Arbeit von BILDblog beurteilen und inwiefern sie bereit sind, diese finanziell zu unterstützen.

Forschungsdesign/Methode

Onlinebefragung von über 20.000 BILDblog-Nutzern.

Publikation

Eine erste Auswertung der Studie mit zahlreichen Einzelergebnissen findet sich in dem Forschungsbericht der FoNK Nr. 08-01, der hier zum Download(2.0 MB, 46 Seiten) bereit steht. Ein Ausschnitt mit zentralen Befunden aus dem Forschungsbericht:

An der ersten Befragung unter Lesern des BILDblogs nahmen insgesamt über 20.000 Nutzer teil. Auch wenn die Ergebnisse keine Repräsentativität beanspruchen können, geben sie weitreichende Aufschlüsse über unterschiedliche Aspekte der Nutzung des bekanntesten deutschen „Watchblogs‛.

Der überwiegende Teil der BILDblog-Leser ist männlich, jünger als 40 Jahre und hat eine hohe formale Bildung. Mehrheitlich handelt es sich um Internet-Intensivnutzer: Über die Hälfte ist im Durchschnitt länger als 3 Stunden pro Tag online. 13 Prozent der Leser führen ein eigenes Weblog, etwa drei Viertel lesen zumindest gelegentlich auch andere Weblogs als BILDblog. Etwa zwei Drittel der  Befragten lesen BILDblog bereits länger als ein Jahr. Vor allem Gespräche im Freundes- oder Kollegenkreis sowie  Verweise auf anderen Internetseiten haben Leser auf das Angebot des BILDblogs aufmerksam gemacht.

 

Mehr als die Hälfte der Befragten besucht BILDblog einmal oder sogar mehrmals am Tag. Über 80 Prozent der Leser rufen BILDblog direkt in ihrem Browser auf. Etwa 12 Prozent verfolgen den RSS-Feed, doch die Mehrheit dieser Nutzer besucht trotzdem regelmäßig oder gelegentlich die Webseite. Die Nutzung per Handy spielt derzeit keine Rolle und wird nur von einem Prozent angegeben.

BILDblog erfüllt sowohl Unterhaltungs- als auch Informationszwecke, denn drei Motive für die Nutzung werden jeweils von mehr als 70 Prozent der Befragten genannt: „Weil es unterhaltsam ist‛, „Weil meine  kritische Haltung gegenüber BILD fundiert sein soll‛ sowie „Weil ich mich über die Fehler der BILD-Zeitung informieren will‛. Die publizistische Leistung des BILDblogs wird vor allem darin gesehen, ein kritisches Bewusstsein für journalistische Qualität im Allgemeinen und im Bezug auf die BILD-Zeitung im Speziellen zu wecken. Eher skeptisch beurteilen die Befragten allerdings, ob die Arbeit des BILDblogs auch tatsächlich zu einer  Qualitätsverbesserung der BILD-Zeitung beitragen könne.

 

Webseite und Texte werden überwiegend positiv beurteilt; die Mehrheit der Befragten findet BILDblog übersichtlich, aktuell, verständlich, überzeugend und unterhaltsam. Die wichtigsten Bereiche der Webseite sind – neben dem jeweils aktuellen Beitrag – die Aufstellung der Presseratsrügen für BILD, das Archiv sowie das Kontaktformular. Zahlreiche Befragte wünschen sich zudem eine Ausweitung der kritischen  Medienberichterstattung auf andere Medien und BILD-Produkte.