Internationale Organisationen als autonome Akteure der Weltpolitik

Projektbeschreibung

Der Forschung fehlt es noch immer an einer Theorie internationaler Organisationen. Internationale Institutionen werden häufig unter Verwendung des Regimekonzepts als kooperative Arrangements betrachtet, die nicht autonom handeln können. Dennoch weisen alle internationalen Governance Institutionen einen beträchtlichen Grad an Organisation auf.

In diesem Langzeitprojekt erforschen wir die Rolle dieser Organisationskomponente. Wir konzeptionalisieren Organisationen als Entscheidungsapparate, die kollektiv akzeptierte Entscheidungen unter Berücksichtigung institutioneller Regeln generieren. Organisationen können deshalb durch ihre Organe wie Sekretariate oder Gerichte nicht nur Autonomie gegenüber ihren Mitgliedstaaten gewinnen. Zugleich ermöglichen diese Regeln Opportunitätsstrukturen und Verhalten zur verändern. Auf diese Weise können Organisationen auch Einfluss auf den institutionellen Output nehmen.

Der theoretische Kern des Projekts steht in enger Beziehung zu einem empirischen Projekt zu den Organisationseffekten des UN Sicherheitsrates und einem Projekt zur Entstehung von Akteursfähigkeit der EU.

Projektergebnisse

Ausgewählte Publikationen

Gehring, Thomas (2012): International Environmental Regimes as Decision Machines. In: Peter Duvergne (Hrsg.): Handbook of Global Environmental Politics. Cheltenham: Edward Elgar, Seiten 51-63.

Gehring, Thomas (2009): Die Autonomie Internationaler Organisationen: Lehren aus der
systemtheoretischen Organisationstheorie. In: Klaus Dingwerth, Dieter Kerwer und Andreas Nölke (Hrsg.): Die Organisierte Welt: Internationale Beziehungen und Organisationsforschung. Baden-Baden: Nomos, Seiten 59-94.

Gehring, Thomas und Michael Kerler (2007): Neue Entscheidungsverfahren in der Weltbank. Wie institutionelle Strukturen zu gutem Regieren führen. In: Zeitschrift für Internationale Beziehungen, Vol. 14, No. 2, Seiten 217-251.